Veganer Käsekuchen, die Zweite:-))) Habe ich schon erwähnt, dass Käsekuchen einer meiner liebsten Kindheitskuchen war??? Ich glaube, das habe ich…allerdings habe ich noch nie einen Käsekuchen ohne Boden gemacht oder probiert, keine Ahnung, warum…dabei ist es kein Hexenwerk-ganz im Gegenteil, man lässt einfach den Mürbeteig weg, macht evtl. etwas mehr Füllung, damit der Kuchen nicht so flach ist, und das war´s. An der Füllung an sich muss man nix ändern und der Kuchen geht auch viel schneller, da man ja keinen Teig kneten, ausrollen und in die Form kriegen muss. Weniger Fett und weniger Zucker hat das Ganze auch, weil alles aus dem Boden ja wegfällt und sowieso mag zumindest ich eh am allerliebsten die “Quark”-Füllung, der Boden war immer eher so ´ne Art trockenes und halt nötiges Beiwerk, um auch die Füllung zu bekommen. Aber nach diesem Versuch hier, werde ich das jetzt öfters machen, der Kuchen war TOP!
Ich habe gegenüber dem anderen Käsekuchen-Rezept an der Füllung ein paar Veränderungen vorgenommen, da der Bioladen zu hatte und ich keinen veganen Frischkäse bekommen habe, also musste ich mit Supermarkt-Zutaten vorlieb nehmen. Da mein Supermarkt Sojajoghurt hat, musste der herhalten und ich habe daraus eine Art “Quark” gezaubert, man braucht halt recht viel, da der Sojajoghurt ausgedrückt wird und viel Flüssigkeit verliert, aber das stört mich nicht. Ansonsten habe ich Ei-Ersatz verwendet, ich gestehe!!! Seit einigen Jahren bemühe ich mich, das nicht zu tun und nur Rezepte zu verwenden oder mir zu überlegen, die ohne Ei-Ersatz auskommen, da ich es nervig und blöd finde, ein unveganes Rezept dadurch zu veganisieren-es wird meist eh nix, man muss das Rezept anderweitig abändern, nicht nur Eier durch Ei-Ersatz ersetzen, die ganze Zutatenzusammenstellung muss überarbeitet werden. So. Hier ist es aber nunmal nötig und ich habe immer eine Packung da, sie hält halt mittlerweile Jahre. Ich verwende immer den Orgran-Eiersatz, der ist meiner Meinung nach der Beste, da man ihn richtig schaumig schlagen kann und er sehr gut bindet, ich bestelle ihn aber, da es den in meinem Bioladen nicht gibt. Es geht aber sicher auch anderer. Ich persönlich wäre bei veganem Käsekuchen vorsichtig damit, die Eier in der Füllung durch Sojamehl zu ersetzen, da ich denke, dass das dem Geschmack Abbruch tut, da Sojamehl einen starken Eigengeschmack hat, der von Orgran ist geschmacksneutral, aber das probiert einfach aus. Jedenfalls bin ich restlos begeistert von meine “neuen” Füllungskreation und werde die Füllung jetzt immer so machen, ohne den “Frischkäse”. Der Käsekuchen hat so unverschämt wie “echter” Käsekuchen geschmeckt, unglaublich! Und ich bin seeeeehr pingelig, was da den Geschmack und vor allem die Konsistenz angeht. Aber hier war sie wunderbar cremig und trotzdem fest, ohne auch nur ansatzweise puddingartig zu sein. Perfekt:-)
Zutaten für eine Springform (Durchmesser 22 cm, also eine kleine!):
- 1200 g Sojajoghurt, natur (zB von Alpro)
- 150 g Rohrzucker
- 1 Pckg. Vanillezucker
- 1 1/2 Pckg. Vanille-Puddingpulver
- Saft einer halben Zitrone
- 125 g Alsan
- 100 ml Sojasahne
- 100 ml Wasser
- 1 1/1 El Ei-Ersatz (Orgran) und 6 El Wasser
- Alsan und Semmelbrösel für die Form
Zubereitung:
Alsan zusammen mit dem Rohrzucker, der Sojasahne und dem Wasser einmal aufkochen, dann wieder etwas auskühlen lassen.
Zwischenzeitlich als erstes den Ei-Ersatz mit dem entsprechenden Wasser mit dem Handmixer oder der Küchenmaschine schön schaumig schlagen, dann den Vanillezucker und das Vanille-Puddingpulver zufügen und alles verquirlen.
Den Sojajoghurt (ohne die Packung vorher zu schütteln!!) in ein sauberes Leinentuch, Küchenhandtuch o.ä. geben. Wichtig ist hierbei, dass der Stoff nicht fusselt und dass er sehr dicht gewebt ist, sonst quillt der Sojajoghurt beim Auspressen aus den Poren raus, das gibt ´ne Riesensauerei:-) Das Handtuch oben zusammennehmen und den Sojajoghurt “Auswringen”, so dass möglichst viel Wasser bzw. Sojamolke herausgedrückt wird und der Joghurt immer trockener und dicker wird. Es dauert eine Weile und kostet etwas Kraft, aber es lohnt sich! Zum Schluss sollte der ausgewrungene Sojajoghurt etwa 700-750 g wiegen (kommt nicht auf die haargenaue Menge an). Den Joghurt aus dem Handtuch kratzen/schaben und zu der Ei-Ersatz-Vanillezucker-Puddingpulver-Mischung geben, den Zitronensaft zufügen und alles zu einer cremigen Masse verrühren. Jetzt das Flüssige-Alsan-Rohrzucker-Sojasahne-Wasser-Gemisch zugeben und alles gut verquirlen, so dass man eine schöne homogene Masse erhält.
Den Backofen auf 175 °C Ober-und Unterhitze vorheizen. Die Springform gut einfetten und mit den Semmelbrösel ausstreuen. Den Teig einfüllen und glattstreichen. In den Ofen geben (mittlere Schiene) und ca. 75 Minuten backen lassen (kommt auf den Ofen an). Am besten im ausgeschalteten Ofen auskühlen lassen.
Erst wenn der Kuchen komplett erkaltet ist, ist er auch fest, das kann ein paar Stunden dauern…erst dann den Kuchen anschneiden und genießen, mmmmmhhhhhh……
Et voilá! Ich habe Kuchen:-))