Blondies sind die kleinen Schwestern von Brownies – also ein heller Rührteig voll bepackt mit Nüssen und Schokostückchen und einer Schoko-Glasur. Von der Konsistenz ähnlich wie Brownies, also eher kompakter.
An sich bin ich ja ein großer Brownie-Fan und backe sie regelmäßig, aber ab und zu muss dann auch mal was anderes her – dieses Mal also Blondies. Meine Rezepte sind ja so “konzipiert”, dass kein Ei-Ersatz oder ähnliches gebraucht wird und mittlerweile habe ich da meine eigenen bewährten Techniken entwickelt, nach denen ich die Rezepte aufbaue und Zutaten einsetze. Nichtsdestotrotz lese ich ja auch in vielen anderen blogs – oft amerikanischen – und da ist häufig die Rede vom sog. “Flax-egg”, das sind einfach geschrotete Leinsamen verrührt mit Wasser. Lässt man diese Mischung einige Minuten stehen, geliert das Ganze etwas und wird schleimig. Hierdurch wird das Gebäck wohl ganz gut gebunden, das “Flax-egg” hat also ähnliche Bindungseigenschaften wie Eier. Da das Ganze kein chemischer teurer Ei-Ersatz ist und ich Leinsamen eh immer da habe, habe ich dieses “Flax-egg” hier nun endlich mal getestet.
Meine Begeisterung hält sich aber in Grenzen…erstmal ist es nur mäßig ratsam, die Leinsamen-Mischung in einem hellen Teig zu verwenden, da man überall Leinsamen-Reste sieht (ist aber eine rein optische Sache, denn rausschmecken tut man die Leinsamen nicht!). Die Bindungswirkung war ok, aber auch nicht überragend (meine bisherige Technik gefällt mir da besser), was mich aber am meisten gestört hat, ist, dass die Blondies irgendwie wässrig geschmeckt haben – und da ich sonst nur Zutaten verwendet habe, die ich üblicherweise auch verwende, schreibe ich das dem Flax-egg zu. Dazu kommt, dass hierdurch die Blondies auch ganz frisch bereits irgendwie “alt” geschmeckt haben.
Also, mir persönlich haben die Blondies schon geschmeckt, sie waren aber kein Highlight. Meine Mutter, die gerade zu Besuch war, hat auch probiert und mochte sie gar nicht und sie ist sonst immer recht begeistert von meinen Back-Experimenten…außerdem haben sie eine ziemliche Öko-Optik, was mich nicht stört, aber manche Omnis sicherlich. Ach so, obwohl die Blondies von Anfang an etwas “alt” geschmeckt haben, wurde das nicht mehr, sie haben also nach drei Tagen genauso alt geschmeckt wie frisch aus dem Ofen – kurios…
Aber probiert es selber aus und entscheidet, ob gut oder eher nicht – ich finde, die Nüsse und Schokolade und auch die die Glasur reißen einiges wieder raus. Und wer das mit dem Leinsamen nicht probieren möchte, nimmt einfach 2 El Kartoffelmehl oder Speisestärke stattdessen und evtl. etwas mehr Sojamilch.
Zutaten für ca. 25 Stück à 5×5 cm:
- 1 El Leinsamen, gemahlen/geschrotet + 3 El Wasser
- 40 g Cahews
- 40 g Mandeln
- 40 g weiße Reismilchschokolade
- 50 g Zartbitter-Schoko-Tropfen
- 110 g Alsan, geschmolzen
- 250 g Weizenmehl, Typ 550
- 110 g Rohrohrzucker (für Süßschnäbel 130-150 g)
- 1/2 Tl Vanille, gemahlen
- 1 Prise Salz
- 1/2 Tl Natron
- 1 1/2 Tl Weinsteinbackpulver
- 3 El Sojajoghurt, natur
- 75 ml Sojamilch
- ca. 75 g Zartbitterschokolade
Zubereitung:
Die gemahlenen/geschroteten Leinsamen mit dem Wasser verrühren und für 10 Minuten quellen lassen.
Cashews und Mandeln mit dem Messer grob hacken, ebenso die weiße Reismilch-Schokolade. In einer großen Schüssel das Mehl mit dem Rohrohrzucker, Vanille, Salz, Cashews, Mandeln, weißer Schokolade und den Schoko-Tropfen mischen. Weinsteinbackpulver und Natron zufügen.
In einer zweiten Schüssel die geschmolzene Margarine mit Sojajoghurt, Sojamilch und dem Leinsamen-Mix verquirlen (einfach mit dem Schneebesen) und dann zu den trockenen Zutaten geben. Mit einem Löffel alles grob zu einem Teig vermengen, nicht zu stark rühren – kleine Klümpchen machen nichts.
Eine eckige Backform (ca. 25×25 cm) einfetten oder mit Backpapier auslegen, den Blondie-Teig darin verteilen und glatt streichen. Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C Ober- und Unterhitze ca. 25-30 Minuten backen, zum Test, ob der Teig gar ist, unbedingt die Stäbchenprobe machen.
Währenddessen die Zartbitterschokolade in kleine Stücke brechen. Sobald die Blondies fertig sind, aus dem Ofen holen und gleichmäßig mit den Schokostückchen belegen. Einige Minuten warten – durch die Hitze des warmen “Kuchens” schmelzen die Schokostückchen und können dann mit einem Backpinsel zu einem Guss verstrichen werden (ich finde diese Variante super, da man nicht separat Schokolade schmelzen muss – ich mag Sachen, die mich faul sein lassen ).
Die Blondies in der Form abkühlen lassen, dann heraus nehmen und in Stücke schneiden. Durch den Guss schmecken sie nicht nur besser, sondern bleiben auch länger “frisch”.
Et voilà!
#1 by Jane on Sonntag, 13. November 2011
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Ach, immer diese furchtbar verführerischen Rezepte
#2 by Heldin on Sonntag, 13. November 2011
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#3 by kosmo on Montag, 14. November 2011
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Hallo!
Ich habe Dir einen Award verliehen!
http://kosmokatzehateinenblog.blogspot.com/2011/11/tell-me-about-yourself.html
Super Blog!
LG Kosmo
#4 by Heldin on Montag, 14. November 2011
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Ui, das ist aber toll! Vielen vielen Dank das freut mich sehr!
Ich habe den schon mal bekommen von der lieben Kirschbiene, daher verlinke ich hier kurz zu dem Post: http://vegan-und-lecker.de/2011/10/14/ein-award-und-etwas-ueber-mich/
Viele Grüße,
*Heldin
#5 by Green-Cat on Montag, 14. November 2011
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Huhu!
Ich hoffe, ich kann etwas Konstruktives zum Flax-Egg beisteuern…. Also: ich finde es prinzipiell total gut, mehr Leinsamen zu essen, wegen der guten Nährstoffe und so. Aber bisher sind alle meine Flax-Egg Versuche irgendwie gegen die Wand gefahren. Witzig finde ich, dass deine Blondies wässrig wurden, denn mein Backzeug wird immer massiv gummiartig, wenn ich Flax Egg benutze. Es bindet ganz gut, aber es ist halt einfach irgendwie nicht mehr so schön fluffig wie mit anderen Bindemitteln. Ich habe mal Brownies gebacken, die mit Flax-Egg gemacht wurden und die waren zäh wie ein alter Schuh, furchtbar! Und die Muffins von neulich schmeckten halt irgendwie trocken und unangenehm im Mund, weil sie so kompakt waren. Ich halte es wie du und benutze sie nicht als Ei-Ersatz, es sei denn, ich versuche ein für mich komplett neues Rezept. Esse sie dann lieber so im Salat oder über mein Oatmeal gestreut.
Liebe Grüße!
(Wegen der Farbe: es gibt auch goldene Leinsamen, die sollte man dann in einem hellen Teig nicht mehr sehen….)
#6 by Heldin on Dienstag, 15. November 2011
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Hallo Green-Cat,
oh ja, das ist sehr hilfreich, andere Erfahrungen mit dem Flax-egg zu hören/lesen – bin irgendwie froh, dass ich mit dem Nicht-Mögen nicht alleine da stehe, da in so vielen englischen blogs davon geschwärmt und es immer für alles benutzt wird…
Aber lustig, dass es bei Dir dadurch zäh wird Der Tipp mit den gelb-goldenen Leinsamen ist super, danke! Irgendwie hab ich die nicht auf´m Schirm, obwohl ich sie immer sehe, aber dadurch ist zumindest das Problem der Einfärbung gelöst. Wobei ich bezweifle, dass ich das nochmal nutzen werde – meine Backsachen werden ohne Flax-egg definitiv besser und ich halte es da wie Du und nehme Leinsamen lieber zum Brotbacken oder im Salat, denn da mag ich sie sehr (die Nährstoffe waren übrigens auch ein Grund, sie mal in süßen Sachen zum Binden zu nehmen, aber ich freunde mich lieber mit ungesunden Brownies und Blondies an)
Viele Grüße*
#7 by Esther on Dienstag, 22. November 2011
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Hallo.
Also erst mal ein ganz großes Lob, ich liebe deine Rezepte einfach!
Aber…du verwendest bei so vielen Dingen Margarine, also Alsan und die ist total ungesund und Krebserregend.
Außerdem wird bei der Produktion sehr viel Energie aufgewandt, was ja auch nicht gerade gut für die Umwelt ist.
Das hier ist ein Link zu einer ganz sinnvollen Seite, wie ich finde:
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/margarine.html
Du kannst es dir ja mal anschauen, vielleicht hilft es dir weiter
Liebe Grüße,
Esther
#8 by Heldin on Dienstag, 22. November 2011
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Hallo Esther,
ja, bei Margarine scheiden sich tatsächlich die Geister…ich persönlich sehe sie als unproblematisch an und da ich nicht aus gesundheitlichen Gründen vegan lebe, sondern rein aus ethisch und moralisch begründeter Motivation habe ich auch nichts gegen “ungesunde” Lebensmittel. Der Energie-Aufwand ist ein interessanter Punkt, wobei ich es für mich vertretbar finde, hier auf die “bequeme” Margarine auszuweichen, zumal Energie-Aufwand an sich ja nichts Schlimmes ist, so lange die Energie aus nachhaltigen Ressourcen gewonnen wird und nicht vom Atom- oder Kohlekraftwerk kommt (wenn ich mich zB bewege, wende ich auch Energie auf – nur mal zur Verdeutlichung, dass Energieaufwand nicht zwingend negativ besetzt sein muss…).
Ansonsten glaube ich auch hier, dass eine Mischung ok ist, so kann man zB manche Kuchen wunderbar mit Öl backen (hierzu findest Du auch viele Rezepte bei mir), für Cremes oder Kekse hingegen ist Öl aber völlig ungeeignet. Kokosöl finde ich keine gute Alternative, da es einen starken Eigengeschmack hat, daher verwende ich gerne Margarine. Und Alsan einfach wegen des Geschmackes, ich find die soooo lecker
Viele Grüße*
#9 by Ullrik on Dienstag, 22. November 2011
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Uhh.
Also der Artikel überschreitet die Grenze zu “Panikmache” für mein Empfinden doch ziemlich weit^^
Viele Aussagen, die nicht bewiesen sind, besonders toll ist ja dieses Zitat: “Bis Ende dieses Jahrzehnts wird die medizinische Forschung auf erhebliche Gefahren beim Verzehr von Margarine stoßen!” Sind das Hellseher?
Dann die “beim härten von Fetten entstehen die gefürchteten trans-Fettsäuren”-Keule. Ja. Und sie kommen in allen Milchprodukte vor. Wäre aber kein Argument gegen Margarine
Ja, gehärtete Fette sind nicht toll. Aber man kann es ganz sicher nicht so undifferenziert wie im Artikel darstellen. Denn Alsan enthält zB keine gehärteten Fette.
Dass “Margarine” krebserregend ist halte ich für… ziemlich pauschal formuliert.
Und dass dafür viel Energie verbraucht wird – Dir sind die ökologischen Auswirkungen bei der Milchproduktion bekannt, oder? Da wird Wasser und Energie verbraucht. Und vor allem Tierleid verursacht..
Sorry für den Roman.
#10 by Heldin on Mittwoch, 23. November 2011
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Danke, Ullrik, Du sprichst mir aus der Seele!
#11 by Green-Cat on Donnerstag, 24. November 2011
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Ganz abgesehen von den vielen Gasen, die gerade bei der Massenhaltung von Rindern entstehen…. (noch zum Thema Umweltschädigungen und so…)