Archiv für April 2013

Saftige Grünkern-Linsen-Bratlinge

Ich weiß nicht genau, ob ich es hier auf dem blog schonmal erwähnt habe, aber ich LIEBE Bratlinge!!! Hm, ich glaube, das steht hier schon irgendwo ;-) Als Kind war eines meiner Lieblingsessen Frikadellen. Die mochte ich immer – egal, ob warm oder kalt und genug konnte ich auch nicht davon bekommen. Natürlich nur die selbstgemachten von Mama! Nun ja, an dieser Leidenschaft für gebratene Klopse hat sich auch durch mein veganes Leben rein gar nichts geändert – ganz im Gegenteil. Denn wo es früher nur eine einzige (nämlich die klassische) Variante gab, bieten Bratlinge eine unglaublich tolle Vielfalt.

Man kann sie klassisch zubereiten mit Seitan-Mehl und Sojaschnetzeln, um ein Frikadellen-Feeling zu bekommen, aber auch mit Hirse, Quinoa, Linsen, Haferflocken, Grünkern, Gemüse, Tofu usw. Und je nachdem, was man an Gemüse, Gewürzen, Pesto, getrockneten Tomaten, Kräutern, Kernen und Nüssen zufügt, ergeben sich unglaublich vielfältige Geschmacksrichtungen. Ich finde so toll, dass man Bratlinge ganz unkompliziert an wirklich jeden Geschmack anpassen kann. Damit sind sie auch die perfekte Resteverwertung – sowas mag ich ja. Und selbst totale Frei-Schnauze-Bratlinge schmecken fast immer (Ausnahmen gibt es natürlich immer…). Einzig für die richtige Konsistenz braucht man etwas Erfahrung und Übung, das ist ähnlich wie früher bei Muttis Frikadellen – die hatte auch immer “im Gefühl”, wenn die Masse die richtige Festigkeit und Konsistenz hatte, um gut zusammen zu halten und knusprig zu werden, aber innen trotzdem schön saftig. Dieses Gefühl entwickelt man auch bei Bratlingen meist durch Erfahrung, aber manche Rezepte sind auch echt idiotensicher und damit wunderbar für Anfänger geeignet.

Dieses Rezept ist so eines. Ich muss zugeben, die Grundidee zu den Bratlingen stammt nicht von mir, sondern von Paule und ihrem wunderschönen blog mit tollen Bildern (wirklich sehr zu empfehlen, zumal es dort auch immer mehr vegane Rezepte gibt!). Denn der Clou an diesen Bratlingen sind die roten Linsen, die über Nacht eingeweicht und am nächsten Tag püriert werden. Sie kommen roh zu dem gekochten Grünkernschrot in den “Teig”, der relativ weich ist, aber beim Braten wunderbar fest und saftig wird. Hierfür sorgen eben die rohen pürieren Linsen, ähnlich wie bei echten Falafel, die ja aus eigeweichten und nicht gekochten Kichererbsen hergestellt werden und hierdurch ihre besondere Konsistenz bekommen. Die Bindung, die die Linsen erzielen, ist wirklich toll! Und im Gegensatz zu sonstigen Linsenbratlingen schmeckt man sie kaum raus (ich finde Linsenbratlinge oft zu mehlig…). Der Geschmack kommt eher von dem Grünkernschrot und den Gewürzen. Ich habe hier mit den Mengen ein wenig rumexperimentiert und empfinde dieses hier als für mich perfekt! Die Bratlinge schmecken sowohl warm als auch kalt prima. Bei uns gab es sie (wie fast immer…) mit Pellkartoffeln und veganem Kräuterquark – ein absolutes Lieblingsessen für mich, mmmhhhhh…..

Saftige Grünkern-Linsen-Bratlinge

Saftige Grünkern-Linsen-Bratlinge

Zutaten für ca. 25 Bratlinge (meine sind immer so 5cm groß):

  • 80 g rote Linsen
  • 150 g grob geschroteter Grünkern
  • 300 ml Gemüsebrühe
  • 1/2 Zwiebel
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • Salz, Pfeffer
  • 1 El Paprikapulver, edelsüß
  • 1 Tl geräuchertes Paprikapulver (optional!)
  • 2 El Hefeflocken
  • 1 1/2 Tl Majoran, getrocknet
  • 2 Tl Tomatenmark
  • 2 El Petersilie, gehackt
  • 1 Tl Senf
  • 30 g Semmelbrösel
  • Öl zum Braten

Zubereitung:

Die Linsen über Nacht in reichlich Wasser einweichen. Am nächsten Tag abgießen und im Mixer/Häcksler/Mixaufsatz oder mit dem Pürierstab pürieren (es dürfen ruhig noch kleine Stückchen drin bleiben).

Den Grünkernschrot zusammen mit den Gemüsebrühe in einen kleinen Topf geben, aufkochen lassen und bei ganz kleiner Hitze ca. 10-15 Minuten köcheln lassen. Hierbei gaaaaaanz oft umrühren, da der Grünkern gerne und schnell anbrennt und dann nicht mehr genießbar ist). AUf der ausgeschalteten Herdplatte ausquellen lassen.

Die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken und zusammen mit der ausgekühlten Grünkernmasse und den restlichen Zutaten zu den pürierten Linsen geben. Alles mit den Händen gut vermengen und kräftig abschmecken. Einige Minuten durchziehen und quellen lassen.

Dann mit feuchten Händen Bratlinge formen und diese in einer beschichteten Pfanne in heißem Öl bei mittlerer Hitze von jeder Seite einige Minuten braten, bis sie schön knusprig goldbraun sind. Auf Küchenkrepp zum Entfetten ablegen und warm oder kalt servieren.

Et voilà!

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Pfannkuchen mit heißen Kirschen

Es gibt Tage, an denen weiß man schon beim Aufstehen, dass sie nur ein Berg Pfannkuchen zum Frühstück retten kann! Zumindest geht es mir so…und letztens war so ein Tag. Ich wusste, es würde alles doof und doof und nochmal doof, wenn ich nicht als Seelenbalsam Pfannkuchen zum Frühstück essen würde! Das geht natürlich nur, wenn man genügend Zeit dazu morgens hat, aber die hatte ich zum Glück. Leider muss ich mir solche Leckereien immer selber machen, denn was noch besser ist als Pfannkuchen zum Frühstück, sind Pfannkuchen zum Frühstück, die einem mit Liebe gebrutzelt wurden. Aber gut, ich will ja nicht meckern…denn immerhin KANN ich mir einfach mal so Pfannkuchen zum Frühstück machen, ha!

Ich liebe es, gemahlene Mandeln oder Cashews in den Teig zu geben, dadurch werden sie etwas fluffiger, gewinnen aber vor allem geschmacklich immens! Dazu kommt noch selbstgemachter Vanillezucker und eine Mischung aus Pflanzenmilch und Wasser (durch die Verwendung von Wasser werden die weichen Pfannkuchen außen schön knusprig, mmmhhhh….). Für mich ergibt dieses Rezept die perfekten Pfannkuchen! Dieses Mal habe ich den Teig relativ dünn gemacht, wenn man Obst in den Teig gibt, sollte er etwas dickflüssiger sein.

Aber das Obst kam nicht IN den Pfannkuchen, sondern oben drauf. Und zwar ganz wunderbar dekadent in Form von heißen Kirschen. Ja, richtig gelesen: heiße Kirschen! So, wie man es sonst eher von Waffeln kennt. Macht sich aber auch ganz wunderbar auf Zucker-Zimt-Pfannkuchen. Außerdem  gibt es in diesem Hauhalt kein Waffeleisen, da ich tatsächlich mit einem Menschen zusammenlebe, der sich nichts aus Waffeln macht :-o ! Ich hätte nicht gedacht, das es sowas gibt…wie kann man denn keine Waffeln mögen???! Hätte ich das doch mal vor der Hochzeit gewusst (ok, ich wusste es, aber ich habe es VERDRÄNGT! Aus gutem Grund!). Aber dieser Jemand mag auch keine süßen Pfannkuchen, oh Mann, welch Frevel! Aber gut, ich schweife ab…jedenfalls ist so eine Ladung heißer Kirschen auf Pfannkuchen eine ganz wunderbare Möglichkeit für mich armes Kind, was unter eklatantem Waffelentzug leidet, ein In-etwa-Waffel-Gefühl zu bekommen. Außerdem machen sie sich quasi von selbst.

Da ich immer erst alle Pfannkuchen backe, um sie dann gesamt zu verspeisen, hat es sich hervorragend bewährt, den Teller mit den fertigen Pfannkuchen im 100°C warmen Ofen zwischen zu parken. Probiert das mal aus, das klappt toll! Und man kann dann gemeinsam essen (bei uns früher war es immer so, dass ein Pfannkuchen nach dem anderen gebacken wurde und somit immer nur einer zur Zeit essen konnte und meine Mama, die am Herd stand, quasi nie bzw. erst gaaaanz zum Schluss und manchmal war dann fast nix mehr da…). Mein Tag war nach diesem Start auf jeden Fall gerettet!

Pfannkuchen mit heißen Kirschen

Pfannkuchen mit heißen Kirschen

Zutaten für 5 eher dünne Pfannkuchen:

  • 150 g Weizenmehl Typ 550
  • 1 El Maisstärke
  • 1 1/2 El gemahlene Mandeln
  • 1 El Vanillezucker, selbstgemacht (aus alten Vanilleschoten und Rohrohrzucker)
  • ein Prise Salz
  • 1/3 Tl Backpulver
  • ein Spritzer Zitronensaft
  • 150 ml Sojamilch (oder andere Pflanzenmilch)
  • 100 ml Wasser
  • etwas Öl oder Margarine zum Braten
  • 1/2 Glas Sauerkirschen oder Schattenmorellen
  • 150-200 ml vom Kirschsaft
  • 1 knapper El Vanillepuddingpulver oder Maisstärke
  • Zimt und Zucker nach Geschmack

Zubereitung:

Für die Pfannkuchen die trockenen Zutaten in einer ausreichend großen Schüssel vermengen, dann Sojamilch, Wasser und Zitronensaft zufügen. Alles mit einem Schneebesen richtig gut durchquirlen bis ein ganz glatter recht flüssiger Teig entsteht. Den Teig ca. 10 Minuten ruhen und quellen lassen.

Eine beschichtete Pfanne erhitzen (nicht zu heiß!), etwa einen Teelöffel Margarine oder Öl in die Pfanne geben und dann eine Schöpfkelle voll Teig dazu. Die Pfanne etwas schwenken, bis der Boden gleichmäßig dünn bedeckt ist. Auf mittlerer Hitze goldbraun backen, dann wenden. Den fertigen Pfannkuchen auf einen flachen Teller geben und diesen in den auf 100 °C vorgeheizten Backofen stellen. Mit den restlichen Pfannkuchen ebenso verfahren bis der komplette Teig aufgebraucht ist.

Währenddessen nebenbei die Kirschen zubereiten. Hierfür die Kirschen samt Saft bis auf 2 El in einen kleinen Topf geben und zum Kochen bringen. Das Vanillepuddingpulver mit dem übrigen Saft glattrühren und sobald die Kirschen im Topf kochen, einrühren. Das Gemisch unter Rühren kurz aufkochen, nach Belieben mehr Saft zufügen, je nachdem, wie dick- oder dünnflüssig man die heißen Kirsch mag. In ein Schälchen geben .

Die fertigen Pfannkuchen mit der Zimt-Zucker-Mischung bestreuen und dazu die heißen Kirschen servieren. Alles auf einmal aufessen, genießen und sich schon viiiiiieeeeeel besser fühlen :-) .

Et voilà!

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Die vegane Bäckerei ist da!!!

Oh Gott, was bin ich aufgeregt!!!!! Mein Herz klopft wie wild und ich freue mich riesig, dass es mein imaginäres “Baby” endlich online geschafft hat!

TADAAAAAA!!! Darf ich vorstellen: Die vegane Bäckerei. Mein eigener Online-Shop für vegane Backwaren aller Art wird in einigen Tagen eröffnet! Im Moment noch mit abgespecktem Sortiment – superleckere Triple-Chocolate-Cookies, Himmlische Haferflocken-Kekse und saftige Schokoladen-Brownies mit Walnüssen – aber in den nächsten Tagen werden noch köstliche Macadamia-Blondies und Käsekuchen (JA, es gibt endlich meinen veganen Käsekuchen zu kaufen!!!) Einzug erhalten und damit auch hoffentlich demnächst den Weg zu euch nach hause auf den Kaffeetisch finden. Außerdem wird das Sortiment nach und nach ausgebaut – falls ihr Wünsche habt: her damit!

Die Idee hierzu habe ich schon sehr lange, denn wenn man wie ich so gerne so viel Zeit in der Küche verbringt und wie wild backt und experimentiert, liegt das irgendwann nahe. Zumal ich immer häufiger gefragt werde, ob es meine Köstlichkeiten nicht auch irgendwo zu kaufen gibt, da es ja leider immer noch kaum Möglichkeiten gibt, veganes Gebäck zu kaufen…

Leider war die Umsetzung sehr schwierig, denn ich darf natürlich nicht in meiner Privatküche backen, sondern brauche gewerblich nutzbare Räumlichkeiten. Und da ging´s los…denn findet mal irgendwo eine Küche zur Mitbenutzung. Das war eine Rennerei! Ich war kurz vor´m Aufgeben bis mir das wunderbare Schicksal in Form einer lieben Yoga-Bekanntschaft eine Möglichkeit direkt um die Ecke vor die Füße geworfen hat :-) . Meine Freude darüber könnt ihr euch vorstellen! Ich habe jetzt so tolle Räumlichkeiten mit lieben Menschen gefunden, hach – dafür bin ich so dankbar! Naja, jedenfalls konnte so endlich das Gewerbe angemeldet werden, die Steuer usw.

Was aber dann eine unglaubliche Herausforderung war, war die Verpackung, denn nicht nur, dass man aufgrund der Verpackungsordnung Lizenzen kaufen muss, nein, Madame Heldin hat ja auch Ansprüche! Ökologisch soll´s sein, recycelbar (am Besten kompostierbar!!), funktional, transportgeeignet und vor allem trotzdem schön!! Also, so Öko-Schick, quasi! Mit Papier und Holz und so – in hübsch. Puh, ich weiß gar nicht, wie viele Abend ich mit der Recherche verbracht habe, zig Proben bestellt, hin und her überlegt, ausprobiert, verworfen, was Neues usw. Aber letztendlich bin ich fündig geworden und total begeistert von meinen schönen, aber sehr schlichten Verpackungen, wo sogar die Folie kompostierbar ist! Und die Schälchen sind aus abgefallenen Palmblättern der Areka-Palme (die nichts mit der Palmölproduktion zu tun hat).

Nun isses also soweit und ich präsentiere stolz meine ersten Kreationen! Ich verwende möglichst viele Bio-Produkte (geht nicht bei allen Zutaten, da es sie entweder in bio nicht gibt oder mir da der Geschmack nicht gefällt), natürlich ist alles 100% vegan und auf Wunsch ist auch alles palmölfrei erhältlich!!

Alles, wirklich alles, wird frisch auf Bestellung von mir persönlich per Hand produziert! Da ich im Moment noch nicht absehen kann, wie mein Shop ankommt, ist derzeit einmal die Woche Backtag geplant, nämlich Dienstags! Das heißt, ich kann alle Bestellungen berücksichtigen, die bis Montag 22 Uhr eingegangen sind. Verschickt wird dann noch am Dienstag oder Mittwoch bzw. sobald der Zahlungseingang da ist. Bitte habt Verständnis, dass ich im Moment erstmal nur Vorkasse akzeptieren kann. Wenn alles angelaufen ist, werden andere Möglichkeiten dazu kommen.

Das heißt aber eben auch, wenn ihr Kekse oder Kuchen zu einem bestimmten Anlass braucht/möchtet, plant entsprechende Vorlaufzeit ein! Falls ihr unsicher seid, fragt mich einfach. Für größere Bestellungen (ab 50 € Warenwert) können wir auch gerne einen individuellen Back- und Verschickungstag vereinbaren.

Ansonsten gibt es die Möglichkeit für alle aus Düsseldorf und Umgebung der Selbstabholung – da sprechen wir dann Ort und Zeit individuell ab. Für Selbstabholer biete ich auch noch andere Backwaren an, die leider nicht oder nur schwer verschickbar sind wie zB Cupcakes (gefüllt oder mit Topping), diverse Kuchen, einfache Creme-Torten, Muffins für (Kinder-)Geburtstage usw. Wer daran Interesse hat, schicke mir einfach eine mail an isabelle.hauser@vegan-und-lecker.de .

Ich freu mich riesig über die baldige Eröffnung und bin schon soooooo gespannt auf die erste Bestellung :-) Und jetzt: Paaaaaaaarty!!!!!!

Brownies

Haferflockenkekse

Triple-Chocolate-Cookies

Triple-Chocolate-Cookies

Apfel-Vanillecreme-Kuchen

…oder: meine große Liebe Elise.

Ich bin leider leider leider allergisch gegen rohe Äpfel und finde das ganz schrecklich gemein! Denn Äpfel sind soooooo lecker…die ersten 15 Jahre meines Lebens konnte ich sie auch problemlos essen, aber dann kam die Allergie und jeder Biss in einen Apfel rächte sich mittels geschwollener Zunge und Hals, juckendem Mund- und Rachenraum, Niesen und leichter Atemnot. Nicht schön. Und auch nicht spaßig. Daher war der Genuss von Äpfeln damit vorbei. Dabei sind Äpfel meines Erachtens eine der tollsten Obstsorten, die es gibt. Ich glaube, die wenigsten Menschen wissen Äpfel zu schätzen, was wohl oft auch daran liegt, dass sie Supermarkt-Äpfel aus Argentinien essen, die geschmacklich nun wirklich nicht viel her machen.

Aber wenn man wie ich im “Alten Land”, dem größten zusammenhängenden Obstanbaugebiet Mitteleuropas, direkt zwischen Apfel- und Kirschbäumen aufgewachsen ist, weiß man, dass ein guter Apfel eine wahre Delikatesse ist! Daher ist der Verlust dieses Geschmackserlebnisses umso blöder. Aber nützt ja nix und ich habe mir all die Jahre halt mit Apfelmus (am Besten mit Äpfeln von Mama…) und Apfelkuchen in sämtlichen Variationen geholfen. Bis vor 1 1/2 Jahren!!

Da kam es zu der “lebensverändernden” Begegnung zwischen Elise und mir. Ich hatte ja schon häufig davon gelesen, dass es angeblich Apfelsorten geben soll, die Allergiker vertragen, aber dem Braten habe ich nicht getraut, denn die vielbeschworenen alten Sorten kann ich auch nicht roh essen. Aber irgendwann war ich mal wieder im Bioladen, wo mal wieder zwei Sorten als allergikerfreundlich beworben wurde – eine davon war Elise. Und aus einer experimentelle Laune heraus habe ich mich getraut, einen winzigen Apfel zu kaufen (warum ich mich nicht für die zweite Sorte entschieden haben, weiß kein Mensch…). Den habe ich nach Hause getragen und todesmutig ein klitzekleines Bisschen probiert! Gewartet, dass die allergischen Reaktion einsetzt, länger gewartet, noch länger, aber es kam nichts! Ich habe den ganzen Apfel essen können, ohne jegliche Reaktion!

Ein unglaubliches Glücksgefühl! Ausgelöst durch einen kleinen Apfel aus dem Düsseldorfer Umland…den Rest des Tages habe ich strahlend verbracht und jedem stolz erzählt, dass ich doch tatsächlich einen Apfel gegessen hätte. Aber irgendwie fanden die anderen Menschen nicht, dass das Applaus verdient hätte – ich schon! Am nächsten Tag bin ich wieder in den Bioladen und habe kiloweise Elise-Äpfel nach hause geschleppt und hingebungsvoll gefuttert. Denn Elise ist zum Glück nicht nur irgendein Apfel, den ich halt vertrage, nein! Elise ist einer der besten Äpfel, die ich jemals gegessen habe!! Festes knackiges Fruchtfleisch, wunderbar fruchtig apfelig, leicht säuerlich und einfach durch und durch köstlich. Denn mit einem sehr süßen Apfel zum Beispiel hätte man mich nicht hinterm Ofen vorlocken können, ob allergikerfreundlich oder nicht.

Seitdem esse ich jedes Jahr einige viele Kilo Elise-Äpfel. Aber einen “Haken” hat die ganze Sache: es gibt nur einen Hof hier im Umland, der diese Sorte hat, daher sind auch die Mengen begrenzt, so dass Elise ein reiner Saison-Apfel ist. Es gibt ihn leider nur von Oktober bis März und wenn die Vorräte erschöpft sind, gibt´s halt keine mehr. Leider vergesse ich das ständig und so hat mich auch dieses Jahr das Ende kalt erwischt: ich bin in den Bioladen, um Nachschub zu holen und sie waren weg. Für immer. Naja, zumindest bis Herbst….soooooo lang hin!! Dabei will ich doch meinen Apfel! Aber zum Glück gibt es bald wieder Aprikosen und Pfirsiche und Erdbeeren, damit lässt sich die Wartezeit überbrücken.

Und natürlich mit Apfelmus und Apfelkuchen. So wie dieser hier. Ein köstlich luftig-leichter Rührteig mit Äpfeln und Streuseln. Für sich schon wunderbar, aber als Krönung habe ich zwischen Rührteig und Äpfel eine dicke Schicht Vanillepudding gegeben. Also, der Creme, die man sonst manchmal AUF den Kuchen gibt, einfach mit verbacken. Perfekt! Herausgekommen ist ein leckerer Apfelkuchen mit Vanillecreme, wirklich köstlich! Und um das Ganze etwas sommerlicher zu gestalten, kommt ganz viel abgeriebene Zitronenschale in die Streusel – das ist gerade eines meiner Lieblings-”Gewürze”. Und wenn man – wie ich – fertigen Vanillepudding nimmt, ist der Kuchen sogar recht schnell gemacht.

Apfel-Vanillecreme-Kuchen

Apfel-Vanillecreme-Kuchen

Zutaten für eine 20cm-Springform (für eine 24-26cm-Form die 1 1/2fache Menge nehmen):

  • 150 g Weizenmehl Typ 550 oder 405
  • 2 El Maisstärke
  • 2 El gemahlene Mandeln
  • 60 g Rohrohrzucker
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • 1 Prise Salz
  • 1 Tl Backpulver
  • 1/2 Tl Natron
  • 1 El Zitronensaft
  • 70 ml neutrales Öl
  • 100-120 ml Hafermilch (oder jede andere Pflanzenmilch)
  • 250 g Soja-Vanillepudding (ich nehme immer den von alpro, aber man kann auch selber einen Pudding kochen aus 250 ml Sojamilch, 1 1/2 El Zucker und 1/2 Pckg Vanillepuddingpulver)
  • 3 mittelgroße Äpfel (Boskoop o.ä.)
  • 150 g Weizenmehl Typ 550 oder 405
  • 50 g Rohrohrzucker
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • abgeriebene Schale einer halben großen Bio-Zitrone
  • 75 g Alsan (oder andere Margarine), weich

Zubereitung:

Mehl mit Stärke, gemahlenen Mandeln, Zucker, Vanille, Salz, Backpulver und Natron mischen. In einer zweiten Schüssel/einem Gefäß das Öl mit der Hafermilch und Zitronensaft verquirlen. Die flüssigen Zutaten zu den trockenen geben und alles mit einem Löffel kräftig verrühren bis möglichst keine großen Klümpchen mehr vorhanden sind (kleine Klümpchen sind nicht schlimm).

Den Rührteig in eine gefettete Springform geben und glattstreichen. Den Vanillepudding gleichmäßig darüber verteilen.

Die Äpfel schälen (oder auch nicht, je nachdem, wie man es mag…) und in dünne Spalten schneiden (oder würfeln oder sternförmig, herzförmig oder…). Auf den Vanillepudding geben und verteilen. Leicht andrücken.

Für die Streusel alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit den Händen einige Minuten zerkrümeln und verkneten bis klassischen Streusel entstehen (falls sie zu trocken sein sollten, noch etwas Margarine zufügen). Die Streusel über den Äpfeln verteilen.

Den Kuchen im vorgeheizten Backofen bei knapp 200 °C Ober- und Unterhitze etwa 40-45 Minuten backen bis er schön aufgegangen ist und die Streusel leicht gebräunt sind.

Vor dem Anschneiden 1-2 Stunden auskühlen lassen, dann einfach nur genießen.

Et voilà!

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