Inspiriert durch Tofu-Hirse-Kroketten, die wir bei der letzten Vegan-Versand-Bestellung ausprobiert hatten und die sooo lecker waren, habe ich mal versucht, so etwas ähnliches selber zu machen und ich muss sagen: Ich bin begeistert!! Hirse mag ich geschmacklich sehr und Tofu auch, wenn er gut zubereitete ist. Erst war ich etwas skeptisch, da im Verhältnis zur Hirse so viel Tofu rein kommt und ich habe an der Konsistenz der Röllchen gezweifelt, wurde aber nur positiv überrascht. Auch was die Form angeht, denn sonst mache ich immer nur Bratlinge, die man aus dem Tofu-Hirse-Teig sicher auch machen kann, aber irgendwie haben die auf Grund der Röllchen-Form noch dreimal besser geschmeckt und das Formen war sehr einfach, ebenso wie das Braten, als, ich finde die echt yummi, sowohl warm als auch kalt. Eignen sich hervorragend zum Mitnehmen und auch zum Dippen.
Zutaten für 12 Röllchen:
- 50 g Hirse
- 200 ml Gemüsebrühe
- 200 g Tofu, natur
- 1 Zwiebel
- 1 El Rapsöl
- 1 El Sojasauce
- 50 g Haferflocken (alternativ Hirseflocken und 2 Tl Speisestärke)
- Salz, Pfeffer
- 1 El Zitronensaft
- 1 knapper Tl Senf
- 1 El Hefeflocken
- Öl zum Braten
Zubereitung:
Die Zwiebel würfeln und in dem heißen Rapsöl kurz anbraten, Hirse zufügen und alle smit dre Gemüsebrühe ablöschen, auf sehr kleiner Flamme ca. 20 Minuten köcheln lassen bis die ganze Flüssigkeit aufgesogen ist (ich lasse den Topf die letzten fünf Minuten meist auf der ausgeschalteten Herdplatte stehen und ausquellen, dadurch wir die Restwärme genutzt und die Hirse brennt nicht an).
Zwischenzeitlich den Tofu zwischen etwas Küchenrolle im Block auspressen, so dass er möglichst trocken wird. Den trockenen Tofu in eine große Schüssel zerbröseln, die restlichen Zutaten zufügen, ebenso wie die gegarte Hirse, alles gut vemengen und mit dem Pürierstab zu einer homogenen Masse pürieren. Den Teig ein paar Minuten stehenlassen, damit sich die Zutaten gut verbindne und die Haferflocken ausquellen können. Gut abschmecken und mit angefeuchteten Händen ca. 2 cm dicke und 10 cm lange Röllchen formen. Öl in eienr beschichteten Pfanne erhitzen und die Röllchen auf jeder Seite 1-2 Minuten braten bis sie überall knusprig braun sind. Aus der Pfanne nehmen und auf Küchenkrepp legen, um das überschüssige Fett etwas zu entfernen. Heiß oder kalt genießen.
Et voilá!
#1 by Arankara on Freitag, 19. Februar 2010
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Sieht lecker aus! Ich hatte mal welche fertig gekauft und die bekam ich kaum runter, weil sie wirklich sehr trocken waren. Von daher werde ich dieses Rezept gerne mal ausprobieren. Selbstgemachtes schmeckt ja eh besser! Muss nur mal schauen wo ich Hirse bekomme. Im Bioladen hatten die nur welche in so einem 10-Minuten-Kochbeutel und die wollte ich nicht.
#2 by Heldin on Freitag, 19. Februar 2010
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Ja, das kenne ich – gekaufte Bratlinge/Röllchen sind mir auch fast immer zu trocken, kaufe ich daher auch so gut wie nie mehr…vor allem, da selber machen gar nicht soooo aufwendig ist.
Durch den Tofu sind die Tofu-Hirse-Röllchen jedenfalls recht saftig, wie ich finde. Hirse kaufe ich entweder im normalen Supermarkt (Rewe o.ä.) oder bei dm (alnatura), gibt´s bei beiden in der 500g-Packung.
Viel Vergnügen beim Ausprobieren (ich muss die auch mal wieder machen, fand die Dinger echt lecker zum Wegessen… )
#3 by Nell on Samstag, 18. September 2010
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Mhhhhh, schön saftig, leicht und mehr als lecker!!!
#4 by AM on Mittwoch, 22. Dezember 2010
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Ich bewundere deine Schaffenskraft, liebe Heldin! Und besonders mag ich deine süßen Rezepte.
Leider vertrag ich weder Zwiebeln, Knoblauch noch Lauch, Porree, Frühlingszwiebeln… Was empfiehlst du mir als “Ersatz”? Meist trickse ich irgendwie rum, nehme zB weißen Pfeffer, Chili, Muskat, Koriander oder sonstwas in großzügigen Mengen zum Würzen von alltäglichen Speisen, damits halt nach was schmeckt. Bei Bratlingen und so hat das aber seine Grenzen, da vor allem Zwiebeln ja auch den richtigen “Biss” ausmachen. Hab schon versucht, Paprika und Möhren fein gehackt bzw. geraspelt unter zu kneten und das ganze mit Sesam-Pannade abzurunden… Nicht so wirklich toll, aber ich hatte insgesamt ein bisschen zu wenig Salz und Würze drin.
Ich dachte da so an Sellerie geraspelt, Senf, Miso oder Sojasoße… In einigen Gerichten (Reispfanne) passt ja auch Fenchel ganz gut, weil die Knollen von der Konsistenz her Zwiebeln ähneln und mit Currypulver gewürzt bekommt man da die besondere Note rein.
Hast du noch Ideen zum rumtricksen??
Bis jetzt hat sich zwar noch keiner über meine Kochkunst beschwert, aber manchmal kann ich mich einfach selbst nicht überzeugen Ach diese ollen Knollen – sie sorgen unmittelbar nach dem Verzehr für widerwärtige Migräneanfälle…
#5 by Heldin on Donnerstag, 23. Dezember 2010
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Vielen Dank
Hm, das ist ja echt blöd mit den Zwiebeln…Knoblauch kann man ja oft weglassen (kenne das von meiner Mama…), aber Zwiebeln – egal, ob normale oder Frühlingszwiebeln oder eben Lauch – tragen zumindest sehr zum Geschmack bei. Hast Du schon ausprobiert, ob getrocknete Zwiebeln gehen?
Für den Biss nehme ich manchmal Sonnenblumenkerne oder Kürbiskerne, das schmeckt mir in Bratlingen sehr gut. Geraspelter Sellerie ist tatsächlich eine hervorragende Idee, solange man nicht zu viel nimmt. Der trägt sehr zur Abrundung und zum Geschmack bei, Senf und Sojasauce auch. Ansonsten nehme ich gerne Hefeflocken, wenn ich das Gefühl habe, dass am Essen noch irgendwas fehlt, aber ich nicht weiß, was. Auch Hefeextrakt aus dem Glas ist ein super Geschmacksträger, ist ja quasi ein pflanzlicher Geschmacksverstärker, der aber dazu noch einiges an Vitaminen enthält.
In indischen Gerichten kommt oft Asafoetida zum Einsatz anstelle von Zwiebeln und Knoblauch, der deutsche Name ist Stinkasant (nicht umsonst, das Zeug riecht nicht wirklich gut…), der Geruch vergeht aber beim Kochen und es ähnelt im Geschmack angebratenen Zwiebeln und Knoblauch, vielleicht ist das was?! Wegen der Dosierung muss man sich etwas rantasten…ach so, das Gewürz gibt´s im Asialaden, aber auch im Reformhaus oder Bioladen bei den indischen Gewürzen.
Fenchel stelle ich mir auch gut vor, vor allem wegen der Konsistenz, geschmacklich passt er aber oft eher zu “speziellen” Gerichten (mit Curry echt lecker), zu vielen Dingen kann ich mir den leichten Anis-Geschmack eher schwer vorstellen.
Wie sieht es denn mit Schnittlauch aus, hast Du da die selben Probleme? Das sorgt oft für einen zwiebelähnlichen Geschmack. Ansonsten Kresse oder Kapuzinerkresse oder Radieschensprossen, die haben auch eine leichte Schärfe, allerdings würde ich nicht so viel nehmen, denn sonst schmeckt alles nur nach Sprossen (schon oft leidlich erleben müssen…;-) )
Sonst fällt mir noch Ingwer ein, in geringen Mengen passt der zu fast allem (auch zB Tomatensauce) und gibt eine leichte Schärfe ab.
Bei den Tofu-Hirse-Röllchen würde ich die Zwiebeln durch geraspelte Möhren oder Zucchini und ein kleines bisschen Sellerie austauschen (evtl. die Flüssigkeitsmenge etwas reduzieren oder mehr Haferflocken nehmen) und alles schön kräftig würzen. Meiner Erfahrung nach müssen Bratlingsteige so gewürzt sein, dass ich sie ungebraten einen Tick überwürzt finde, dann sind sie gebraten perfekt.
Ich hoffe, meine Tips helfen DIr ein bisschen und Du verlierst nicht die Lust am Rumprobieren .
Viel Erfolg und vor allem guten Appetit!
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#6 by AM on Freitag, 25. März 2011
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hey, asafoetida ist meine rettung!!!
dieses rezept hier werde ich dann auch mal ausprobieren mit diesen gewürz statt zwiebeln und knoblauch, und dann eben ein bisschen sellerie oder kohl reinraspeln…
ich bin begeistert von asafoetida und kann es nur empfehlen. stinkt gar nicht eklig. roh ist es sehr scharf, aber für gebratenes darf man pro masse schon 1-2 TL reinmischen! und in kombination mit (frischem) ingwer, koreander und kurkuma einfach göttlich!
sogar mein knollenliebender mann findet, dass es wie knoblauch und zwiebeln schmeckt.
bezogen über versandhandel. pur, keine glutenhaltige gewürzmischung!
bin sooo froh, endlich knobizwiebelig essen zu können ohne migräne und ohne stinkimundgeruch!
asafoetida ist sogar ein ayurvedisches heilmittel bei verdauungsbeschwerden.
super zeugs, hätt ich nie gedacht. hier heißt es auch
stinkasant oder teufelsdreck.
#7 by Heldin on Freitag, 25. März 2011
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Oh schön, das freut mich sehr! Ich war mit dem Gewürz bisher immer etwas zaghaft, aber werde das Dank Deines Kommentars unbedingt bald mal wieder in mein Gewürz-Repertoire aufnehmen . Und auch vielen Dank für die Dosierungshilfe, denn damit war ich mir immer etwas unsicher…
#8 by Ratfashion on Mittwoch, 6. Juli 2011
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Hallöchen!
Habe eben deine Tofu-Hirse-Röllchen gemacht und muss sagen, sie waren echt lecker. Ich mag eigentlich keinen Tofu, aber da fand ich es ganz lecker. Schon das Ungebratene war super lecker.
Grüßchen
#9 by Heldin on Mittwoch, 6. Juli 2011
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Cool, das freut mich sehr Vielen Dank!
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#10 by Leonie on Sonntag, 10. März 2013
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Nachgemacht und für super befunden!
Die halten toll zusammen und sind mal was anderes als die ganzen Bratlinge und Frikadellen-Fakes, die man sonst so macht
Nur sind meine Röllchen nicht so dunkel geworden, vielleicht weil ich sehr sparsam mit dem Öl war?
Naja, tut dem Geschmack aber keinen Abbruch!
Ich hab auch direkt Ideen, wie man die Röllchen variieren kann, mit Tomatenmark zum Beispiel oder frischen Kräutern, auch orientalische Gewürze oder etwas Paprikapulver kann ich mir gut vorstellen. Werde ich sicher mal ausprobieren
Vielen Dank für das schöne Rezept und liebe Grüße,
Leonie