Hier ist es gerade etwas ruhig, was unter anderem daran liegt, dass ich die letzten Wochen genutzt habe, um ein Update für die “Vegane Weihnachtsbäckerei” zu machen, das heißt, vier tolle neue Rezepte. Allesamt erprobt, verköstigt und von unabhängigen Testern für gut befunden :-) Sobald das Update freigeschaltet ist, gibt es dazu nochmal einen Extra-Post. Ach ja, das e-book gibt es natürlich auch dieses Jahr wieder und es enthält auch die neuen Zusatz-Rezepte (alle, die das e-book schon letztes Jahr gekauft haben, bekommen das Update noch von mir geschickt!). Wer Interesse hat, einfach eine mail schreiben und dann gibt´s die Kontodaten.

So, nun aber zu einem absoluten Knaller-Rezept! Ich freue mich schon seit Tagen, diese großartige neue Käsekuchen-Kreation mit euch zu teilen: Quitten-Käsekuchen.

Zugegebenermaßen habe ich in 32 Jahren noch nie etwas mit Quitten gegessen – zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. Ich kannte diese seltsame Frucht zwar vom Namen her, aber sonst…wobei alleine der Name schon Grund genug sein sollte, dieses etwas altmodisch anmutende Obst zu probieren. Quitte, wie schön klingt das denn??! Bodenständig, lecker und mit “Q”! Ich mag Worte mit “Q” – sie haben einen total schönen Klang und kitzeln ein bisschen im Mund, wenn man sie ausspricht. Vom Aussehen her, überzeugt die Quitte nicht so wirklich – eher unförmig, als wenn sie sich nicht entscheiden könnte, welche Form sie haben möchte, außerdem hat sie manchmal fast sowas wie Beulen. Sie ist sehr hart und hat eine gelbe Schale.

Bisher bin ich immer daran vorbei gegangen, da ich nichts damit anzufangen wusste Aber seit einigen Wochen bin ich im Probier-Modus und kaufe ganz viel Obst und Gemüse, was ich selten esse. So war ich also im Bioladen und sah die Quitten. Ohne zu wissen, was man damit macht, habe ich welche mitgenommen. Zu hause erstmal das Internet befragt (NEIN, nicht google!!! Ich benutze nur ecosia!) und herausgefunden, dass man Quitten nicht roh essen kann. Jetzt hatte ich ein Problem, denn ansonsten fand ich fast ausschließlich Quittenmarmelade als Verwendungszweck. Puh, ich und Marmelade…neee, wir sind keine guten Freunde. Irgendwann kam dann die Idee mit Quittenkuchen. So war es auch nicht mehr weit, um den Sprung zum Quitten-KÄSE-Kuchen zu schaffen. (Hatte ich schonmal erwähnt, dass ich Käsekuchen liebe?!) Und herausgekommen ist einer der besten Käsekuchen, die ich je gegessen habe!

Ganz im Ernst! Der Kuchen ist göttlich. Die Käsekuchen-Masse ist schön zitronig und “quarkig” mit feinem Vanillemark und harmoniert so unglaublich gut mit dem Belag der Quitten, die mit etwas Ingwer (man denkt es nicht, aber Ingwer passt großartig dazu!) und Rohrzucker vorgegart werden. Wunderbar fruchtig frisch und sooooo lecker! Dazu dann der Boden und die Mandel-Streusel: ich bin in meinem persönlichen Käsekuchen-Himmel! Von diesem Kuchen hat dann auch tatsächlich niemand was abbekommen, den haben wir ganz alleine weggefuttert, yummy!

Fazit: der Kuchen ist ein Gedicht und jeder, dem zwei große Quitten über den Weg laufen, sollte ihn unbedingt nachbacken! Und in den Geschmack der Quitte bin ich nun wirklich verliebt – ich finde ihn wunderbar und werde in Zukunft noch viel mehr damit ausprobieren. Diese tolle Frucht mit “Q”…

Quitten-Käsekuchen

Quitten-Käsekuchen

Zutaten für eine 18cm-Springform (für eine normalgroße Form die Zutaten einfach verdoppeln):

  • 250 g abgetropfter Sojajoghurt, natur  (aus 350 g über Nacht in einem mit Filterpapier ausgelegten Kaffeefilter abgetropft)
  • 25 g Rohrohrzucker
  • 3/4 Pckg Vanillepuddingpulver
  • Mark 1/2 Vanilleschote
  • 50 g Alsan, sehr weich
  • 2 El Zitronensaft
  • 2 große Quitten (waren bei mir ca. 500 g)
  • 1 Tl Ingwer, gehackt
  • 35 g Rohrohrzucker
  • 2-3 El Wasser
  • 120 g Weizenmehl Typ 550 (oder 405)
  • 1 1/2 El Haferflocken, zart
  • 45 g Rohrohrzucker
  • eine Prise Salz
  • etwas Vanille, gemahlen
  • 1/2 Tl Weinsteinbackpulver
  • 40 g gehackte Mandeln
  • 80 g Alsan, weich

Zubereitung:

Die Quitten schälen (am Besten geht das mit einem Sparschäler, da die Haut so hart ist), vierteln, das Kerngehäuse großzügig entfernen, so dass keine harten Stellen  mehr vorhanden sind, und in dicke Scheiben schneiden.

Zusammen mit dem gehackten Ingwer, Rohrohrzucker und Wasser in einen kleinen Topf geben. Alles einmal aufkochen und dann abgedeckt bei niedriger Hitze etwa 10 Minuten simmern lassen bis sich etwas Quittensud gebildet hat und sie leicht gar sind. Gelegentlich rühren, damit nichts anbrennt.

Den Quittensud abgießen und in einem kleinen Gefäß auffangen und abkühlen lassen (es sind nur wenige Esslöffel, die aber umso geschmacksintensiver sind).

Nun den Teig für den Boden und die Streusel zubereiten. hierfür Mehl mit Haferflocken, Rohrohrzucker, Vanille, Salz, Backpulver und den gehackten Mandeln vermengen. Die Alsan in kleinen stücken zugeben und alles mit den Händen zu einem krümeligen Teig verkneten. 2/3 des Teiges in eine kleine gefettete  Springform geben, etwas andrücken und einen kleinen Rand hochziehen.

Für die Käse-Masse den abgetropften Sojajoghurt in eine Schüssel geben, Quittensud, Rohrohrzucker, Vanillemark, Puddingpulver, Zitronensaft und weiche Alsan zufügen und alles mit dem Pürierstab richtig gut durchmixen bis eine glatte homogene Creme entsteht. Wer keinen Pürierstab hat, kann auch zunächst die weiche Margarine mit dem Zucker schaumig schlagen und dann die anderen Zutaten zugeben und alles kräftig verquirlen (am besten mit dem Handmixer oder der Küchenmaschine).

Die Creme auf den vorbereiteten Boden in die Form geben, glattstreichen, dann die Quittenscheiben darauf geben und gleichmäßig verteilen. Zum Schluss den restlichen Teig darüber streuseln.

Im vorgeheizten Backofen auf der untersten Schiene bei 180 °C Ober- und Unterhitze etwa 50-55 Minuten backen bis die Oberfläche goldbraun ist (sollte der Kuchen zu früh zu dunkel werden, mit Backpapier oder Alufolie abdecken). Komplett auskühlen lassen (dauert ein paar Stunden), dann anschneiden und sich freuen.

Et voilà!