Ich geb´s zu: ich hab´s wieder getan. Und das, trotz Abstinenz-Ankündigung! Aber irgendwie kann ich es nicht lassen, denn obwohl ich selbstgemachten Seitan-Aufschnitt ein wenig “brotig” finde, muss ich alle Jubeljahre ein neues Rezept ausprobieren. In manchen Dingen bin ich unverbesserlich…

Das Ding ist, dass ich erstens gekaufte Seitan-Wurst mag (wobei ich Tofu-Wurst leckerer finde) und zweitens einfach soooo gerne Sachen selber mache und ausprobiere und stundenlang in der Küche stehe. Beides zusammen mündet eben dann doch immer mal wieder in DIY-Seitan-Wurst-Versuchen. So auch diese Mal. Im Vorratsschrank lag noch eine Packung Seitan-Fix, Tofu war noch angebrochen im Kühlschrank und den Rest habe ich eh immer da. Was soll man da tun??! Bleibt ja nur Seitan-Wurst…

Dieses Mal eine ganz milde Variante, nur leicht gewürzt und mit einem Tofu-Anteil, um die Konsistenz zu verbessern, was gut funktioniert hat. Dazu habe ich die Vurst dieses Mal nicht in Alufolie gewickelt, was ich hasse, da es erstens eine große Schmiererei ist und zweitens mein Umweltgewissen schreien lässt – muss ja nicht- , sondern ich habe sie in Sturzgläsern gekocht. Das geht ganz einfach: man fettet die Gläser leicht ein, füllt die Seitan-Wurst-Masse ein (nur 2/3 voll machen, da sonst alles überquillt…), Einmachringe, Deckel und Klemmen drauf und ab in den Kochtopf mit etwas Wasser. Perfekt! Kein Abfall und die Vurst ist gleich haltbarer (wenn man das Glas nicht so voll macht, dass alles rausquillt).

Geschmacklich ist der Seitan-Aufschnitt sehr mild und erinnert vielleicht ein bisschen an Weißwurst. Für meinen Geschmack könnte er ein bisschen würziger sein, aber das muss man einfach abschmecken. Grundsätzlich gilt, dass man die Masse leicht überwürzen sollte, da sie noch viel an Geschmack verliert, ansonsten ist der Fantasie oder der Vorliebe keine Grenzen gesetzt.

So, dann mal schauen, wie lange meine Seitan-Wurst-Selbermach-Abstinenz dieses Mal anhält…ich werde berichten.

Milder Seitan-Aufschnitt

Milder Seitan-Aufschnitt

Zutaten für zwei Sturzgläser à 290 ml (werden nicht ganz voll):

  • 50 g Tofu, natur
  • 100 ml Wasser
  • 3 El neutrales Öl
  • 1 dünne Scheibe Ingwer
  • 1/2 kleine Zwiebel
  • 1/2 Tl Salz (evtl. etwas mehr)
  • 1/2 Tl Majoran, getrocknet
  • 1 Tl Zitronensaft
  • 1/2 -1 Tl Gemüsebrühpulver
  • 1/2 Tl Kräutersalz
  • einige Abriebe Muskatnuss
  • 1 El Hefeflocken
  • Pfeffer
  • 1/2 Tl Senf
  • 1 Tl Sojasauce
  • 1 El Weizenmehl, Typ 405
  • 100 g Glutenpulver (Seitan-Fix)
  • einige Tropfen Öl zum Einfetten der Gläser

Zubereitung:

In einem hohen Gefäß alle Zutaten bis auf Weizenmehl und Glutenpulver mit dem Pürierstab ganz fein pürieren. Nach Geschmack mehr oder weniger kräftig abschmecken.

Glutenpulver mit dem Mehl in einer Schüssel mischen. Dann die pürierte Flüssigkeit zufügen und mit einem Löffel oder den Händen zu einem weichen “Teig” verkneten.

Die Sturzgläser leicht einfetten, je die Hälfte der Vurst-Masse hineindrücken. Mit Einmachringen, Deckel und Klemmen verschließen (man kann natürlich auch Twist-Off-Gläser nehmen, es ist nur wichtig, dass es Sturzgläser sind).

Die Gläser in einen Kochtopf stellen und den Topf mit Wasser befüllen (etwa bis zur Hälfte der Höhe der Gläser), aufkochen und ca. 45 Minuten köcheln lassen.

Komplett auskühlen lassen (am Besten über Nacht), dann aus den Gläsern stürzen und nach Blieben in Scheiben schneiden oder wasauchimmer damit anstellen.

Et voilà!