Ich liebe selbstgebackenes Brot. Und seit Jahren kaufe ich nur höchst selten welches, meist mache ich Sauerteigbrot mit Körnern, aber manchmal muss es für mich auch Hefebrot sein. Allerdings mag ich kein Weißbrot. Immer nur Roggenvollkornbrot ist aber auch doof, denn manchmal habe ich einfach Appetit auf Baguette oder Ciabatta, in einer leicht vollkorn-angehauchten Variante.

Wie dieses Wurzelbrot. Durch Zufall habe ich beim Durchstöbern anderer blogs hierzu einen Beitrag gefunden und da das Brot genauso aussieht, wie das Slow-Baking-Bred vom Finnenbäcker in Osnabrück, was sooo lecker ist, wollte ich das Rezept unbedingt ausprobieren. Allerdings mag ich lieber Dinkel als Weizen und mehr Roggenvollkornmehl und vor allem welches im Teig und nicht nur zum Wälzen. Außerdem habe ich die Zubereitung abgewandelt und letztendlich ist nur die Form geblieben, aber das ist auch mit das Tollste.

Nee, das Brot selber ist toll: eine lecker knusprige Kruste und eine großporige weiche Krume, himmlisch! Allerdings braucht es etwas Geduld, da nur sehr wenig Hefe verwendet wird und der Teig kühl geht, aber erstens lohnt es sich wirklich für das Ergebnis und zweitens habe ich den Teig abends gemacht, dann über Nacht gehen lassen und morgens gleich gebacken (ohne nochmaliges Gehen), von daher…

Ach so, Wurzelbrot heißt es nicht, weil Wurzeln verarbeitet werden, sondern einfach nur der gedrehten Form wegen, die an Baumwurzeln und verknöcherte Äste erinnert, richtig schön rustikal.

Dinkel-Wurzelbrot

Dinkel-Wurzelbrot

Zutaten für ein schmales Brot:

  • 200 g Dinkelmehl Typ 630 oder 812
  • 50 g Roggenvollkornmehl
  • 170 ml kaltes Wasser
  • 1/2 Tl Trockenhefe
  • 3/4 Tl Salz
  • 2 El Roggenvollkornmehl für die Arbeitsplatte

Zubereitung:

Alle Zutaten zusammen in die Küchenmaschine geben und mindestens 10 Minuten kräftig durchkneten, bis sich alles zu einem weichen, leicht klebrigen Teig verbunden hat und das Gluten so richtig gut heraus geknetet ist. Mit den Händen lässt sich der Teig nicht kneten, da er zu feucht ist. Man sollte auch auf keinen Fall mehr Mehl zugeben, denn durch den geringen Hefeanteil würde das Brot dann nicht aufgehen.

Den Teig in der Schüssel abdecken (am Besten mit einem Deckel oder Folie) und an einem nicht-warmen Ort (also zB in der ungeheizten Küche oder so, halt nicht an der Heizung oder im warmen Wohnzimmer oder Ofen, aber auch nicht im Kühlschrank!!) 12-15 Stunden (am Besten über Nacht) stehen lassen, der Teig sollte nach der Zeit dutlich an Volumen zugelegt haben.

Den Backofen auf 240 °C Ober- und Unterhitze stellen und vorheizen. In der Zwischenzeit die Arbeitsplatte mit dem Roggenvollkornmehl gut bestreuen, dann den Teig aus der Schüssel nehmen, NICHT kneten!! Den Teig ganz leicht in dem Mehl rundum wälzen (der Teig ist sehr weich), dann mehrmal aus der Mitte heraus um sich selbst zwirbeln, so dass die typische Wurzelform entsteht.

Den geformten Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und sofort in den heißen Ofen schieben, auf keinen Fall nochmal gehen lassen, da der Teig binnen weniger Minuten völlig in die Breite laufen würde, so dass man nur noch einen Fladen hätte. er muss sofort gebacken werden.

Nach zehn Minuten die Temperatur auf ca. 190 °C reduzieren und das Brot weitere 20 Minuten backen. Herausnehmen, etwas abkühlen lassen und möglichst frisch mit allerlei lecker Aufstrichen o.ä. genießen.

Et voilá