Endlich!!! Endlich geht der Server, auf dem mein blog gehostet wird, wieder, hmpf. Seit Freitag morgen war die Seite, also der blog, nicht erreichbar, ich konnte weder Kommentare lesen noch freischalten (es konnten aber auch gar keine abgegeben werden, da man ja nicht auf die Seite kam…) und vor allem keine Beiträge verfassen. Voll fies.
Aber jetzt geht ja wieder alles und ich poste mal schnell mein neues Lieblingsrezept der letzten Wochen: kleine feine schokoladig-saftige Küchlein im Glas.
Schon lange wollte ich Kuchen im Glas ausprobieren, was jetzt ja nicht sooo wirklich neu ist, bisher gab´s aber keinen Anlass und vielleicht kennt ihr das ja auch, für manche Dinge braucht man einen Alibi-Anlass. Ich zumindest. Der Anlass war der Geburtstag einer Freundin, die einige hundert Kilometer weg wohnt. Also Päckchen packen. Und in ein Geburtstagspäckchen gehört für mich auch immer unbedingt ein Geburtstagskuchen, sonst isses kein richtiges Geburtstagspäckchen. Üblicherweise mache ich in diesen Fällen meist Muffins und packe sie sorgfältig ein, aber besagte Freundin hatte an einem Montag Geburtstag, das heißt, das Paket musste mindestens Freitag raus, damit es rechtzeitig ankommt, aber schon Donnerstag abend zur Post, damit es Freitag rausgeschickt wird. Das hieß wiederum, spätestens Donnerstag, eher Mittwoch Muffins backen, damit die ausgekühlt sind, wenn sie eingepackt werden.
Aber auch noch so gute oder saftige Muffins überleben geschmacklich nicht von Mittwoch bis Montag, also musste eine andere Idee her und – tadaaaaa, endlich hatte der Kuchen im Glas einen Sinn!!! Man macht einen mehr oder minder normalen Kuchen- oder Muffin-Teig, füllt ihn in kleine (oder auch große) Weckgläser (unbedingt Sturzgläser nehmen, nicht die bauchigen, denn aus denen kommt der Kuchen nie mehr raus, zumindest nicht am Stück…) oder Sturzgläser mit Twist-Off-Verschluss.
Dann werden die Küchlein in den Gläser OHNE Deckel ganz normal im Ofen gebacken, gehen dabei wunderbar fluffig lecker auf und nach Ende der Backzeit muss man lediglich sofort die Gläser mit den Deckeln verschließen (bei den Weckgläsern die Klemmen nicht vergessen, sonst funktioniert´s nicht). Der noch heiße Kuchen sorgt dafür, dass ein Vakuum (oder ein quasi Vakuum, ich glaube, es ist kein 100%iges…) entsteht und schließt dann wie bei heißer Marmelade den Deckel luftdicht ab.
Hierdurch wird der Kuchen quasi “eingemacht”, das heißt, er ist ´ne halbe Ewigkeit (einige Monate) haltbar und wenn man Kuchen essen möchte, nimmt man einfach ein Glas Kuchen, löst das Vakuum und den Deckel, stürzt den Kuchen heraus und genießt einen Kuchen, der wie frisch gebacken schmeckt. Sensationell. Ich liebe so Zeugs, auch wenn ich alle naselang frisch backe und es eigentlich gar keinen Grund gibt, Kuchen oder Küchlein zu konservieren. Aber alleine, dass man´s kann, finde ich grandios. Und es ist wirklich eine tolle Idee, um immer quasi frischen Kuchen zu haben, sei es große für mehrere Leute oder eben so ein kleines Glas mit einer Portion Kuchen für eine Person.
Ich bin jedenfalls begeistert, habe es bisher nur mit diesem Schokoladenkuchen versucht, aber der ist sooo geschmackvoll, yummy. Der Teig lässt sich problemlos variieren mit Nüssen, gehackter Schokolade, etwas Rum oder oder oder, shcmekct aber auch pur einfach so.
Ach ja, da ich am Anfang den Fehler gemacht habe, die Gläser zu voll zu füllen, wodurch sie sich nicht mehr schließen lassen, was doof ist: macht die Gläser eher etwas zu wenig voll als zu viel, denn die Küchlein gehen gut auf und wölben sich nach oben, die Gläser also eher zu 1/3 füllen, das langt.
Zutaten für 6 kleine Weckgläser (Sturzgläser!!) á ca. 140 ml:
- 120 g Dinkelmehl Typ 630
- 60 g Rohrohrzucker
- 1/2 Tl Vanille, gemahlen
- 1/2 Tl Natron
- 1 Tl Weinsteinbackpulver
- 1 1/2 El Kartoffelmehl
- 1 1/2 El Kakaopulver, schwach entölt (Backkakao)
- 125 ml Sojamilch
- 50 ml neutrales Öl (zB Sonnenblumenöl oder neutral schmeckendes Rapsöl)
- 1 Tl Apfelessig oder Zitronensaft
- etwas Alsan (oder anderes Pflanzenfett) für die Gläser
Zubereitung:
In einer mittelgroßen Schüssel das Mehl mit Rohrohrzucker, Vanille, Natron, Weinsteinbackpulver, Kartoffelmehl und Kakaopulver gut mischen (am Besten entweder alles durch ein Sieb sieben oder mit einem Schneebesen trocken “verquirlen”, so dass alles schön fein vermengt ist).
In einem anderen Gefäß die Sojamilch mit dem Öl und Zitronensaft verquirlen, zu den trockenen Zutaten geben und mit einem Löffel vermengen. Nicht lange rühren, nur so vermengen, dass alles vermischt ist.
Den Backofen vorheizen auf 200 °C Ober- und Unterhitze. Die Sturzgläser (ausgespült und trocken) gut einfetten und jedes Glas etwa zu 1/3 mit dem Schokokuchenteig füllen (einen kleinen Löffel nehmen, sonst geht viel daneben…).
Die Gläser auf ein Backblech stellen und damit auf der mittleren Schiene in den vorgeheizten Backofen schieben. Die Küchlein ca. 25 Minuten backen (große Gläser brauchen natürlich länger), die genaue Backzeit differiert wirklich sehr nach Ofentyp und -art, daher zum Ende hin ganz normal die Stäbchenprobe machen und Backzeit entsprechend anpassen.
Die Gläser noch ganz heiß aus dem Ofen nehmen (mit Topflappen) und sofort mit den Deckeln verschließen (auch hier Topflappen nehmen…). Auskühlen lassen bei Bedarf einfach als frischen Kuchen essen oder aufbewahren als Vorrat. oder verschicken, verschenken oder oder oder…
Et voilá!
#1 by Mihl on Dienstag, 15. März 2011
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Das habe ich auch schon einmal ausprobiert und dann die Gläser für die Vorratshaltung benutzt. Jetzt sollte ich wohl dringend die Sonnenblumenkerne und Bohnen da wieder rausholen und Dein Rezept nachbacken…
#2 by green-cat on Dienstag, 15. März 2011
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Auch wenn das jetzt vielleicht ne ganz doofe Frage ist: wo hast du deine Weckgläser gekauft? Gibts nen Laden, in dem man die besonders günstig bekommen kann?
Klingt nämlich sehr gut, diese Schokokuchen-im-Glas Geschichte! Ich stell mir das auch grade mit einem Vanille-Rhabarber-Teig vor! Mmmmmmmmh!
Schön, dass dein Blog wieder funktioniert!
#3 by Heldin on Dienstag, 15. März 2011
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Keine doofe Frage! Bis vor kurzem wusste ich auch nicht, wo man die bekommt . Ich habe hier in meinem Viertel sher schräg gegenüber meiner Wohnung einen Haushaltswarenladen, die alles zum Einmachen und Einwecken haben, da habe ich alle meine Gläser her. Aber – nun sensibilisiert – habe ich die schon in vielen anderen Läden gesehen wie zB Karstadt oder Kaufhof in der Haushaltswarenabteilung. Manchmal gibt es die kleinen sogar günstig als 3er-Pack mit allem Drum und Dran. Ansonsten kosten die Gläser ca. 1,20 und dann braucht man noch eine Packung Einmachringe und Klemmen, da sind immer Sachen für mehrere Gläser drin, so dass man insgesamt vielleicht ca. 1,50 zahlt. Manchmal hast Du aber auch Glück und bekommst No-Name-Gläser für günstiger oder eben mit Schraubdeckel, die sind auch günstiger, sehen aber nihct so shcön aus und ich finde Weckgläser einfach sooo schön knuffig .
#4 by Heldin on Dienstag, 15. März 2011
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Ja, gerade die großen Gläser sind echt toll für Saaten und Bohnen und Linsen und…und ich finde die Gläser echt schick. Obwohl ich meine ersten von meiner Mama abgelegt bekommen habe und zunächst die Nase gerümpft habe, weil Weck-Gläser so hausbacken klingen. Aber mittlerweile kann ich hervorragend dazu stehen, dass ich in Küchendingen total gerne hausbacken oder leicht altmodisch bin, also habe ich mir einen Berg Weckgläser nachgekauft und verschenke die jetzt mit Kuchen oder Pesto oder Chutney drin und find´s toll.
LG
#5 by Kirschbiene on Samstag, 19. März 2011
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Hallo Heldin,
schön, dass dein Blog wieder funktioniert – ich hatte nämlich zwischenzeitlich mal versucht, ihn zu besuchen und *schreck* war ganz geknickt, dass sich deine Seite nicht öffnen ließ. Aber nun ist ja alles wieder gut .
Die Küchlein im Glas sehen toll aus, ich kann mir total gut vorstellen, dass sie schön saftig sind. Auf Einmachgläser und Weckgläser stehe ich übrigens auch total, die haben so etwas herrlich Nostalgisches.
Liebe Grüße,
die Kirschbiene
#6 by Heldin on Samstag, 19. März 2011
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Vielen Dank, liebe Kirschbiene,
ja, genau, dieses nostalgische ist an den Weckgläsern und am Einmachen an sich (egal, ob Kuchen oder Pesto oder Chutney) das Tolle und Schöne. Wobei ich das bei mir insofern recht interessant finde, da ich diese Nostalgie-Sachen fast nur in Bezug auf Kochen, Küche und Backen mag, im Rest meines Lebens renne ich zwar auch keinen Trends hinterher und gebe mich auch gerne mit langsameren oder low-tech-Sachen zufrieden, hänge da aber nicht so an “alten Werten” fest, in der Küche aber voll .
Du, kann mein bei Deinem blog eigentlich auch kommentieren, wenn man nicht bei einem dieser Dingense angemeldet ist? Ich habe weder eine OpenID noch ein Google-Konto oder den Rest und ich mag mich nicht schon wieder irgendwo anmelden, da vergesse ich nur alle naselang die Zugangsdaten. Aber ich wollte schon öfters mal was schreiben, da ich Deine Rezepte sehr schön finde (und der Käsekuchen mit Streuseln sieht guuuut aus…!), aber blogspot ließ mich nicht . Hm, wenn man das nicht umgehen kann, muss ich wohl doch in den sauren Apfel beißen, wäre ja schade sonst.
LG
#7 by Kirschbiene on Sonntag, 20. März 2011
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Hallo Heldin,
ich bin sonst auch nicht soooo nostalgisch veranlagt – wobei, so manchen älteren Film à la Doris Day und Rock Hudson ziehe ich eindeutig diversen modernen Blockbustern vor. Vielleicht bin ich ja auch nostalgischer als gedacht ?
Ans Einwecken und Einmachen möchte ich mich dieses Jahr verstärkt heranwagen, auf diesem Gebiet bin ich noch nicht sooo die Küchenexpertin. Aber ich schätze, auf deinem Blog wird mir geholfen .
Hm, wie man meinen Blog kommentieren kann, wenn man kein Google- oder sonstwas Konto hat, weiß ich gar nicht. Mein technisches Verständis hat gerade zum Einrichten des Blogs gereicht…
Ich würde mich jedenfalls total freuen, wenn du bei mir mitschreibst .
Liebe Grüße,
die Kirschbiene
#8 by Marenkalein on Donnerstag, 24. März 2011
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sooo großartig! wahrscheinlich werden die kuchen nicht lange leben in meiner wg aber allein die tatsache, dass man kuchen haltbar machen kann finde ich faszinierend! seit dieser woche oder so gibt es übrigens wieder die tollen silikonförmchen bei tchibo und auch solche kleinen einmachgläser im 4er-pack. habe die kuchen gestern gebacken (noch zusätzlich mit schoki und walnüssen) und wir werden heute nachmittag probieren, bin schon sehr gespannt.
#9 by Heldin on Freitag, 25. März 2011
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Jaaaa, die Förmchen habe ich auch gesehen und musste gleich an Dich denken . Und die Weckgläser habe ich auch gesehen und ich glaube, ich muss die unbedingt noch kaufen, die haben so eine tolle Größe, zwischen klein und groß…bisher bin ich nur dran vorbeigegangen, weil es mir graut bei dem Gedanken, noch irgendetwas in unsere völlig zugestellte Wohnung zu bringen (ich habe Angst, dass das dann das berühmte Minzblättchen ist, was alles zum Platzen bringt…)
#10 by aura on Samstag, 26. März 2011
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ich hab mir heute auch solche einmachgläser gekauft – die von tschibo! die kleinen fassen 290 ml… du schreibst oben, du hast 140 ml gläser genommen. ist das richtig? deshalb hab ich jetzt die doppelte menge teig gemacht… aber das war so viel! ich hoffe, die gehen jetzt nicht zu sehr auf, sonst krieg ich ja den deckel nich mehr drauf (sie backen gerade im ofen!)
#11 by aura on Sonntag, 27. März 2011
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ha, sie wurden prima!
aber 5 min weniger backen wäre vielleicht besser gewesen, um sie noch saftiger zu kriegen!
#12 by Heldin on Dienstag, 29. März 2011
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Ja, stimmt, ich habe ganz kleine Weckgläser genommen, die nehme ich auch immer für Pesto. Die Portion Pesto reicht für zwei und so ein Mini-Kuchen im Glas ist perfekt für Eine(n). Man sollte auf jeden Fall eher weniger als mehr Teig in die Gläser geben, da sie wirklich noch sehr aufgehen. Ich war da anfangs zu großzügig und habe dann tatsächlich den Deckel nicht mehr draufgekriegt und musste am heißen Kuchen rumschnippeln…
#13 by Heldin on Dienstag, 29. März 2011
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Ja, die Backzeiten sind immer nur ungefähre Angaben, da die Dauer und tatsächliche Temperatur so unglaublich schwankt von Ofen zu Ofen, ich mache immer eine Stäbchenprobe, da es ja auch noch vom Material der Backform und der Größe abhängt, alles etwas tricky, aber ich finde, mit der Zeit kennt man “seinen” Ofen, so geht´s mir zumindest (obwohl mir auch oft genug was verbrennt oder noch nicht durch ist…)
#14 by nina on Sonntag, 26. Juni 2011
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eine frage, ich hab das jetzt schon in einigen rezepten gelesen, dass man die zuataten für einen teig “nur gerade so dass ein teig entsteht” zusammenmischen soll. das sieht dann immer so klumpig aus was hat das für einen sinn *schulterzuck* : )? ich bin da irgendwie zu ordnungsbewusst erzogen^^, mir wurde immer gesagt dass man einen teig geschmeidig rühren soll, sodass er keine klümpchen mehr enthält. wirkt sich das “nur gerade so verrühren” irgendwie auf die konsistenz des kuchens aus oder wie?
#15 by Heldin on Sonntag, 26. Juni 2011
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Ja, das wirkt sich tatsächlich aus.
Soweit ich weiß (so kenne und mache ich´s), wird Rührteig wie bei zB Marmorkuchen glatt gerührt, wenn man als Fett Margarine nimmt, ohne die zu schmelzen. Dann wird die Margarine mit Zucker schaumig gerührt, je nach Rezept die anderen Zutaten bis auf Mehl und Backpulver dazu, glatt rühren und dann Mehl-Backpulver-Gemisch dazu, nicht mehr dolle rühren, gerade so, dass keine Klümpchen sind (zu langes Rühren an der Stelle nimmt dem Backpulver die Triebkraft und macht den Teig zäh, vorher muss sogar viel gerührt werden…). Bei Muffins oder Rührteigen, die entweder Öl oder geschmolzene Margarine als Fettzutat haben, wird nur ganz lose zusammengerührt, so kurz wie möglich und Mehlklümpchen sind sogar erwünscht. Warum genau das so ist, weiß ich nicht, aber ich vermute, dass das flüssige Fett oder Öl irgendwie dafür sorgt, dass sich die Klümpchen beim Backen “lösen” und der Teig dadurch sogar schön fluffig wird, dass feste Fett umschließt eher eventuelle Mehlklümpchen, so dass die sich nicht lösen können und noch später im fertigen Kuchen zu sehen und zu schmecken sind.
Wie gesagt, warum das so ist, weiß ich nicht genau (das mit dem Umschließen ist nur meine Fantasie-Theorie), nur dass es so ist weiß ich nach vielen gelungenen und einigen gescheiterten Versuchen…
Faustregel also: festes Fett = glatt rühren und keine Klümpchen; flüssiges Fett/Öl = so wenig wie möglich rühren und gerne Klümpchen .
Viele Grüße!