Seit einigen Jahren gibt es ja die berühmten amerikanischen Oreo-Kekse auch in Deutschland. Und in fast allen blogs lese ich darüber einen Begeisterungssturm nach dem anderen – die Dinger müssen ja echt der Knaller sein! In den USA ist die klassische Sorte anscheinend vegan, in Deutschland hingegen wird eine veränderte Rezeptur verwendet, die Molke (oder ähnliches) beinhaltet, somit habe ich sie noch nie probiert.
An sich weiß ich, dass ich auf so eine Art Kekse gar nicht so abfahre und daher hat mich dieser ganze Hype nicht so wirklich beeindruckt. Die Dinger sind halt nicht vegan und ich werde wohl sterben müssen, ohne je Oreos gegessen zu haben. Gibt schlimmeres.
Aber: ich bin ein totales Werbungskind! Auch, wenn ich genau weiß, dass das alles viel toller dargestellt wird als es tatsächlich ist und dass ich die meisten Dinge gar nicht mag, so reagiere ich unglaublich gut auf die einfachsten Werbemaschen und will das Produkt dann unbedingt auch haben. So muss ich zB auch fast alles, was an neuen veganen Produkten auf den Markt kommt, mindestens ein Mal kaufen (öfter selten, denn auch wenn ich ein Werbe-Lemming bin, so kann ich doch schmecken und bin dann meist geheilt), nur deshalb, weil das Produkt als total lecker, innovativ, noch nie dagewesen und wirklich super toll angepriesen wird. Jaja, ich weiß…..aber ich kann nix dagegen tun!
Jedenfalls haben die gefühlten 3738 begeisterten Posts über die einzigartige Großartigkeit von Oreos dazu geführt, dass ich die endlich auch mal testen wollte. Da kam ein Eintrag von einer veganen Bloggerin über den Fund einer veganen Billigvariante genau richtig. Ich also los in den Supermarkt, in dem es die Dinger geben sollte. Natürlich gab es sie hier bei mir nicht. Aber in meinem Hirn hatte sich “Ich will vegane Oreos, ich will vegane Oreos, ich will…” als Mantra eingebrannt und wenn es soweit ist, dann ist Hopfen und Malz verloren und die Stimme wird erst ruhig, wenn sie bekommen hat, wonach sie verlangt *seufz*.
Da ich bekanntlich gerne backe und fast noch lieber rumexperimentiere, habe ich mich daran gemacht, ein Rezept zu finden, um die Kekse einfach selber zu machen. Also habe ich mich stundenlang durch das Web gelesen und letztendlich meine Variante zusammengebastelt, die der Recherche zufolge dem Original sehr nah kommen soll.
Ich habe normalen Backkakao genommen, der ist natürlich nicht so schwarz wie der in den Oreos, geschmacklich sollte das aber keinen Unterschied machen. Sowohl im Teig als auch in der Füllung habe ich geschmacksneutrales Kokosfett verwendet, was die Verarbeitung sehr schwer und kraftintensiv macht, aber dafür sorgt, dass die Kekse richtig knusprig werden, was sie nicht werden, wenn man zB Margarine verwendet.
Die Verarbeitung des Teiges ist wirklich nicht leicht, man braucht Geduld und Kraft, aber dann wird´s. Außerdem muss der Teig unbedingt zwischen Folie ausgerollt werden, ansonsten lässt er sich nicht ausrollen und reißt ständig. Die Füllung darf man auf keinen Fall zubereiten, wenn man sie nicht sofort weiterverarbeitet, da das Kokosfett binnen weniger Minuten wieder fest wird und die Kekse damit dann nicht mehr zu füllen sind (ich habe es ausprobiert…wenn man versucht, die fest gewordene Füllung wieder zu verflüssigen, wird alles nur noch schlimmer! Also: Kekse backen und auskühlen lassen, dann die Füllung zubereiten und die Kekse sofort damit füllen).
Ich habe mich für eine eckige Form entschieden, um nicht so viele Teigreste zu haben, empfehle aber trotzdem, runde Ausstecher zu nehmen, da runde Kekse sich deutlich besser füllen lassen. Die Kekse sind super geworden, ich glaube, so, wie sie sein sollen…meins waren sie trotzdem nicht, ich finde die Kombi aus super bitter schokoladig und vanille-süß nicht so dolle, aber das ist meine ganz persönliche Geschmacksempfindung. Der Liebste fand sie geschmacklich ganz prima und war begeistert von der knusprig-knackigen Konsistenz.
Ich weiß jetzt jedenfalls, dass ich mich wieder einmal von Werbung und der Begeisterung anderer habe belatschern lassen und dachte, das müsse ich auch mögen. Tja…es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein.
Zutaten für ca. 20-25 Doppelkekse:
- 35 g dunkles Kakaopulver (Backkakao, ungesüßt)
- 80 g Weizenmehl, Typ 405 oder 550
- 40 g Kartoffelmehl oder Maisstärke
- 60 g Kokosfett (geschmacksneutral)
- 50 g Puderzucker
- 50 ml Wasser
- 1/2 Tl Weinsteinbackpulver
- 100 g Puderzucker
- 60 g Kokosfett (geschmacksneutral)
- 1 Tl Vanille, gemahlen oder das Mark 1/2 Vanilleschote
Zubereitung:
Das Kakaopulver mit Mehl, Kartoffelmehl/Maisstärke, Puderzucker und Backpulver gut vermischen. Das Kokosfett vorsichtig schmelzen (nicht heiß werden lassen!) und zusammen mit dem Wasser zu den trockenen Zutaten geben.
Mit den Händen zu einem möglichst homogenen Teig verkneten (das ist richtig schwer und dauert lange, ist aber gut für die Armmuskulatur ). Den Teig auf keinen Fall in den Kühlschrank legen und am Besten einfach sofort weiterverarbeiten.
Zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie oder Dauerbackfolie o.ä. etwa 2mm dünn ausrollen (möglichst gleichmäßig). Mit einem runden Ausstecher (oder einem eckigen…) der gewünschten Größe Kekse ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Kekse können relativ dicht aneinander gelegt werden, da sie kaum breiter werden (also ein Zentimeter Platz zwischen den Keksen reicht).
Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C Ober- und Unterhitze ca. 10-12 Minuten backen. Die Kekse sollen auf keinen Fall bräunen (ok, sie sind eh braun, aber sie sollen nicht brauner backen) und sie sind auch noch relativ weich, werden aber binnen weniger Minuten knusprig fest.
Die Kekse komplett auskühlen lassen.
Für die Füllung das Kokosfett so schmelzen, dass es nicht flüssig ist, sondern lediglich weich (ich habe es bei ganz kleiner Temperatur angeschmolzen, dann durchgerührt, weiter geschmolzen, gerührt usw. bis es eine softe Konsistenz hatte). Das weiche Kokosfett in der Küchenmaschine oder mit dem Quirl des Handmixers kräftig aufschlagen, dann den Puderzucker und die Vanille zufügen. Alles ca. eine Minute auf hoher Stufe verquirlen bis eine schön weiße weiche fluffige Creme entstanden ist.
Mit dieser Creme sofort jeweils einen Keks dick bestreichen, einen zweiten oben drauf, leicht andrücken, Fertig. So alle Kekse mit der Creme füllen (bei mir war am Ende noch etwas übrig, damit kann man die Kekse noch verzieren o.ä.), nach einigen Minuten wird die Creme richtig fest.
Klassisch werden die Kekse mit einem Glas Soja-/Hafer-/Mandel-/Reis-Milch genossen.
Et voilà!
#1 by Katha on Montag, 23. April 2012
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und..öhm..wenn man zum backen zu faul wäre, wo gäbe es noch mal die vegane billig-variante der Kekse?
#2 by Heldin on Montag, 23. April 2012
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Angeblich bei Edeka und da soll es eine Eigenmarke sein. Ich schau mal, vielleicht finde ich den blog, wo das gepostet war, denn da war auch ein Foto abgebildet. Wenn ich ihn finde, schreib ich den link hier rein.
#3 by Heldin on Montag, 23. April 2012
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So, Seite gefunden:
Hier könnt ihr den Post finden
Der Hinweis von wegen unvegan wg Hirschhornsalz ist völliger Blödsinn, ich weiß nicht, ob der Kommentator nicht lesen kann??! Denn in Wikipedia steht ganz klar, dass es FRÜHER aus Horn uä. hergestellt wurde, heutzutage wird es aus Ammoniumchlorid, Calciumchlorid und Holzkohle gewonnen, ist also 100%ig vegan. Das findet man auch auf zig Seiten bestätigt, wenn man sich einfach mal die ersten Einträge der Suchmaschine durchliest. Also, keine Panik
#4 by Johanna on Mittwoch, 25. April 2012
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Ganz ähnlich habe ich die auch schon gebacken, allerdings ohne Creme, ich mag am liebsten den Keks, den Rest brauche ich nicht. War auch bei den echten Oreos früher immer so.
Der Teig ist echt anstrengend, was mich davon abhält die öfter zu backen. Der reißt echt so schnell.
#5 by Peter on Donnerstag, 26. April 2012
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Sieht lecker aus. Auch wenn ich nur Pizza und Brötchen/Baguettes gerne und gut machen kann, werde ich wohl in den kommenden Wochen mal so “Leckerschmeckerdinger” versuchen.
Viele Grüße Peter
#6 by Heldin on Freitag, 27. April 2012
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Lohnt sich auf jeden Fall
Falls es Dir nicht auf den typischen Oreo-Crunch ankommt, nimm ruhig Margarine anstelle von Kokosfett, dann ist der Teig wesentlich besser zu verarbeiten – schmeckt zwar sicher etwas anders, aber bestimmt immer noch guuuuuut…
#7 by Thomas on Dienstag, 1. Mai 2012
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Besten Dank für das Rezept. Es hat mich so interessiert, dass ich es gleich mal umgesetzt habe. Das hat sehr gut geklappt, wobei die Hinweise absolut stimmen, etwa dass der Teig leicht reißt.
Geschmacklich sind die Kekse intensiv, wobei sie für mich eher nach Kakao als nach Schokolade schmecken. Ich muss mal probieren den Kakao erst im geschmolzenen Kokosfett zu verrühren, um näher an Schokolade heran zu kommen.
Von der Füllung hatte ich noch recht viel über, da muss ich das nächste Mal entweder weniger nehmen oder mehr zwischen die Kekse packen.
Vielen Dank für das Rezept!
#8 by Heldin on Dienstag, 1. Mai 2012
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Hach, schön, dass sich jemand herangewagt und das Rezept ausprobiert hat
Vielen Dank für die Rückmeldung!
Stimmt, die Kekse schmecken mehr nach Kakao als nach Schokolade, die Idee, das Kakaopulver erst im Kokosfett zu lösen, ist super! Das probiere ich beim nächsten Mal aus.
Ich hatte auch noch Füllung übrig, dachte aber, dass ich einfach zu sparsam beim Befüllen war…den Rest kann man aber beim nächsten Kuchenbacken gut verwenden (einschmelzen und einen Teil des Fetts und Zucker im Rezept dadurch ersetzen).
#9 by Hanna on Donnerstag, 31. Mai 2012
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Hat gut geklappt,die Füllung war ein bisschen problematisch mit dem Pürierstab zu bearbeiten habs dann einfach mit dem Handmixer versucht, das ging dann besser.Alles in allem für mich eine ganz neue Art Kekse zu backen und sie schmecken seeeeehr lecker.Vielen Dank
#10 by Heldin on Freitag, 1. Juni 2012
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Ja genau, Handmixer bzw. Quirl der Küchenmaschine ist hier das Gerät der Wahl Hatte ich Pürierstab geschrieben?? Nee……oder?!
#11 by Sophie on Freitag, 29. Juni 2012
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Ich bin am überlegen, ob ich irgendwas falsch gemacht oder gekauft habe – denn es war gar nicht schwer, die Kekse zu machen… Der Teig ist nicht gerissen, war schnell geknetet und deshalb wundere ich mich. Vielleicht weil gestern ein warmer Tag war und das Kokosfett an so einem Tag schön weich bleibt?
Die Kekse jedenfalls sind sehr gut geworden
Ich überlege lediglich, nächstes Mal Vanillearoma für die Cremefüllung zu verwenden, weil die Cremefüllung durch die gemahlene Vanille ihr schönes Weiß gegen ein Grau eingebüßt hat.
Also wiedermal vielen Dank für das tolle Rezept!
#12 by Heldin on Freitag, 29. Juni 2012
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Freut mich, dass es so gut geklappt hat
Ich hatte Palmin genommen, dass ist ja immer sehr fest, aber vor einiger Zeit hatte ich mal Kokosfett von Rapunzel und das wurde tatsächlich weich bei warmer Raumtemperatur…hast du solches genommen? Ich denke, das ist für die Kekse definitiv die bessere Lösung (und dank dir weiß ich ja jetzt, dass es damit klappt! Da starte ich dann auch gerne mal wieder einen Versuch).
Ja, dass stimmt, die echte Vanille macht halt Pünktchen in die Creme und ist dann nicht mehr schneeweiß (wobei ich das nicht so schlimm fand, weil´s Doppeldecker-Kekse sind), aber ich mag halt einfach kein Aroma-Zeugs in Kuchen und Keksen…
#13 by Denise on Samstag, 29. Dezember 2012
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Hey,
vielen Dank für das tolle Rezept!! Die Oreo-Kekse waren der Hit in meinen Weihnachts-Kekstüten. Sie waren auch gar nicht so aufwendig, wie ich dachte – hat super geklappt, obwohl ich mir nicht nehmen lassen habe Vollkornmehl zu verwenden. Ich finde auch nicht, dass der Teig so rissig war – da hab ich schon viel schlimmeres erlebt Im Gegenteil, habe zum erstenmal Kokosfett verwendet und war überrascht von der Geschmeidigkeit des Teigs. Nochmal danke, ich werde die Plätzchen auf jeden Fall nochmal wieder machen
LG
Denise
#14 by Heldin on Samstag, 29. Dezember 2012
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Ui, cool! Das freut mich voll Danke auch für Deine Rückmeldung!
Viele Grüße*
#15 by Karo on Sonntag, 8. Dezember 2013
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Hab sie grad nachgebacken: Wahnsinnig lecker! Kommen dem original sehr nahe! Mittlerweile sind übrigens die in Österreich (in GER vll auch?) erhältlichen Oreos auch vegan, für mich aber keine Option, weil vom Kraft-Konzern.
Und der Teig war bei mir auch total schnell durchgeknetet, hab ceres verwendet. Dafür musste ich die Creme erstmal ganz schmelzen lassen, da die festen Stücke einfach nicht weich genug für den Mixer waren und ich nicht zu sehr mit dem fett herumspritzen wollte. Hab sie dann einfach kurz im Kühlschrank wieder anhärten lassen, hat super funktioniert!