In einem kürzlichen Anfall von Obst-Lust habe ich ein ganzes Netz Bio-Birnen gekauft. Leider ließ das Verlangen sehr schnell nach, außerdem waren die Birnen noch zu hart. Also habe ich sie liegengelassen und gestern festgestellt, dass sie mir nun zu weich und zu reif zum So-Essen sind (ich mag keine vollreifen Früchte, die sind mir zu süß…). Super. Da ich aber schon lange mal eine Tarte ausprobieren wollte und diese Teiggitter oben drauf so unglaublich dekorativ finde, das aber noch nie gemacht habe, wurde meine Idee der Apfel-Tarte einfach in eine Birnen-Tarte umgewandelt.
Ok, ich geb´s zu, der Begriff “Tarte” ist etwas schlecht gewählt für diesen Kuchen, da eine Tarte für mich etwas sehr feines mit einem sehr dünnen Teig ist und eher flach daherkommt und als Nachtisch dient. Aber “Kuchen” war mir auch zu profan für dieses schöne Exemplar
Herausgekommen ist also eine Art gedeckter Birnenkuchen mit Mürbeteig und schönem Gitter oben drauf (was viel einfacher war als ich dachte, das mache ich wieder…macht so viel mehr her…) und saftiger Birnenfüllung. Als kleine aber feine Raffinesse habe ich die Füllung wieder mit Flower-Power-Blüten-Gewürz versehen, ich finde ja nach wie vor, dass sich diese Anschaffung echt lohnt. Und damit der Mürbeteig nicht so langweilig daher kommt, habe ich Mandeln mit rein. Sehr gut. Anstelle von Birnen kann man auch so gut wie alles andere Obst hervorragend nehmen. Wer´s gerne süß hat, gibt einfach noch Rohrzucker in die Füllung.
Zutaten für eine kleine Springform:
Teig:
- 250 g Weizenmehl, hell
- 50 g Mandeln, gemahlen
- 50 g Rohrzucker
- 1/2 Tl Salz
- 1 Tl Weinsteinbackpulver
- 100 g Alsan
- 50-70 ml Wasser
Füllung:
- knapp 1 kg Birnen (ich hatte die Sorte “Williams”), gut reif
- Saft 1/2 Zitrone
- 1 El Flower-Power-Blütengewürz (von Sonnentor), alternativ: je 1 Tl Zimt und Rohrzucker, je 1/4 Tl Nelke, Muskat, Ingwer (alles gemahlen)
- 1/2 Tl Vanille, gemahlen
Zubereitung:
Die Zutaten für den Teig in einer Schüssel zu einem weichen, homogenen Mürbeteig verkneten. Zunächst nur weniger Wasser nehmen und bei Bedarf den Rest zugeben.
Den Teig 30 Minuten ruhen lassen (bei Zimmertemperatur).
Zwischenzeitlich die Füllung vorbereiten: Die Birnen vierteln, Kerngehäuse entfernen, schälen und in schmale Scheiben schneiden. In einer Schüssel die Birnenscheiben mit dem Zitronensaft, der Vanille und dem Blüten-Gewürz vermengen. Falls das Obst noch sehr fest ist, kann man es auch kurz andünsten, indem man es in einem kleinen Topf einmal aufkochen und noch fünf Minuten auf der ausgeschalteten Herdplatte stehen lässt.
Den Teig nochmals durchkneten und auf der bemehlten Arbeitsplatte ca. 0,5 cm dick ausrollen. Einen Kreis in der Größe der Springform plus 2 cm Rand ausschneiden und die eingefettete Form damit auskleiden. Die Füllung gleichmäßig auf dem Teig verteilen.
Den restlichen Teig wieder verkneten und nochmals ausrollen und in Streifen schneiden. Die Streifen gitterförmig auf die Füllung legen, ganz zum Schluss noch eine dünne Rolle als Rand ringsum legen und alles leicht andrücken.
Den Kuchen auf der unteren Schiene des Backofens bei ca. 180 °C 45-60 Minuten goldbraun backen. Auskühlen lassen und genießen!
Et voilá!
#1 by mieze on Mittwoch, 7. April 2010
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ganz ganz tolles rezept!
habe meine variante allerdings mit dosenbirnen gemacht, da die, die ich noch da hatte schon sehr sehr matschig waren. schmeckt auch damit super
#2 by lisa on Samstag, 17. September 2011
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danke für das tolle rezept, habe vorher noch nie so einen kuchen gemacht, ist mir gut gelungen, aber fast verbrannt also ruhig schon nach einer halben stunde öfters in den ofen schaun
#3 by Najima on Freitag, 24. Februar 2012
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Das ist sogar Torte, Linzer Torte
Würdest Du verraten, wie Du Dein (professionell wirkendes) Teiggitter obenauf gemacht hast? Bei mir sieht das immer aus wie Kraut und Rüben…
#4 by Heldin on Freitag, 24. Februar 2012
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Hm, diese Teiggitter sind schon recht fummelig. Ich glaube, es ist wichtig, dass der Teig nicht zu bröselig ist, also evtl. noch einen Teelöffel Wasser unterkneten, dann ausrollen, aber nicht zuuuu dünn, in Streifen schneiden und dann lege ich erst alle vertikalen Streifen auf die Tarte/Torte und die horizontalen Streifen “flechte” ich dann einzeln darunter, indem ich jeden zweiten vertikalen Streifen hochhebe und den anderen darunter durch schiebe. Klingt kompliziert, isses aber gar nicht, man braucht nur Geduld (bei sowas hab ich die komischerweise, dafür finde ich Verzieren zB total langweilig…).
Und falls ein Streifen reißt, lege ich den einfach an der gerissenen Stelle wieder genau an und mache weiter, durch das spätere Einpinseln und das Backen verbinden sich die Bruchstellen wieder etwas und man sieht sie kaum (und falls doch: einfach Puderzucker darüber stäuben und schon wirkt das Gitter glatt und schön).
Wenn Dir das mit dem Flechten zu umständlich ist, leg einfach alle vertikalen Streifen auf die horizontalen drauf, dann noch eine Rolle für den Rand, etwas andrücken und fertig. Sieht auch hübsch aus und ist nicht so aufwendig.