Wir waren eine Woche in ziemlich veganfeindlichen Gefilden unterwegs und haben uns daher meist von Brot und Aufstrich ernährt. Aus transporttechnischen Gründen und wegen dem Gewicht, hatten wir nur die Döschen-Aufstriche dabei und obwohl ich die ja sehr mag, so hingen sie mir am Ende gehörig zum Hals heraus! Wieder zu Hause angekommen hatte ich null Lust, einkaufen zu gehen, wollte aber leckeren Aufstrich für den nächsten Tag. Im Kühlschrank war Ebbe und auch das Gefrierfach gab nix wirklich her. Mist. Aber in der Getreideabteilung habe ich Grünkern gefunden und ich liiiieeebe Grünkern! Am liebsten als Bratling, aber auch sehr gerne als Bolognese oder als Kruste – diesen intensiven leicht nussigen Geschmack finde ich einfach nur lecker.
Von Grünkern-Aufstrichen war ich aber bisher immer eher mäßig begeistert, aber nützt ja nix, wenn halt nichts anderes da ist…also: Basis steht. Aber welche Geschmacksrichtung? Herzhaft pikant mit Möhren? Nee, zu getreidemäßig, Fake-Leberwurst-artig? Nee, mag der Liebste nicht…Hm, im Kühlschrank war noch Tomatenmark. Hey, Tomatenmark! Super! Tiefgekühltes Basilikum habe ich auch noch gefunden und zack, war die Idee geboren, umgesetzt und 10 Minuten später war der Aufstrich fertig. Perfekt.
Herausgekommen ist ein sehr leckerer fruchtig frischer, aber dennoch pikanter Tomaten-Aufstrich mit leichter Grünkern-Note und Basilikum. Und dazu ratzfatz gemacht mit ausschließlich Vorratssachen. So mag ich´s.
Zutaten für ca. 400 g (also etwa 2 größere Aufstrich-Gläschen voll):
- 100 g Grünkern, fein geschrotet (falls ihr keine Möglichkeit habt, selber zu schroten und nur grob geschroteten bekommt: geht auch prima , wird halt einfach nur ein bisschen körniger)
- 200 ml Gemüsebrühe (evtl. 2 El mehr, falls die Masse zu fest ist)
- 1 El Olivenöl
- 1/2 kleine Zwiebel
- 2 geh. El Tomatenmark, dreifach konzentriert
- 2 El Basilikum, frisch bzw. TK, gehackt (alternativ 2 Tl getrocknet)
- Salz, Pfeffer
- 2 El Hefeflocken
- 1-2 Tl Rohrohrzucker (oder Agavensirup)
- 25 g Kokosfett
Zubereitung:
Die Zwiebel fein hacken. In einem kleinen Topf das Olivenöl erhitzen und die Zwiebelwürfel 1-2 Minuten darin unter Rühren glasig dünsten. Dann den geschroteten Grünkern zufügen und kurz(!) leicht mit anrösten. Dann mit der Gemüsebrühe aufgießen.
Unter Rühren kurz aufkochen, dann sofort von der Hitze nehmen und ausquellen lassen (dauert nur 1-2 Minuten), aufpassen, da die Masse schnell anbrennt.
Das Kokosfett zufügen und schmelzen lassen. Dann das Tomatenmark sowie das Basilikum und die Gewürze zufügen. Alles gut vermengen zu einer weichen homogenen Masse. Wem der Aufstrich zu fest ist, der kann noch 1-2 El Wasser zufügen.
Pikant würzig abschmecken (der Aufstrich verträgt recht viel Würze), in Gläser oder Dosen mit Deckel füllen und auskühlen lassen. Im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von ca. 4 Tagen verbrauchen.
Et voilà!
#1 by the vegetarian diaries on Sonntag, 29. Januar 2012
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ohhh vielen dank für dieses tolle rezept. habe heute festgestellt, dass ich noch jede menge fein geschroteten grünkern hier habe, der unbedingt mal weg muss.
jetzt weiß ich wohin damit
lg
the vegetarian diaries
#2 by Sandra on Sonntag, 29. Januar 2012
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Das klingt wirklich lecker! Meinst du, dass ich diesen Aufstrich irgendwie, durch einkochen beispielsweise, länger haltbar machen kann?
#3 by Heldin on Sonntag, 29. Januar 2012
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Ja, klar! Ich würde ihn einfach noch warm in Twist-off-Gläser füllen und dann vielleicht 15 Minuten in einem Topf mit Wasser einkochen lassen bis sich die Deckel nach innen ziehen – dann müsste der Aufstrich wochen- wenn nicht gar monatelang haltbar sein.
Viele Grüße*
#4 by Heldin on Sonntag, 29. Januar 2012
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Sehr gern geschehen!
Viele Grüße*
#5 by Sandra on Sonntag, 29. Januar 2012
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Danke
#6 by Yv on Freitag, 3. Februar 2012
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Ich liebe Grünkernaufstrich. Bei uns bekommt man allerdings nirgendwo geschroteten Grünkern.
Seit einer ganzen Weile steht nun eine Pakung Grünkern in meinem Regal und wartet darauf, dass ich mir endlich eine Mühle besorge, aber bisher konnte ich noch keine zu einem halbwegs vernünftigen Preis finden.
#7 by Heldin on Freitag, 3. Februar 2012
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Ja, das Problem kenne bzw. kannte ich auch sehr gut. Aber nach vielen Jahren habe ich mich dazu durchgerungen, eine Mühle zu kaufen, die viel und schnell kann (aber auch entsprechend teuer war) und habe diesen Kauf wirklich noch nie bereut. Hier gibt es Mühlen für den kleineren Hausgebrauch (und etwas Geduld, da das Mahlen etwas dauert) für knapp 200 €, was zwar auch schon ´ne ganze Menge ist, aber die Dinger halten Jahrzehnte und zumindest, wenn man sich das theoretisch leisten kann und häufiger gemahlenes oder geschrotetes Getreide verwendet, kann ich eine Mühle wirklich nur empfehlen – das Brot schmeckt tausendmal besser und in frisch vermahlenem Getreide sind soooo viele Nährstoffe enthalten, das ist echt bombe! Ich möchte meine echt nicht mehr missen
#8 by Emma on Mittwoch, 5. September 2012
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Ich würde das Rezept gerne jetzt ausprobieren, habe aber kein Kokosfett! Kann ich es ersetzen oder ist es geschmacklich notwendig?
#9 by Heldin on Montag, 10. September 2012
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Hallo Emma,
entschuldige die späte Antwort (Urlaub )! Also, anstelle vom Kokosfett kannst du einfach Margarine nehmen oder zur Not auch Olivenöl, dann wird der Aufstrich nur etwas weniger fest, dürfte aber immer noch streichbar sein.
Viele Grüße*
#10 by Kristina H. on Samstag, 2. März 2013
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Hammerlecker. Hab dein Rezept gelesen und spontan (es ist 0:25 Uhr) beschlossen, das noch schnell für den morgen geplanten Wanderausflug zu machen (hab bei der Berghütte schon auf die Speisekarte schauen können, die extrem Fleischlastig ist…). Hatte schon gemahlenen Grünkern da, und so ging es ganz flott. Einen Klecks Knofipüree noch mit rein, das war dann auch ohne Hefeflocken schon extrem lecker. Sojamargarine statt Kokosfett ging auch problemlos. Ich bin begeistert. Danke dir!!
#11 by Michèle on Freitag, 18. Oktober 2013
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Hallo,
dein Rezept ist praktisch im Dauerbetrieb, da die ganze Familie sich in diesen Dip reinlegen kann. Ich nutze ihn allerdings als Soße zu Spaghetti. Lecker!!!!!!!
Liebe Grüße