Ich bin keine große Torten-Freundin, mich kann man eher mit einem richtig leckeren Nusskuchen ködern. Aber mein Liebster mag alles mit Creme und Soja-Sahne, daher habe ich ihm letztes Wochenende mal eine Freude gemacht und eine “Sahne”-Creme-Torte gebacken.
Sie erinnert optisch ein wenig an Schwarzwälder-Kirsch, ist aber lange nicht so mächtig, da die Creme mehr Pudding als Sojasahne beinhaltet. Dazu finde ich sie sehr lecker, da der Schoko-Biskuit mit gemahlenen Mandeln verfeinert ist. Kirschen im Ganzen fand ich zu grob für die Torte, daher habe ich sie zu einem Püree verarbeitet, das in etwa die Konsistenz von roter Grütze hat. Ich finde, der Geschmack der Kirschen ist dadurch sehr dezent und weniger mächtig, unterstützt aber das Zusammenspiel von Schoko, Mandeln, Vanille und Sahne perfekt.
So schmeckt sogar mir gelegentlich ein Stück Torte .
Zutaten für eine 26cm-Springform:
- 125 Dinkelmehl, Typ 630
- 50 g Mandeln, fein gemahlen
- 1 1/2 El Kartoffelmehl
- 1/2 El Tapiokastärke (alternativ: Maisstärke)
- 1 El Sojamehl
- 4 El Kakaopulver, schwach entölt
- 50 g Rohrohrzucker
- 1/2 Tl Natron
- 1 El Weinsteinbackpulver
- 1/2 Tl Vanille, gemahlen
- 3 El neutrales Öl (zB Raps- oder Sonnenblumenöl)
- 200 ml Wasser
- 1 El Zitronensaft
- 1/2 Glas Schattenmorellen
- 100 ml des Kirschsaftes
- 2 Tl Tapiokastärke (alternativ: Maisstärke)
- (bei Bedarf: Rohrohrzucker nach Geschmack)
- 300 ml aufschlagbare Sojasahne (ich nehme Sojasaane aus dem Reformhaus)
- 2 Pckg. Sahnesteif
- 450 ml Sojamilch, natur
- 2 gehäufte El Rohrohrzucker
- 1 Pckg. Vanillepuddingpulver
- Schokoraspel zum Bestreuen
Zubereitung:
Die trockenen Zutaten für den Schoko-Mandel-Biskuit in einer Rührschüssel gut vermengen. In einer zweiten (kleineren) Schüssel das Wasser mit dem Öl und dem Zitronensaft verquirlen und das Gemisch zu den trockenen Zutaten geben. Alles mit einem Löffel gut vermengen, so dass ein zäher Teig entsteht (er ist von der Konsistenz etwas flüssiger als Rührkuchenteig). Nicht zu lange rühren, es dürfen kleine Klümpchen im Teig bleiben.
Den Teig in eine gefettete Springform geben (oder in die Springform ein Stück Backpapier einspannen) glattstreichen und im vorgeheizten Backofen bei ca. 180 °C Ober- und Unterhitze etwa 30 Minuten backen. Die genaue Backzeit hängt sehr von der Backform und dem Herd ab, kann also auch länger sein, daher unbedingt die Stäbchenprobe machen, wenn Teig am Stäbchen hängenbleibt, einfach noch weiterbacken.
Den Teig vollständig abkühlen lassen.
Zwischenzeitlich für das Kirschpüree die Schattenmorellen mit dem Kirschsaft aufkochen, dann mit dem Pürierstab möglichst fein pürieren (Vorsicht, es spritzt schnell…), nach Geschmack noch etwas süßen, dann die Stärke mit ein wenig Wasser anrühren und zu dem Püree geben. Unter Rühren einmal kräftig aufkochen lassen, dann den Topf vom Herd nehmen und das Püree in eine kleine Schüssel umfüllen. Unter gelegentlichem Rühren kalt werden lassen.
Für die Creme zunächst die Sojasahne für einige Stunden in den Kühlschrank stellen. Aus der Sojamilch und dem Rohrohrzucker mit dem Vanillepuddingpulver nach Packungsanweisung einen Pudding kochen (der Pudding wird etwas fester als normal, da etwas weniger Sojamilch genommen wird, aber das soll so). Den Pudding unter Rühren kalt werden lassen (möglichst häufig rühren, da sich sonst Haut bildet. Alternativ den Pudding mit Klarsichtfolie abdecken und die Folie erst entfernen, wenn er kalt ist, dann bildet sich auch keine Haut).
Die Sojasahne auf höchster Stufe mit dem Handmixer oder der Küchenmaschine steif schlagen, hierbei das Sahnesteif einrieseln lassen. Dann nach und nach unter Rühren den Pudding zufügen und alles zu einer glatten Creme verquirlen. Bis zur Verarbeitung kühl stellen.
Den ausgekühlten Biskuit halbieren, auf dem unteren Tortenboden das Kirschpüree gleichmäßig verstreichen, je nach Geschmack alles nehmen oder noch einen Teil übrig lassen für den zweiten Boden. Auf das Püree eine großzügige Schicht Creme geben und verstreichen (am Besten den Ring der Springform um den Boden und die Torte lassen, so behält alles seine Form), den zweiten Boden darauf setzen und entweder mit Püree und Creme oder nur Creme bedecken. Glattstreichen und mit den Schokoraspeln bestreuen.
Bis zum Servieren kalt stellen und den Ring erst kurz vorher entfernen. Da die Creme sehr weich ist, empfiehlt es sich, den zweiten Boden, also den “Deckel”, vor dem Auflegen bereits in Tortenstücke zu schneiden und dann erst auf die Creme zu legen, so wird später beim Anschneiden nicht die ganze Creme nach außen gedrückt.
Et voilá!
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#1 by Nell on Freitag, 14. Januar 2011
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Boah klasse! Eine vegane Torte habe ich mich noch nicht gewagt zu machen… Aber Du machst mir jetzt so richtig Lust und Laune, das auch mal zu probieren…
#2 by Heldin on Freitag, 14. Januar 2011
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Danke! So eine Torte ist wirklich weit weniger schwierig als man oft denkt, vor allem, seitdem es diese aufschlagbare Sojasahne gibt…und optisch finde ich die echt toll (man kann sie oben auch noch schöner verzieren, aber ich hab´s nicht so damit, mir muss sie vor allem schmecken).
Wenn Du so eine 18-cm-Springform hast – also so eine kleine für ein halbes Rezept – würde ich erstmal die nehmen (Rezept dann eben halbieren) zum Testen und danach dann eine große.
Probier´s echt aus, es lohnt sich Und Spaß macht dieses Tortenbacken auch…
#3 by Nell on Freitag, 14. Januar 2011
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Ich habe nur die normale Springform – also die 26-28cm. Bin froh drum, dass Du das Rezept für diese Größe hier drin hast. Weil ich dann nie weis, wie ich hochrechnen muss, denn meist habe ich Tortenrezepte mit kleinen Springformen gesehen…
Nochmal vielen Dank – ich freu mich schon richtig drauf
#4 by green-cat on Dienstag, 18. Januar 2011
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Benutzt du eine spezielle Marke bei Sojasahne? Habe noch nie welche zum Aufschlagen gekauft und/oder getestet.
Die Torte sieht toll aus, das wird das nächste größere Geburtstagsprojekt. Vielleicht überzeugt das dann auch den anti-veganen Teil der Verwandtschaft.
#5 by green-cat on Dienstag, 18. Januar 2011
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Ach ja:
Ich vertrage Dinkelmehl nicht besonders gut. Könnte ich da auch normales Weizenmehl benutzen? Oder Weizenvollkornmehl? Und wozu dient das Soja- und Kartoffelmehl? Ich hab mit beidem noch nicht gearbeitet und es würde mich generell interessieren.
#6 by Heldin on Dienstag, 18. Januar 2011
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Du kannst problemlos alle Sorten Weizenmehl nehmen, Typ 405/550/1050 kannst Du 1:1 austauschen, bei Weizenvollkornmehl würde ich vielleicht ein wenig mehr Wasser/Flüssigkeit nehmen, aber nicht viel. Das Sojamehl dient der Bindung und das Kartoffelmehl der Lockerung. Anstelle von Kartoffelmehl kannst Du einfach Speisestärke (aus Mais/Kartoffeln/Tapioka) nehmen und das Sojamehl, hm, ich hab´s noch nie ohne gemacht bei dem Rezept, aber ich denke, Du kannst auch einfach etwas mehr Mehl oder Stärke nehmen, da dürfte nicht allzu viel “passieren” und bei der Torte ist echt nicht schlimm, wenn der Biskuit nicht 100%ig perfekt wird – die Sahne und die Kirschen kaschieren einiges .
#7 by Heldin on Dienstag, 18. Januar 2011
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Also ich nehme immer die “Sojasaane” von GranoVita aus dem Reformhaus, aber Du kannst auch “Soyatoo” von Viana (??) nehmen, die sind beide ähnlich. Ich habe sowas wie die Torte – nur in einer Glasform geschichtet – schon häufiger zu Geburtstagen von Verwandten o.ä. gemacht (ich war jeweils die einzige Veganerin) und es hat immer allen geschmeckt, von daher isses auf jeden Fall einen Versuch wert. Die meisten sind schon so beeindruckt von der Tatsache, dass jemand eine Torte selber gemacht hat, dasseigentlich nicht mehr viel passieren kann .
#8 by green-cat on Mittwoch, 19. Januar 2011
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Super, vielen lieben Dank! (Da Sojamehl öfter als Zutat in veganen Rezepten auftaucht, werde ich mir dann doch mal ne Packung zulegen…)
#9 by kris on Samstag, 23. Juli 2011
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statt eines päckchens vanillepuddingpulver nehm ich lieber eine echte bourboun-vanillestange, öffne diese, entferne das mark der stange und mache dann selber zusammen mit soja einen richtigen vanillepudding. schmeckt einfach besser und die arbeitszeit dafür kann man vernachlässigen.
#10 by Heldin on Sonntag, 24. Juli 2011
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Ja, das stimmt, das ist echt leckerer , aber auch, wenn das zeitlich tatsächlich nur geringfügig mehr Aufwand ist, bin da trotzdem manchmal zu faul für…
#11 by Kerstin on Dienstag, 17. Januar 2012
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Hallo Heldin
Die Torte sieht wundervoll aus – ich würd die auch sehr gerne ausprobieren. Dummerweise bin ich histaminintolerant und vertrag kein Soja :/ (allerdings auch keine Schokolade…aber vlieeleicht vertrag ich ja wenigstens ein Stück ;D ) Weißt du, ob das auch mit Hafersahne geht?
Liebe Grüße!
#12 by Heldin on Dienstag, 17. Januar 2012
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Hallo Kerstin,
hm, versuchen kannst Du´s auf jeden Fall. Ich würde vielleicht die Sahne-creme herstellen, indem ich (ein bisschen, ca. 100 ml) Hafermilch mit Agar-Agar aufkoche, dann das Gemisch mit kalter Hafersahne aufschlagen und mit Johannisbrotkernmehl nachdicken (Zucker und Aromen natürlich noch dazu). Alternativ könnte ich mir auch eine “Butter”creme mit Hafermilch-Vanille-Pudding und Alsan vorstellen oder Hafermilch-Vanille-Pudding (dick gekocht) mit Hafersahne und Johannisbrotkernmehl.
Vielleicht klappt ja was davon?! Und falls die Schokolade gar nicht geht, ist ein Mandelbiskuit bestimmt auch lecker. Ich drück die Daumen!
Viele Grüße*
#13 by Kerstin on Mittwoch, 18. Januar 2012
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Danke für die schnelle Antwort
Ich werd mal mein Glück probieren, ich hab nämlich nur noch die Torte im Kopf. Hab ewig keine mehr gegessen und die sieht einfach zu gut aus
Schönen Tag noch und liebe Grüße!