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Pistazien-Orangen-Cantuccini

Die letzte Woche haben wir unter anderem im Schwarzwald verbracht in einer traumhaft malerischen Winterlandschaft, sehr schön! Wenn auch kulinarisch ein ziemlicher Reinfall, da das Hotel trotz vorheriger Anfrage und Versicherung leider nicht in der Lage war, uns ein einfaches veganes Essen zu kredenzen (es war das “Vier Jahreszeiten” – also: vom Essen her für Veganer eher nicht empfehlenswert). Wir waren aber nicht zum Essen da, sondern zum Feiern. Und zwar den Geburtstag meines Schwiegervaters und es war wirklich schön, die gesamte Bagage mal wieder auf einem Haufen zu erleben. Und für mich als Flachland-Kind ist Schnee und Rodeln wirklich etwas Besonderes und davon gab´s reichlich :-) .

Anlässlich dieses Geburtstages habe ich mich in der Küche verlustiert und diverse Rezepte entwickelt, um meinem Schwiegervater eine Freude zu machen und da an Weihnachten die Plätzchen schon so gut ankamen und er eine Vorliebe für guten Wein und gutes Essen hat, habe ich Cantuccini gebacken. Sie sind nicht schwer herzustellen, gut zu transportieren, halten eine Weile und schmecken ganz hervorragend eigentlich immer.

Damit es nicht zu langweilig ist, habe ich Pistazien-Orangen-Cantuccini gemacht. Sie schmecken leicht orangig frisch und schön knackig durch die Pistazien – eine tolle Kombination. Auch optisch fand ich sie gut, da sie fast “bunt” aussahen durch den leichten Orange-Stich und die grünen Pistazien. Dazu sind sie herrlich knusprig und schmecken auch nach zwei Wochen noch wie frisch aus dem Ofen. Die Herstellung ist ganz einfach und unaufwendig, man braucht einzig ein wenig Fingerspitzengefühl beim Schneiden der Scheiben, bevor sie das zweite Mal in den Ofen kommen. Und warum in klassischen Rezepten Cantuccini mit Eiern hergestellt werden, ist mir ein Rätsel, aber gut – dass veganes Backen ohne Eier und Milch ganz einfach und unaufgeregt möglich ist und man nicht einmal Ersatz-Schrott braucht, muss ich euch als Lesern dieses blogs ja nicht erzählen, aber ich wünsche mir, dass das endlich auch der Rest der Welt kapiert. So.

Pistazien-Orangen-Cantuccini

Pistazien-Orangen-Cantuccini

Zutaten für ca. 20 Stück:

  • 170 g Weizenmehl, Typ 550 (oder 405)
  • 2 Tl abgeriebene Orangenschale
  • 1 El Orangensaft
  • 70 g Rohrohrzucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Tl Weinsteinbackpulver
  • 1 El Maisstärke
  • 30 ml neutrales Öl
  • 50 ml Hafermilch (oder andere Pflanzenmilch)
  • 75 g Pistazien, geschält und ungesalzen (falls ihr nur gesalzene bekommt, einfach gut abspülen und die Prise Salz weglassen, das geht auch)

Zubereitung:

Alle Zutaten bis auf die Pistazien in eine Rührschüssel geben und 2-3 Minuten mit dem Knethaken des Handmixers oder der Küchenmaschine auf mittlerer Stufe kneten bis ein weicher homogener Teig entstanden ist von der Konsistenz her ähnlich einem Hefeteig. Nun die Pistazien unterkneten und den Teig zu einem länglichen “Brot” formen (ca. 20 cm lang, 8 cm breit und 2-3 cm hoch), nach Wunsch einen kleinen Hügel hineindrücken.

Den Laib auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im vorgeheizten Backofen bei ca. 180 °C Ober- und Unterhitze etwa 30 Minuten backen bis der Teig leicht goldbraun und die Oberfläche fest ist, bei Druck aber nachgibt.

Herausnehmen und ca. 20 Minuten abkühlen lassen. Dann mit einem sehr scharfen Messer vorsichtig ca. 1 cm dicke Scheiben abschneiden und diese flach auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech legen. Den Ofen wieder auf 180 °C heizen und die Scheiben von jeder Seite nochmals 5-10 Minuten backen bis die Cantuccini schön knusprig und goldbraun sind. Vorsichtig sein, denn zum Ende hin werden sie schnell zu dunkel, daher öfters kontrollieren. Komplett auskühlen lassen und dann in einer Dose gut verschlossen aufbewahren, so bleiben sie lange knusprig.

Et voilà!

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Ratatouille-Schnecken

Ich steh total auf Hefe-Basis-Aufstriche – am allerliebsten Tartex, ansonsten die von Alnatura. Und ich esse seit 16 Jahren stets dieselben Sorten: Kräuter, Paprika, Ungarisch und zur Not mal Tomate, aber alles andere kommt mir nicht ins Haus – in der Hinsicht bin ich ganz schrecklich konservativ und probiere quasi nie was Neues aus (was der Bauer nicht kennt und so…). Aber weil das so langweilig und spießig ist und ich manchmal so gerne unkonventionell und total crazy wäre, überkommt es mich alle paar Monate und ich teste eine neue Sorte (da guckste!). Aber natürlich nichts abgefahrenes wie Saison-Pasteten oder irgendwas mit Senf oder Kürbis oder so, ich will´s ja nicht übertreiben. Eher nehme ich dann eine Sorte, die nah an meine Standard-Wahl heran kommt.

So geschah es also auch vor ca. 2 Wochen. Ich war total mutig und habe eine Dose Ratatouille-Aufstrich von Alnatura aus dem dm mitgenommen. Was war ich stolz auf mich. Nun gut, es kam, wie es kommen musste und wirklich JEDES Mal kommt, wenn ich so einen verrückten Einfall habe (und weshalb ich seit 16 Jahren dieselben Aufstriche esse…): Mag ich nicht, mimimimi, tu das weg usw. Und wenn ich was nicht gerne mag, mag ich es einfach nicht aufessen, selbst wenn es ok ist. Aber ich esse nur Sachen, die ich wirklich mag (und koche auch meist nur die) und meine Experimentier-Freude ist da schon sehr gut auf meinen Geschmack abgestimmt. Denn auch, wenn ich etwas nicht mag und daher nicht essen will, so hasse ich es auch, Sachen wegzuschmeißen. Was also tun mit einer Dose Ratatouille-Aufstrich, aus dem ein Teelöffelchen fehlt?? Richtig! Ich habe mich daran erinnert, dass fast alles tausendmal besser  schmeckt, wenn man es pizza-ähnlich zubereitet (ich bin so ein Fuchs!).

Gesagt, getan und den verschmähten Aufstrich mit Gewürzen und Gemüse gepimpt, in einen sehr leckeren, da mit Pizza-Kräutern versehenen, Hefeteig eingerollt, gebacken und für extrem lecker befunden! Geht doch. Also, für alle, die den Aufstrich mögen und die ihn nicht mögen, gibt es hier das richtig leckere Rezept für Schmackofatz-Pizza-Ratatouille-Schnecken. Ich mochte sie warm am Liebsten, aber auch kalt waren sie prima. Dazu schnell gemacht, perfektes Finger-Food und anstelle von dem Aufstrich kann man auch einfach einen Rest Tomaten-Gemüse-Sauce nehmen.

Ratatouille-Schnecken

Ratatouille-Schnecken

Zutaten für ca. 15 Schnecken:

Teig

  • 250 g Weizenmhel Typ 550
  • 50 g Hartweizengrieß
  • 1 Tl Rohrohrzucker
  • 1 Tl Salz
  • 1 Tl Trockenhefe
  • je 1 Tl Basilikum, Thymian und Oregano (alles getrocknet)
  • 2 El Olivenöl
  • 160 ml Wasser, lauwarm

Füllung

  • 100 g Ratatouille-Pastete-Aufstrich-Gedöns
  • 1 El Sojasahne
  • 2 El Hefeflocken
  • 1 Tomate
  • 1 El Olivenöl
  • 1/2 Zucchini
  • evtl. etwas Kräutersalz

Zubereitung:

Für den Teig alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und mit dem Handmixer, der Küchenmaschine oder den Händen mindestens 5 Minuten richtig gut durchkneten bis ein schön elastischer weicher Teig entstanden ist. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort für ca. 30 Minuten gehen lassen.

In der Zwischenzeit die Füllung zubereiten. Hierfür die Tomate häuten und fein würfeln (das Fruchtfleisch wird mit verwendet), die Zucchini auch fein würfeln.

Beides mit dem Aufstrich, der Sojasahne, Olivenöl, Hefeflocken und evtl. noch etwas Kräutersalz in eine Schüssel geben und alles mit einem Löffel glatt verrühren (glatt mit Gemüsewürfeln…).

Den Teig nach dem Gehen aus der Schüssel nehmen, nochmals kräftig durchkneten und dann zu einem großen Rechteck ausrollen (ca. 1/2 cm dick). Die Füllung gleichmäßig darauf verstreichen und den Teig locker zu einer Rolle aufrollen.

Mit einem scharfen Messer 2 cm dicke Scheiben von der Rolle abschneiden und flach auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen (eher zwei Bleche, denn die Schnecken sollten etwas Abstand haben, da sie noch aufgehen). Füllung die bei dem Prozedere rausgeschmoddert ist, einfach mit einem Messer oben drauf streichen.

Die Schnecken nochmals ca. 15 Minuten gehen lassen und dann im vorgeheizten Backofen bei ca. 200 °C Ober- und Unterhitze etwa 20 Minuten backen lassen (je nachdem wie dunkel und knusprig man den Teig mag).

Entweder warm gleich essen als Mittag- oder Abendessen mit etwas Salat (oder auch nicht…) oder abkühlen lassen und mitnehmen für unterwegs oder als Snack bei Parties oder wasweißich.

Et voilà!

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sahnige Vanille-”Butter”-Karamell-Bonbons

Meine zweite große Leidenschaft neben veganen Käsekuchen ist definitiv Karamell! Ich liebe diesen Geschmack und die Konsistenz, lustigerweise schon immer – als Kind habe ich von sämtlichen Riegeln immer am Liebsten das Karamell gegessen, mochte nur Karamell-Bonbons und eine meiner ersten Koch-Erfahrungen im Grundschulalter waren selbstgemachte Karamell-Bonbons (ich glaube, das Rezept stammte aus der Sendung “Löwenzahn”…). Seitdem bin ich auf der Suche nach dem perfekte Karamell und ich habe schon diverse Versuche unternommen, sei es bei den veganen Twix-Riegeln oder eben Karamell-Bonbons.

Allesamt sehr lecker, aber irgendwie wurde das selbstgemachte Karamell immer nicht so wie bei den gekauften Sachen, vom Geschmack her, meine ich. Meistens ist Karamell zu süß, aber da Hauptbestandteil Zucker ist, ist das nicht weiter verwunderlich…aber ich empfand den Geschmack auch meist als zu “spitz” und zu wenig “rund” und ausgewogen (ich kann´s nicht besser beschreiben). Seit einiger Zeit habe ich aber die für mich absolut perfekte Zutat gefunden, die selbstgemachtes Karamell in perfektes Karamell verwandelt. Ich bin sooooo begeistert, wahnsinn!

Es handelt sich um Reissirup. Reissirup hat eine honiggelbe Farbe und zähe Konsistenz, bringt also schön Masse mit, ist aber ganz unsüß süß und schmeckt ganz mild und leicht und weich. In Kombination mit Rohrohrzucker ergibt sich ein göttlicher Geschmack! Süß, aber nicht völlig überzuckert und vor allem: gaaaanz rund im Geschmack und harmonisch. Boah, ich könnte dieses Karamell bergeweise essen (zum Glück kann ich das auch, denn der Liebste mag kein Karamell, Banause!).

Reissirup gibt es im Bioladen oder Reformhaus, ist ähnlich teuer wie Ahornsirup, also nicht ganz günstig. Aber es lohnt sich und hält sich lange.

Wie immer ist das Karamell-Kochen eine kleine Kunst für sich, aber verzweifelt nicht, wenn die ersten Versuche nicht exakt das gewünschte Ergebnis bringen, mit ein bisschen Übung werdet ihr die besten Karamell-Bonbons der Welt zaubern. Und sie schmecken auch, wenn sie zu hart oder zu weich sind.

Als Verpackung habe ich Butterbrotpapier zugeschnitten und die Bonbons darin eingewickelt. Das macht zwar Arbeit, aber erstens kann man sie so prima lagern und auch verschenken und zweitens lassen sie sich so hervorragend mitnehmen und unterwegs mampfen, ohne dass irgendwas zusammen- oder anklebt.

Ach so, ich habe bei Karamell die beste Erfahrung mit Hafersahne gemacht, aber nehmt einfach das, was ihr mögt und bekommt.

sahnige Vanille-"Butter"-Karamell-Bonbons

sahnige Vanille-"Butter"-Karamell-Bonbons

Zutaten für ca. 20 Bonbons:

  • 100 g Hafersahne
  • 37 g Alsan
  • 50 g Reissirup
  • 75 g Rohrohrzucker
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • eine Prise Salz
  • 40 ml Wasser

Zubereitung:

Eine kleine hitzebeständige rechteckige Form (ca. 8×12 cm) mit Butterbrotpapier auslegen und ganz leicht einölen.

Hafersahne mit Alsan in einem kleinen Topf einmal kurz aufkochen lassen, dann zur Seite stellen.

In einem zweiten Topf Reissirup mit Rohrohrzucker, Vanille, Salz und Wasser mischen und unter Rühren aufkochen. Für ca. 5 Minuten auf kleiner Hitze köcheln lassen. Dann die Hafersahne-Alsan-Mischung dazu geben und alles unter häufigem Rühren ca. 15 Minuten köcheln lassen. Wer weichere Bonbons möchte, lässt die Masse kürzer kochen, wer harte mag, kocht sie länger. Ob die gewünschte Konsistenz erreicht ist, testet man am Besten, indem man einen Tropfen der Mischung auf einen kleinen Teller oder in ein Glas kaltes Wasser gibt, die Probe wird sofort kalt und man weiß, wie die Konsistenz nach dem Abkühlen sein wird und kann dann entsprechend das Karamell noch weiter kochen oder nicht.

Wenn die gewünschte Konsistenz erreicht ist, das heiße Karamell sofort in die Form gießen (Vorsicht, es wird sehr heiß) und erst bei Zimmertemperatur und dann im Kühlschrank komplett auskühlen lassen (dauert ca. 1-2 Stunden).

Sobald es kalt und fest geworden ist, kann man es stürzen und mit einem scharfen Messer (evtl. leicht anfeuchten) in die gewünschte Bonbon-Größe schneiden. Sofort in zugeschnittenes Butterbrotpapier einwickeln und/oder losfuttern.

Et voilà!

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Schoko-Cupcakes mit Vanille-Frosting

Jepp, ihr habt richtig gelesen: es gibt doch tatsächlich auf diesem blog nun ein Rezept für Cupcakes. Und dass, obwohl ich ungern Torten oder Törtchen esse. Ich mag einfach viiiiieeel lieber trockene Muffins oder Kuchen oder Zeugs mit Obst (oder Käsekuchen natürlich, aber das ist ja eine ganz eigene Kategorie und kann durch nichts für mich getoppt werden…). Lange, lange, lange also habe ich mich gegen den unsäglich nervigen Cupcake-Trend gewehrt. Einmal probiert, für unlecker befunden, zu viel Creme, zu süß, zu…unlecker eben.

Bis jetzt. Denn optisch machen die kleinen Törtchen ja wirklich was her und da ich ein Mädchen bin, kann ich mich der Optik nicht gänzlich verwehren *seufz*. Vor kurzem hatte ich Geburtstag und liebe Freunde zum Brunchen eingeladen. Das war genau der richtige Anlass, diese Schoko-Cupcakes zu backen (neben einem veganen Käsekuchen, der – nebenbei bemerkt – ganz vorzüglich gemundet hat). Ja, ich muss mir meine Geburtstags-Kuchen selber backen. Das ist aber reiner Selbstschutz (die Geschichte vom Tofu-Kuchen erzähle ich ein andermal). Zudem backe ich einfach viel zu gerne und alsse mir solch eine Gelegenheit doch nicht nehmen!

Die Schoko-Cupcakes sind wunderbar schokoladig und saftig, der Clou ist geschmolzene Schokolade und etwas Karamell-Sirup (gibt´s neben dem Zuckerrüben-Sirup im Supermarkt), yummy. Das Frosting ist sehr einfach zu machen und gelingt immer. Es wird einfach etwas Sojamilch mit wenig Mehl vermischt, erhitzt, so dass es andickt, dann wird die Masse abgekühlt mit Alsan, Puderzucker und Vanille verrührt. Fertig und super lecker. Als Verzierung habe ich die Schoko-Knusper-Herzen von BioVegan genommen, einmal waren sie toll wegen der Optik, aber auch der Geschmack und der Crunch haben perfekt mit dem Schoko-Teig und der Vanille-Creme harmoniert. Einfach perfekt! Sowohl ich als auch meine Gäste waren begeistert von den Törtchen, die weder übersüßt noch mächtig waren.

Schoko-Cupcakes mit Vanille-Frosting

Schoko-Cupcakes mit Vanille-Frosting

Zutaten für 12 Stück:

Teig

  • 225 g Weizenmehl Typ 405
  • 75 g Rohrohrzucker
  • je eine Prise Salz und Vanille, gemahlen
  • 1 1/2 geh. El Kakaopulver, ungesüßt
  • 1 1/2 Tl Weinsteinbackpulver (eher nur 1 Tl!)
  • 2 Tl Zitronensaft
  • 1 Tl Natron (eher nur 1/2 Tl!)
  • 75 ml Sonnenblumenöl (oder anderes neutrales Öl), geschmacksneutral
  • 1 1/2 El Karamell-Sirup
  • 180 ml Sojamilch (oder andere Pflanzenmilch)
  • 50 g Zartbitter-Schokolade

Vanille-Frosting

  • 2 El Weizenmehl, Typ 405
  • 125 ml Sojamilch (oder andere Pflanzenmilch)
  • 50 g Puderzucker
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • 70 g Alsan, weich
  • Schokoherzen zum Verzieren

Zubereitung:

Für den Schokoteig das Mehl mit Rohrohrzucker, Vanille, Salz, Kakaopulver, Weinsteinbackpulver und Natron mischen. Die Schokolade hacken und in einer kleinen Schale im Wasserbad vorsichtig schmelzen. Die Sojamilch mit dem Öl und Zitronensaft verrühren und zusammen mit dem Karamell-Sirup und der geschmolzenen Schokolade zu den trockenen Zutaten geben und alles mit einem Löffel vermischen (nur kurz rühren bis alles vermengt ist).

Den Teig auf 12 Muffinförmchen verteilen (am Besten ein Muffinblech mit Papierförmchen auskleiden), dabei die Förmchen weniger füllen als normalerweise bei Muffins, also nur etwa bis zur Hälfte.

Im vorgeheizten Backofen bei knapp 200 °C Ober- und Unterhitze ca. 25 Minuten backen. Zur Kontrolle die Stäbchenprobe machen und ggf. länger oder kürzer backen.

Herausnehmen und abkühlen lassen.

Währenddessen die Sojamilch in einen kleinen Topf geben, das Mehl dazu sieben und mit einem Schneebesen beides gut verrühren. Den Topf auf mittlerer Hitze erhitzen, dabei rühren und warten bis die Masse deutlich andickt. Sie sollte nicht kochen (ist aber auch nicht schlimm, wenn sie´s tut, aber dann sofort vom Herd nehmen, sonst wird die Creme zu pampig). Dann vom Herd nehmen und komplett abkühlen lassen, dabei gelegentlich rühren, damit sich keine “haut” bildet.

Die weiche Margarine mit dem Puderzucker und der Vanille richtig schön schaumig schlagen (am Besten in der Küchenmaschine oder mit dem Quirl des Handmixers). Dann die Sojamilch-Mehl-Mischung zufügen und einige Minuten kräftig verquirlen bis sich alles zu einer weißlichen luftigen Creme verbunden hat.

Die Creme mit einem Messer gleichmäßig auf die Schoko-Cupcakes streichen und nach Belieben verzieren. Sofort essen und einige Stunden durchziehen lassen, schmeckt beides prima.

Et voilà!

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Mandel-Zimt-Taler

So, hier nun endlich das versprochene Rezept für lecker weihnachtliche Mandel-Zimt-Taler. Dieses Rezept ist mein Beitrag zu dem veganen Weihnachts-Back-Wettbewerb von twoodledrum. Ich mag ihren blog und die Rezepte sehr, außerdem fand ich die Idee vom Backwettbewerb wirklich schön. Perfekte Voraussetzungen, um mitzumachen :-) .

Der Gewinn – das Buch “Vegane Weihnachtsbäckerei – ist auch sehr reizvoll, aber nicht mein tatsächlicher Antrieb. Ich habe das Buch “Vegan Backen” von Angelika Eckstein, derselben Autorin also, und liebe es sehr. In den letzten Jahren habe ich daraus wirklich schon viele Rezepte nachgebacken, auch, wenn ich sie fast immer nach meinem Geschmack abändere, aber die Grund-Gerüste sind einfach klasse! Kann ich also nur empfehlen, wobei man sich wirklich nicht sklavisch an die Zutaten halten muss.

Nun also zum Rezept der Mandel-Zimt-Taler. Sie sind eigentlich ein Unfall, da ich versucht habe, vegane Zimtsterne nachzubauen. Das hat nicht so richtig geklappt und nach einigem Hin und Her und Rumprobieren und Ergänzen sind daraus Mandel-Zimt-Taler entstanden. Sie sind knusprig, aber innen auch ein bisschen weich, duften ganz wunderbar intensiv und schmecken wie eine Mischung aus Zimt-Sternen und gebrannten Mandeln (so riecht dann auch die Wohnung…).

Dadurch, dass man nichts ausstechen muss, gehen die Taler recht schnell und einfach, der Guss wird vor dem Backen aufgetragen, dadurch bekommen sie eine leichte dünne baiser-artige Kruste, lecker. Ach, und glutenfrei sind die kleinen Leckerbissen auch.

Mandel-Zimt-Taler

Mandel-Zimt-Taler

Zutaten für ca. 45 Stück:

  • 180 g Puderzucker
  • 1 1/2 El Zimt, gemahlen
  • 75 -100 ml Wasser
  • 1 El Zitronensaft
  • je 2 Tl Orangen- und Zitronenschale
  • 300 g gemahlene Mandeln
  • 3 El Maisstärke
  • 3 El Kartoffelmehl
  • 1 Tl Weinsteinbackpulver
  • 4 El Puderzucker
  • 1 El Maisstärke
  • 1/2 Tl Weinsteinbackpulver
  • 1 El Wasser

Zubereitung:

Für den Teig den Puderzucker mit Maisstärke, Kartoffelmehl, Backpulver und Zimt gut vermischen. Zitronen- und Orangenschalen-Abrieb dazu und alles mit dem Zitronensaft und Wasser (mit 75 ml anfangen) verrühren zu einer zähflüssigen Paste. Die gemahlenen Mandeln zufügen und mit einem Löffel oder einer Gabel gut vermengen.

Der Teig ist kein richtiger Keks-Teig, sondern eher wie festerer Kuchenteig, sollte aber möglichst zusammen halten. Sollte er zu bröselig und trocken sein, noch etwas Wasser zufügen. Insgesamt aber möglichst wenig Wasser verwenden.

Die Masse am Besten eine halbe Stunde kühl stehen und quellen lassen.

Mit angefeuchteten Händen und einem Teelöffel kleine Portionen vom Teig abstechen und zwischen den Handflächen zu Kugeln rollen. Platt drücken und die Taler mit etwas Abstand auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen.

Den Ofen vorheizen auf 220 °C Ober- und Unterhitze.

Für den Guss den Puderzucker mit Maisstärke und Backpulver mischen, Wasser dazu und zu einer dickflüssigen Paste verrühren. Die Taler vor dem Backen damit bepinseln und die Bleche nacheinander ca. 5-7 Minuten backen. Unbedingt aufpassen, da die Kekse ganz schnell fertig sind – sie sind dann noch ganz weich, sollten aber auf keinen Fall dunkel werden.

Die Taler auf dem Blech auskühlen lassen und erst dann herunter nehmen – löst man sie noch warm vom Blech gehen sie kaputt, sie werden richtig fest, sobald sie ausgekühlt sind.

Der Guss sollte erst direkt vor dem Backen aufgetragen werden, sonst läuft er runter und die Taler “baden” in einem Zucker-Karamell…

Et voilà!

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Kartoffel-Gulasch-Suppe

So, endlich mal wieder ein neues Rezept :-) . Ich mache gerade zig Dinge gleichzeitig und verzettel mich dabei im Moment irgendwie *seufz* und wie so oft kommt das, was ich mit am Liebsten tue zu kurz: das Bloggen. Aber – ich verspreche – das wird bald besser.

Bei den kühlen Temperaturen mag ich sehr gerne Suppe. Weil ich aber ein ziemlicher Vielfraß bin, darf sie nicht so wässrig sein, sondern schön sättigend und ordentlich Einlage. Eine, die wunderbar wärmend, sättigend und vor allem geschmacksintensiv ist, ist diese Kartoffel-Gulasch-Suppe. Sie ist relativ schnell gemacht (auch wenn man ein bisschen mit den Töpfen hantieren muss) und lässt sich wie alle guten Suppen und Eintöpfe prima aufwärmen und tagelang essen – und wird jeden Tag besser…

Daher mache ich immer einen großen Topf voll (die Arbeit ist dieselbe). Ich finde, den richtigen “Bums” und das volle Geschmackserlebnis bekommt die Suppe erst durch das total leckere Gulaschgewürz, was man ganz einfach während des Köchelns nebenbei zusammen matscht. Und obwohl ich kein großer Kümmel-Fan bin, ist diese Gulasch-Gewürz-Paste sooooo lecker! Und eignet sich auch ganz hervorragend in “klassischem” veganem Sojaschnetzel-Gulasch. Ihr müsst diese Gewürz-Paste UNBEDINGT probieren (ich hoffe, es fühlt sich niemand unter Druck gesetzt ?! ;-) )

Kartoffel-Gulasch-Suppe

Kartoffel-Gulasch-Suppe

Zutaten für 4-6 Portionen:

  • 1 kg Kartoffeln
  • 2 Liter Gemüsebrühe
  • je eine rote und eine gelbe Paprikaschote
  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 2 Lorbeer-Blätter
  • 1 Stück getrocknete Chilischote
  • 2-3 El Olivenöl
  • 2 geh. El Tomatenmark, dreifach konzentriert
  • 3 El Paprikapulver, edelsüß
  • Salz, Pfeffer
  • 1 Tl Rohrohrzucker

Gulasch-Gewürz-Paste:

  • 1 große Knoblauchzehe (möglichst frisch)
  • 2 1/2 Tl Majoran, getrocknet
  • 1 1/2 Tl Kümmel, ganz oder gemahlen (je nachdem, ob man einen Mörser hat)
  • 1 Tl Salz
  • abgeriebene Schale 1/2 Zitrone

Zubereitung:

Die Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden (ca. 1 cm Kantenlänge) und in die Gemüsebrühe geben. Lorbeerblätter und die Chilischote dazu, dann zusammen aufkochen lassen. Beo mittlerer Hitze 10-15 Minuten köcheln lassen bis die Kartoffeln gar sind.

In der Zwischenzeit die Paprikaschoten schälen (muss nicht, aber ich mache das immer, da ich die Häutchen nicht mag) und fein würfeln, genauso die Zwiebeln.

Für die Gulasch-Gewürzpaste den Kümmel im Mörser zerstoßen, Majoran und Salz dazu, dann die fein gehackte Knoblauchzehe und die abgeriebene Zitronenschale. Alles mit dem Stößel richtig gut durch-mörsern (das Salz wirkt dabei wie Schleifpapier und macht alles schön matschig) bis eine Paste entsteht (die ein bisschen stückig ist, das ist ok…aber der Duft, mmmhhhh…soooo gut!!!).

Die Kartoffeln abgießen, dabei die Gemüsbrühe auffangen. Die Lorbeerblätter und die Chilischote aus den Kartoffeln entfernen und eine gute Hand voll der Kartoffeln zu der aufgefangenen Gemüsebrühe geben und mit ihr zusammen pürieren (dadurch wird die Suppe schön sämig).

Nun das Olivenöl in dem Suppentopf erhitzen und Zwiebel- und Paprikawürfel darin einige Minuten anschwitzen. Tomatenmark und Paprikapulver dazu und leicht mit rösten. Mit der Gemüsebrühe ablöschen. Aufkochen, die Gulasch-Gewürz-Paste dazu, kräftig mit Salz, Pfeffer und Rohrohrzucker abschmecken. Alles ca. 5 Minuten köcheln lassen.

Zum Schluss die Kartoffelwürfel in die Suppe, bei Bedarf nochmal gut abschmecken (sie kann ganz gut Würze vertragen! Wenn noch was fehlt, einfach etwas Hefeflocken oder Sojasauce dazu, das reißt fast alles raus) und heiß servieren.

Et voilà!

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Blondies

Blondies sind die kleinen Schwestern von Brownies – also ein heller Rührteig voll bepackt mit Nüssen und Schokostückchen und einer Schoko-Glasur. Von der Konsistenz ähnlich wie Brownies, also eher kompakter.

An sich bin ich ja ein großer Brownie-Fan und backe sie regelmäßig, aber ab und zu muss dann auch mal was anderes her – dieses Mal also Blondies. Meine Rezepte sind ja so “konzipiert”, dass kein Ei-Ersatz oder ähnliches gebraucht wird und mittlerweile habe ich da meine eigenen bewährten Techniken entwickelt, nach denen ich die Rezepte aufbaue und Zutaten einsetze. Nichtsdestotrotz lese ich ja auch in vielen anderen blogs – oft amerikanischen – und da ist häufig die Rede vom sog. “Flax-egg”, das sind einfach geschrotete Leinsamen verrührt mit Wasser. Lässt man diese Mischung einige Minuten stehen, geliert das Ganze etwas und wird schleimig. Hierdurch wird das Gebäck wohl ganz gut gebunden, das “Flax-egg” hat also ähnliche Bindungseigenschaften wie Eier. Da das Ganze kein chemischer teurer Ei-Ersatz ist und ich Leinsamen eh immer da habe, habe ich dieses “Flax-egg” hier nun endlich mal getestet.

Meine Begeisterung hält sich aber in Grenzen…erstmal ist es nur mäßig ratsam, die Leinsamen-Mischung in einem hellen Teig zu verwenden, da man überall Leinsamen-Reste sieht (ist aber eine rein optische Sache, denn rausschmecken tut man die Leinsamen nicht!). Die Bindungswirkung war ok, aber auch nicht überragend (meine bisherige Technik gefällt mir da besser), was mich aber am meisten gestört hat, ist, dass die Blondies irgendwie wässrig geschmeckt haben – und da ich sonst nur Zutaten verwendet habe, die ich üblicherweise auch verwende, schreibe ich das dem Flax-egg zu. Dazu kommt, dass hierdurch die Blondies auch ganz frisch bereits irgendwie “alt” geschmeckt haben.

Also, mir persönlich haben die Blondies schon geschmeckt, sie waren aber kein Highlight. Meine Mutter, die gerade zu Besuch war, hat auch probiert und mochte sie gar nicht und sie ist sonst immer recht begeistert von meinen Back-Experimenten…außerdem haben sie eine ziemliche Öko-Optik, was mich nicht stört, aber manche Omnis sicherlich. Ach so, obwohl die Blondies von Anfang an etwas “alt” geschmeckt haben, wurde das nicht mehr, sie haben also nach drei Tagen genauso alt geschmeckt wie frisch aus dem Ofen – kurios…

Aber probiert es selber aus und entscheidet, ob gut oder eher nicht – ich finde, die Nüsse und Schokolade und auch die die Glasur reißen einiges wieder raus. Und wer das mit dem Leinsamen nicht probieren möchte, nimmt einfach 2 El Kartoffelmehl oder Speisestärke stattdessen und evtl. etwas mehr Sojamilch.

Blondies

Blondies

Zutaten für ca. 25 Stück à 5×5 cm:

  • 1 El Leinsamen, gemahlen/geschrotet + 3 El Wasser
  • 40 g Cahews
  • 40 g Mandeln
  • 40 g weiße Reismilchschokolade
  • 50 g Zartbitter-Schoko-Tropfen
  • 110 g Alsan, geschmolzen
  • 250 g Weizenmehl, Typ 550
  • 110 g Rohrohrzucker (für Süßschnäbel 130-150 g)
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 Tl Natron
  • 1 1/2 Tl Weinsteinbackpulver
  • 3 El Sojajoghurt, natur
  • 75 ml Sojamilch
  • ca. 75 g Zartbitterschokolade

Zubereitung:

Die gemahlenen/geschroteten Leinsamen mit dem Wasser verrühren und für 10 Minuten quellen lassen.

Cashews und Mandeln mit dem Messer grob hacken, ebenso die weiße Reismilch-Schokolade. In einer großen Schüssel das Mehl mit dem Rohrohrzucker, Vanille, Salz, Cashews, Mandeln, weißer Schokolade und den Schoko-Tropfen mischen. Weinsteinbackpulver und Natron zufügen.

In einer zweiten Schüssel die geschmolzene Margarine mit Sojajoghurt, Sojamilch und dem Leinsamen-Mix verquirlen (einfach mit dem Schneebesen) und dann zu den trockenen Zutaten geben. Mit einem Löffel alles grob zu einem Teig vermengen, nicht zu stark rühren – kleine Klümpchen machen nichts.

Eine eckige Backform (ca. 25×25 cm) einfetten oder mit Backpapier auslegen, den Blondie-Teig darin verteilen und glatt streichen. Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C Ober- und Unterhitze ca. 25-30 Minuten backen, zum Test, ob der Teig gar ist, unbedingt die Stäbchenprobe machen.

Währenddessen die Zartbitterschokolade in kleine Stücke brechen. Sobald die Blondies fertig sind, aus dem Ofen holen und gleichmäßig mit den Schokostückchen belegen. Einige Minuten warten – durch die Hitze des warmen “Kuchens” schmelzen die Schokostückchen und können dann mit einem Backpinsel zu einem Guss verstrichen werden (ich finde diese Variante super, da man nicht separat Schokolade schmelzen muss – ich mag Sachen, die mich faul sein lassen :-) ).

Die Blondies in der Form abkühlen lassen, dann heraus nehmen und in Stücke schneiden. Durch den Guss schmecken sie nicht nur besser, sondern bleiben auch länger “frisch”.

Et voilà!

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    Kürbis-Kartoffel-Gnocchi mit Lauch-”Sahne”-Sauce und Räuchertofu

    Vor ca. zwei Jahren habe ich in diesem Post die Behauptung aufgestellt, ich würde keinen Kürbis mögen. Dies muss ich nun zum Teil revidieren: ich mag Kürbis nur in gaaanz bestimmten Zusammenhängen, aber dann sehr.

    Eigentlich hatte ich den ganzen Kürbis-Rezepten abgeschworen und nur ein Augenrollen für die unglaublich vielen Kürbis-Variationen auf anderen blogs übrig. Nun ist es aber so, dass ich ein sehr visueller Mensch bin und wahnsinnig gerne Lebensmittel kaufe, die ich schön finde. Und Kürbis ist ja wohl eines der schönsten Lebensmittel überhaupt – finde ich. Die Formen sind toll und die Farben noch viel toller – so satt und warm und (meist) orange oder rot oder gelb. Einfach wunderschön.

    Und so ging ich immer sehnsüchtig an den schönen Kürbissen vorbei und fand es so schade, keinen zu mögen. Aber glücklicherweise ist manchmal mein Kinder-Ich stärker und als ich mal wieder beim Gemüse-Mann war und die schönen kleinen Hokkaido-Kürbisse sah, gab ich dem Haben-Will-Reflex nach und nahm einen winzig kleinen süßen Kürbis mit. Ich habe ihn dann zusammen mit anderen Gemüsen zu einer Gemüse-Suppe verkocht und mich die ganze Zeit gefreut wie eine Schneekönigin, weil ich den leuchtend schönen Kürbis verarbeiten konnte. Und die Suppe war lecker! Hat kaum nach Kürbis geschmeckt, sondern sich wunderbar verbunden mit den übrigen Gemüsen und der Suppe eine tolle Farbe gegeben.

    Nun ist dies aber kein Suppen-Rezept, sondern eines für Gnocchi. Die sind entstanden, da ich vom letzten Suppekochen noch einen halben Kürbis und zwei große Kartoffeln übrig hatte und mich durch die neugewonnene Kürbisliebe die Experimentierlust gepackt hat. Und was soll ich sagen?! Kürbis und Kartoffel zusammen in Gnocchi vereint, leicht süßlich, leuchtend orange und einfach köstlich. Dazu gab es eine leichte feine Lauch-”Sahne”-Sauce mit Räuchertofu-Würfelchen. Ein Gedicht! Wir haben zu zweit die ganze große Portion verdrückt…

    Die Mengenangaben sind sehr ungefähr, da jeder Kürbis und jede Kartoffelsorte ganz unterschiedlich viel Feuchtigkeit enthält. Mein Gnocchi-Teig war sehr klebrig, daher sehen sie auch nicht schön aus, was aber dem Geschmack keinen Abbruch tut. Wem der Teig zu klebrig ist, der gibt einfach noch etwas Weizen- oder Dinkelmehl dazu (oder auch Kartoffelmehl, dann wird´s nicht so pappsig…meine Mama empfiehlt Wiener Griessler!)

    Kürbis-Kartoffel-Gnocchi mit Lauch-"Sahne"-Sauce und Räuchertofu

    Kürbis-Kartoffel-Gnocchi mit Lauch-"Sahne"-Sauce und Räuchertofu

    Zutaten für 3-4 Portionen:


    • 400 g Hokkaido-Kürbis (vor dem Entkernen gewogen)
    • 400 g Kartoffeln (empfohlen werden mehlig kochende, ich kaufe aber immer nur festkochende…)
    • 100-125 g Kartoffelmehl
    • 75-100 g Hartweizengrieß (für die glutenfreie Variante 50-75 g Maisgrieß)
    • Salz, Pfeffer
    • Muskatnuss, frisch gerieben
    • evtl. etwas Weizen- oder Dinkelmehl


    • 1 kleine zarte Stange Lauch
    • 1 kleine Zwiebel
    • 150 g Räuchertofu mit Sonnenblumenkernen und Kräutern (oder Mandel-Sesam, Mandel-Nuss, Räuchertofu pur oder Kräuter-Tofu oder oder oder…)
    • 1 1/2 El Sonnenblumen- oder Rapsöl (neutral)
    • 1 Tl Weizenmehl Typ 405 oder 550
    • 150-200 ml Gemüsebrühe
    • 150 ml Hafer- oder Sojasahne
    • Salz, Pfeffer, Kräutersalz
    • 2 Tl Zitronensaft
    • Muskatnuss, frisch gerieben
    • 2-3 El Hefeflocken
    • 2 El Schnittlauch
    • 2 El Petersilie

    Zubereitung:

    Die Kartoffeln schälen, in kleine Stücke schneiden und in wenig Salzwasser weich garen.

    Den Kürbis entkernen (die Schale bleibt dran!) und würfeln, dann in einem separaten Topf ebenfalls in Salzwasser weich garen.

    Kartoffeln und Kürbis abgießen, den Kürbis mit dem Pürierstab pürieren, die Kartoffeln zerstampfen (nicht pürieren, sonst bekommt man Kleister…). Jetzt erst beides zusammen in eine Schüssel geben und komplett auskühlen lassen.

    Pfeffer, Muskatnuss und Salz zufügen, ebenso wie Kartoffelmehl und Hartweizengrieß. Mit den Händen oder einer Gabel zu einem weichen Teig vermengen. Für ca. 10 Minuten quellen lassen. Abschmecken und ggf. nachwürzen. Falls der Teig viel zu klebrig ist, mehr Kartoffelmehl oder anderes Mehl zufügen. Ein bisschen klebrig ist ok, da man ansonsten später einen Mehlklumpen hat, also eher sparsam mit dem Mehl sein.

    Die Arbeitsfläche leicht bemehlen (mit Kartoffelmehl), ebenso wie ein großes Brett. Den Teig portionsweise zu einer ca. 2-3 cm dicken Rolle formen und hiervon mit einem scharfen Messer 1cm dicke Gnocchi-Stücke abschneiden, nach Wunsch etwas formen und dann einzeln nebeneinander auf das Brett legen. So den ganzen Teig verbrauchen. Unbedingt darauf achten, dass sich die Gnocchi nicht berühren, da sie schnell zusammen kleben.

    In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen.

    In der Zwischenzeit die Sauce zubereiten: hierfür die Lauchstange waschen, putzen und in feine Halbringe schneiden, die Zwiebel putzen und fein würfeln. Den Räuchertofu in ca. 1cm große Würfel schneiden.

    Das Öl in einem Topf oder einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Räuchertofuwürfel darin kurz anbraten, dann Zwiebeln und Lauch zufügen. Alles ca. 5 Minuten unter Rühren anbraten. Mit Mehl bestäuben und mit der Gemüsebrühe ablöschen.

    Die Gewürze und den Zitronensaft zufügen und alles 5 Minuten köcheln lassen.

    Die Gnocchi in das kochende Salzwasser geben und ca. 3 Minuten kochen lassen, sie sind fertig, sobald sie oben schwimmen. Dann zügig abgießen.

    Die Hafersahne und die frischen Kräuter in die Sauce geben, kurz erhitzen und dann zusammen mit den Kürbis-Gnocchi servieren.

    Et voilà!

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    Gebratene Polenta-Schnitten

    Ich habe eine neue Liebe – Polenta! Himmel, 31 Jahre lang war ich der festen Überzeugung, dass ich Polenta ganz sicher nicht mag (ohne sie je ernsthaft probiert zu haben, oh Mann…). Ich dachte, sie wäre grisselig, schlotzig, schleimig, pampig und geschmacksneutral. Ganz sicher kein leckeres Lebensmittel und wenn überhaupt, dann vielleicht bei Bauchweh o.ä. essbar.

    Ein großer Irrtum! Nachdem ich letztes Wochenende im Restaurant eigentlich aus der Not heraus die gebratenen Polentaschnitten mit Gemüse bestellt habe, hat´s mich erwischt. Denn das war soooo lecker. Und nicht das Gemüse, sondern die Poelnta! Ja, Polenta. Aus Maisgrieß. Am Liebsten hätte ich nochmal nur die Schnitten bestellt :-) .

    Daher bin ich vor ein paar Tagen los und habe mir Polenta geholt und selber gebratene Schnitten (komisches Wort…) gemacht. Das war sehr einfach, braucht nur etwas Zeit zum Abkühlen, ist sonst aber wahnsinnig unkompliziert. Dazu noch lecker gewürzt und kross angebraten. Yummy! Ich konnte kaum aufhören – und sie schmecken auch kalt. Aus Zeitgründen gab´s bei uns zu den gebratenen Polenta-Schnitten fertige *hust* vegane “Fleisch”-Bällchen mit Sauce . War lecker, aber wer zehn Minuten Zeit hat, sollte unbedingt ein einfaches Paprika- oder Tomatengemüse dazu machen. Beim nächsten Mal gibt es dazu Ofengemüse, aber es passt quasi alles (also deftig herzhaft, mediterran, tomatig oder “sahnig” oder…). Probiert´s aus und macht nicht denselben Fehler wie ich – ich habe jetzt viiiiel Polenta-Nachhol-Bedarf und eine tolle neue Beilage.

    Gebratene Polenta-Schnitten

    Gebratene Polenta-Schnitten

    Zutaten für vier Personen:

    • 250 g Polenta (Maisgrieß)
    • 1 l Gemüsebrühe (nicht ZU stark gewürzt…)
    • 1 – 1 1/2 Tl Kräutersalz
    • 3 El Hefeflocken
    • einige Abriebe frische Muskatnuss
    • Pfeffer
    • ca. 20 g Alsan oder andere Pflanzenmargarine
    • Olivenöl zum Braten (oder anderes Öl, je nach Geschmack und Beilage)

    Zubereitung:

    Die Gemüsebrühe in einen Topf geben, Kräutersalz, Pfeffer, Muskatnuss, Hefeflocken und Alsan dazu und alles aufkochen lassen. Dann mit einem Schneebesen die Polenta einrühren, einmal aufkochen lassen, Herd ausschalten und die Polenta ca. 10 Minuten ausquellen lassen. Hierbei häufig rühren, damit nichts anbrennt (auch, wenn der Herd aus ist…)! Nochmal kräftig abschmecken und bei Bedarf nachwürzen.

    Eine rechteckige Form (ca. 25×25 cm) leicht einölen, dann die gequollene Polenta hinein geben und glatt streichen. In der Form komplett auskühlen lassen, das dauert ca. 1 Stunde.

    Die feste ausgekühlte Polenta auf ein Brett stürzen und in Dreiecke (oder andere Formen) schneiden. In einer großen beschichteten Pfanne das Olivenöl erhitzen und die Scheiben bei mittlerer Hitze von jeder Seite ca. 5 Minuten knusprig goldbraun braten.

    Mit einer Sauce und Gemüse nach Wahl und Zeit servieren und genießen.

    Et voilà!

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    Mousse au chocolat (erster Versuch…)

    Angeregt durch einen Kommentar von Ullrik bei diesem Rezept habe ich mich letzte Woche in die Mousse-au-chocolat-Produktion begeben. Gaaaaanz früher zu unveganen Zeiten habe ich unglaublich gerne Mousse au chocolat gegessen und auch selber gemacht (das war eines der ersten Rezepte, die ich schon als Kind tatsächlich richtig gut konnte).

    Da so eine Mousse aber im Original fast ausschließlich aus Eiern, Sahne, Gelatine u.ä. besteht und damit gänzlich unvegan ist, musste ich Alternativen finden. Und die haben mir so gar nicht gefallen, da vegane Mousse au chocolat fast immer entweder aus Seidentofu, püriert und mit geschmolzener Schokolade vermischt besteht oder aber aus aufschlagbarer Sojasahne (die es jetzt ja nicht mehr gibt) mit geschmolzener Schokolade. Ich habe beides mehrfach ausprobiert und fand die Varianten sowohl von der Konsistenz als auch dem Geschmack her nicht überzeugend. Daher lag die Vorstellung von veganer Schoko-Mousse lange auf Eis.

    Bis jetzt. Denn obwohl ich mit der Konsistenz immer noch nicht zufrieden bin, so ist sie schon um Längen besser als alles, was ich bisher gegessen habe in dieser Richtung. Außerdem war ich am Wochenende in Berlin im “Kopps” und dort wurde mir von der Karte eine flaumige (oder war´s fluffige??) Mousse au chocolat versprochen, die ich natürlich bestellt habe. Serviert wurde mir dann ein recht kompaktes und leider gar nicht flaumiges Mousse, was geschmacklich ok und von der Konsistenz her auch halbwegs vertretbar war, aber eben rein gar nichts besonderes oder überzeugendes. Jedenfalls weiß ich seitdem, dass ich mich mit meinem Versuch rein gar nicht verstecken muss – ganz im Gegenteil! Denn wenn ein Restaurant so einen kleinen Ballen Schoko-Mousse, den ich als “ok” (also Schulnote “3″) beurteilen würde und dafür noch knapp fünf Euro nimmt, kann ich meine Creme mit Fug und Recht ebenso Mousse au chocolat nennen. Zumal ich mit Hochdruck (bzw. wie es unsere Mägen hergeben…) an mehr Fluffigkeit arbeite und schon Ideen habe, was ich anders machen kann.

    Hier daher also mein erster Versuch einer veganen Mousse au chocolat, angelehnt an die Creme der veganen Käse-Sahne-Törtchen. Sie schmeckt rein gar nicht nach Soja, dafür schön schokoladig und ein bisschen fluffig (mein Liebster sagte, es würde wie cremiges Schoko-Eis schmecken, nur dass es nicht gefroren sei, also “warmes” Eis sozusagen…ich fand, dass es geschmacklich an konventionelle Mousse erinnert und von der Konsistenz her dem vielleicht zu 50 % entspricht). Ich habe wieder sowohl Agar-Agar als auch Johannisbrotkernmehl genommen und hatte 50%ige Bitterschokolade. Wer die Mousse lieber weniger herb möchte, sollte einen Teil durch Reismilch-Schokolade tauschen.

    Mousse au chocolat

    Mousse au chocolat

    Zutaten für 4 Portionen:

    • 200 ml Sojasahne (ich hatte CreSoy), gekühlt!
    • 125 ml Sojamilch (oder andere Pflanzenmilch)
    • 1 Tl Agar-Agar-Pulver
    • 2 El Kakaopulver, schwach entölt (ich habe sehr mildes von Gepa, wer kräftiges Kakaopulver nimmt, sollte höchstens 1 1/2 El nehmen!)
    • 3 El Puderzucker (leicht gehäuft)
    • 75 g Zartbitterschokolade, 50% Kakao-Anteil
    • 1 Tl Johannisbrotkernmehl

    Zubereitung:

    Die Schokolade mit einem großen Messer hacken, dann in eine Schüssel/einen Topf geben, in welchem sie gut geschmolzen werden kann (entweder im Wasserbad, in der Mikrowelle oder auf der ausgeschalteten warmen Herdplatte) und vorsichtig schmelzen.

    Die Sojasahne mit dem Puderzucker in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und auf hoher Stufe 2-3 Minuten kräftig aufschlagen. Dann das Kakaopulver zufügen und weiter schlagen.

    In der Zwischenzeit die Sojamilch mit dem Agar-Agar in einem kleinen Topf verrühren und unter Rühren zum Kochen bringen. Etwa eine Minute sprudelig kochen, dann von der Herdplatte nehmen.

    Die Sojamilch-Agar-Agar-Mischung ganz langsam in die Sojasahne-Schoko-Mischung gießen, hierbei die Küchenmaschine die ganze Zeit laufen lassen. Auf hoher Stufe ca. 2 Minuten aufschlagen.

    Dann die Geschwindigkeit reduzieren und die Schokolade bei laufender Küchenmaschine in die Masse gießen. Das Johannisbrotkernmehl während des Mixens vorsichtig und in winzigen Portionen über die Schokocreme sieben (wenn man zu viel auf einmal rein tut, klumpt es sofort und man bekommt die Klümpchen nie mehr raus, daher sehr dosiert und langsam).

    Alles nochmals kräftig schlagen, dann die Mousse in vier Portionsschälchen füllen und in den Kühlschrank stellen. Mindestens eine Stunde durchziehen lassen und nach Belieben mit Früchten oder Raspelschokolade oder Sprühsahne oder einfach pur genießen.

    Et voilà!

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