Warmer Apfelstrudel mit Vanillesoße. Göttlich. Und totales Yummy-Soulfood, perfekt für verregnete Herbsttage. Und entgegen vieler landläufiger Meinungen auch gar nicht schwer zu machen.

Schon als Kind mit vielleicht zehn oder elf habe ich so gerne gebacken und wie man Apfelstrudel macht, hat mir meine Oma beigebracht, sie war da sehr geduldig :-) , bis auf die Tatsache, dass ich die Apfelschalen immer zu dick abgeschält habe, da gab´s Mecker. Aber ich habe dann einfach den Sparschäler genommen und damit ging´s gut.

Strudelteig ist im Original schon ohne Ei und meist auch vegan, er besteht nur aus Mehl, Salz, wenig Öl und Wasser. Um das Reißen des Strudelteiges zu verhindern, gibt man dem Teig ein wenig Essig hinzu, fragt nicht warum, aber es funktioniert. Mit diesem Strudelteig-Rezept schafft auch jeder Anfänger einen hervorragenden Apfelstrudel, außerdem finde ich es überhaupt gar nicht schlimm, wenn der Strudel beim Backen ein bisschen aufreißt.

Es gibt mittlerweile auch vegane Strudelteige fertig im Supermarkt zu kaufen, aber da halte ich für Frevel, da erstens meist zig überflüssige Zutaten darin enthalten sind und sie zweitens nicht ansatzweise so gut schmecken wie frischer und selbstgemachter Teig und der Aufwand ist nur minimal größer.

Oma´s Apfelstrudel

Oma´s Apfelstrudel

Zutaten für 4-6 Portionen als Nachtisch:

  • 100 g Weizenmehl Typ 550
  • 50 g Dinkelmehl Typ 630
  • 1 gute Prise Salz
  • 1/2 Tl Apfelessig (oder anderer, nicht würziger Essig, vielleicht geht auch Zitrone)
  • 1 Tl Rapsöl (oder anderes neutrales Öl
  • 75 ml Wasser
  • Mehl für die Arbeitsfläche
  • 750 g Äpfel  (ich hatte je zwei Holstein Cox und Elstar)
  • 1/2 Tl Zimt
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • einige Abriebe Muskatnuss
  • 1-2 El Rohrohrzucker (oder mehr, je nach Geschmack und Apfelsorte)
  • optional: 3-4 El Rosinen (ich mag keine, daher habe ich sie weggelassen)
  • 4 El ganz fein gehackte Walnüsse bzw. grob gemahlen (alternativ: gemahlene Mandeln oder Paniermehl)
  • 30-40 g Alsan

Zubereitung:

Die beiden Mehle mit dem Salz gut vermengen, Wasser mit Essig und Öl verquirlen, zu dem Mehl-Gemisch geben und alles zu einem weichen und geschmeidigen Teig verkneten, er sollte elastisch und nicht trocken sein, aber auch nicht an den Händen kleben.

Den Teig in Frischhaltefolie wickeln oder in eine Schüssel mit Deckel geben und für ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.

Zwischenzeitlich die Füllung zubereiten: Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen und ich feine Würfel schneiden. Die Äpfel mit dem Rohrzucker, Zimt, Vanille und Muskat vermengen, in einen kleinen Topf mit Decke geben und ohne Zugabe von Flüssigkeit kurz aufkochen lassen. Herdplatte ausschalten und die Äpfel etwas ziehen lassen, sie sollten ganz leicht angegart sein, aber auf keinen Fall verkochen.

Den Strudelteig aus dem Kühlschrank nehmen und nochmals kräftig durchkneten. Auf der bemehlten Arbeitsfläche möglichst rechteckig ausrollen, dann ein sauberes Küchenhandtuch bemehlen und den Strudelteig darauf legen. Weiter auf dem Handtuch ausrollen (das geht wirklich sehr leicht und einfach, das Handtuch muss nur genügend bemehlt sein, der Teig darf nicht am Handtuch kleben, sonst geht er kaputt) bis der Teig hauchdünn ist bzw. so dünn, dass man das Muster des Handtuchs durchschimmern sieht.

Alsan schmelzen und mit etwa der Hälfte davon den Strudelteig gleichmäßig einpinseln. Die fein gehackten Walnüsse darüber streuen, hierbei ringsum einen Rand von 2-3 cm lassen.

Die Äpfel gleichmäßig darauf verteilen (möglichst flach), den Rand der schmaleren Seite einschlagen, dann den Teig von der breiten Seite her aufrollen, hierbei am Besten das Handtuch zur Hilfe nehmen.

Den Strudel mit der Naht nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen (geht am Besten, indem man den Strudel vom Handtuch direkt auf das Blech rollen lässt).

Die Oberfläche mit der restlichen Alsan einpinseln und den Strudel im vorgeheizten Backofen bei ca. 200 °C Ober- und Unterhitze ca. 45 Minuten backen bis er eine schöne goldbraune Oberfläche hat.

Lauwarm mit kalter Vanillesoße oder Eis oder Sahne servieren, himmlisch…

Et voilá!