Artikel getaggt mit backen

Pistazien-Orangen-Cantuccini

Die letzte Woche haben wir unter anderem im Schwarzwald verbracht in einer traumhaft malerischen Winterlandschaft, sehr schön! Wenn auch kulinarisch ein ziemlicher Reinfall, da das Hotel trotz vorheriger Anfrage und Versicherung leider nicht in der Lage war, uns ein einfaches veganes Essen zu kredenzen (es war das “Vier Jahreszeiten” – also: vom Essen her für Veganer eher nicht empfehlenswert). Wir waren aber nicht zum Essen da, sondern zum Feiern. Und zwar den Geburtstag meines Schwiegervaters und es war wirklich schön, die gesamte Bagage mal wieder auf einem Haufen zu erleben. Und für mich als Flachland-Kind ist Schnee und Rodeln wirklich etwas Besonderes und davon gab´s reichlich :-) .

Anlässlich dieses Geburtstages habe ich mich in der Küche verlustiert und diverse Rezepte entwickelt, um meinem Schwiegervater eine Freude zu machen und da an Weihnachten die Plätzchen schon so gut ankamen und er eine Vorliebe für guten Wein und gutes Essen hat, habe ich Cantuccini gebacken. Sie sind nicht schwer herzustellen, gut zu transportieren, halten eine Weile und schmecken ganz hervorragend eigentlich immer.

Damit es nicht zu langweilig ist, habe ich Pistazien-Orangen-Cantuccini gemacht. Sie schmecken leicht orangig frisch und schön knackig durch die Pistazien – eine tolle Kombination. Auch optisch fand ich sie gut, da sie fast “bunt” aussahen durch den leichten Orange-Stich und die grünen Pistazien. Dazu sind sie herrlich knusprig und schmecken auch nach zwei Wochen noch wie frisch aus dem Ofen. Die Herstellung ist ganz einfach und unaufwendig, man braucht einzig ein wenig Fingerspitzengefühl beim Schneiden der Scheiben, bevor sie das zweite Mal in den Ofen kommen. Und warum in klassischen Rezepten Cantuccini mit Eiern hergestellt werden, ist mir ein Rätsel, aber gut – dass veganes Backen ohne Eier und Milch ganz einfach und unaufgeregt möglich ist und man nicht einmal Ersatz-Schrott braucht, muss ich euch als Lesern dieses blogs ja nicht erzählen, aber ich wünsche mir, dass das endlich auch der Rest der Welt kapiert. So.

Pistazien-Orangen-Cantuccini

Pistazien-Orangen-Cantuccini

Zutaten für ca. 20 Stück:

  • 170 g Weizenmehl, Typ 550 (oder 405)
  • 2 Tl abgeriebene Orangenschale
  • 1 El Orangensaft
  • 70 g Rohrohrzucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Tl Weinsteinbackpulver
  • 1 El Maisstärke
  • 30 ml neutrales Öl
  • 50 ml Hafermilch (oder andere Pflanzenmilch)
  • 75 g Pistazien, geschält und ungesalzen (falls ihr nur gesalzene bekommt, einfach gut abspülen und die Prise Salz weglassen, das geht auch)

Zubereitung:

Alle Zutaten bis auf die Pistazien in eine Rührschüssel geben und 2-3 Minuten mit dem Knethaken des Handmixers oder der Küchenmaschine auf mittlerer Stufe kneten bis ein weicher homogener Teig entstanden ist von der Konsistenz her ähnlich einem Hefeteig. Nun die Pistazien unterkneten und den Teig zu einem länglichen “Brot” formen (ca. 20 cm lang, 8 cm breit und 2-3 cm hoch), nach Wunsch einen kleinen Hügel hineindrücken.

Den Laib auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im vorgeheizten Backofen bei ca. 180 °C Ober- und Unterhitze etwa 30 Minuten backen bis der Teig leicht goldbraun und die Oberfläche fest ist, bei Druck aber nachgibt.

Herausnehmen und ca. 20 Minuten abkühlen lassen. Dann mit einem sehr scharfen Messer vorsichtig ca. 1 cm dicke Scheiben abschneiden und diese flach auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech legen. Den Ofen wieder auf 180 °C heizen und die Scheiben von jeder Seite nochmals 5-10 Minuten backen bis die Cantuccini schön knusprig und goldbraun sind. Vorsichtig sein, denn zum Ende hin werden sie schnell zu dunkel, daher öfters kontrollieren. Komplett auskühlen lassen und dann in einer Dose gut verschlossen aufbewahren, so bleiben sie lange knusprig.

Et voilà!

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Ratatouille-Schnecken

Ich steh total auf Hefe-Basis-Aufstriche – am allerliebsten Tartex, ansonsten die von Alnatura. Und ich esse seit 16 Jahren stets dieselben Sorten: Kräuter, Paprika, Ungarisch und zur Not mal Tomate, aber alles andere kommt mir nicht ins Haus – in der Hinsicht bin ich ganz schrecklich konservativ und probiere quasi nie was Neues aus (was der Bauer nicht kennt und so…). Aber weil das so langweilig und spießig ist und ich manchmal so gerne unkonventionell und total crazy wäre, überkommt es mich alle paar Monate und ich teste eine neue Sorte (da guckste!). Aber natürlich nichts abgefahrenes wie Saison-Pasteten oder irgendwas mit Senf oder Kürbis oder so, ich will´s ja nicht übertreiben. Eher nehme ich dann eine Sorte, die nah an meine Standard-Wahl heran kommt.

So geschah es also auch vor ca. 2 Wochen. Ich war total mutig und habe eine Dose Ratatouille-Aufstrich von Alnatura aus dem dm mitgenommen. Was war ich stolz auf mich. Nun gut, es kam, wie es kommen musste und wirklich JEDES Mal kommt, wenn ich so einen verrückten Einfall habe (und weshalb ich seit 16 Jahren dieselben Aufstriche esse…): Mag ich nicht, mimimimi, tu das weg usw. Und wenn ich was nicht gerne mag, mag ich es einfach nicht aufessen, selbst wenn es ok ist. Aber ich esse nur Sachen, die ich wirklich mag (und koche auch meist nur die) und meine Experimentier-Freude ist da schon sehr gut auf meinen Geschmack abgestimmt. Denn auch, wenn ich etwas nicht mag und daher nicht essen will, so hasse ich es auch, Sachen wegzuschmeißen. Was also tun mit einer Dose Ratatouille-Aufstrich, aus dem ein Teelöffelchen fehlt?? Richtig! Ich habe mich daran erinnert, dass fast alles tausendmal besser  schmeckt, wenn man es pizza-ähnlich zubereitet (ich bin so ein Fuchs!).

Gesagt, getan und den verschmähten Aufstrich mit Gewürzen und Gemüse gepimpt, in einen sehr leckeren, da mit Pizza-Kräutern versehenen, Hefeteig eingerollt, gebacken und für extrem lecker befunden! Geht doch. Also, für alle, die den Aufstrich mögen und die ihn nicht mögen, gibt es hier das richtig leckere Rezept für Schmackofatz-Pizza-Ratatouille-Schnecken. Ich mochte sie warm am Liebsten, aber auch kalt waren sie prima. Dazu schnell gemacht, perfektes Finger-Food und anstelle von dem Aufstrich kann man auch einfach einen Rest Tomaten-Gemüse-Sauce nehmen.

Ratatouille-Schnecken

Ratatouille-Schnecken

Zutaten für ca. 15 Schnecken:

Teig

  • 250 g Weizenmhel Typ 550
  • 50 g Hartweizengrieß
  • 1 Tl Rohrohrzucker
  • 1 Tl Salz
  • 1 Tl Trockenhefe
  • je 1 Tl Basilikum, Thymian und Oregano (alles getrocknet)
  • 2 El Olivenöl
  • 160 ml Wasser, lauwarm

Füllung

  • 100 g Ratatouille-Pastete-Aufstrich-Gedöns
  • 1 El Sojasahne
  • 2 El Hefeflocken
  • 1 Tomate
  • 1 El Olivenöl
  • 1/2 Zucchini
  • evtl. etwas Kräutersalz

Zubereitung:

Für den Teig alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und mit dem Handmixer, der Küchenmaschine oder den Händen mindestens 5 Minuten richtig gut durchkneten bis ein schön elastischer weicher Teig entstanden ist. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort für ca. 30 Minuten gehen lassen.

In der Zwischenzeit die Füllung zubereiten. Hierfür die Tomate häuten und fein würfeln (das Fruchtfleisch wird mit verwendet), die Zucchini auch fein würfeln.

Beides mit dem Aufstrich, der Sojasahne, Olivenöl, Hefeflocken und evtl. noch etwas Kräutersalz in eine Schüssel geben und alles mit einem Löffel glatt verrühren (glatt mit Gemüsewürfeln…).

Den Teig nach dem Gehen aus der Schüssel nehmen, nochmals kräftig durchkneten und dann zu einem großen Rechteck ausrollen (ca. 1/2 cm dick). Die Füllung gleichmäßig darauf verstreichen und den Teig locker zu einer Rolle aufrollen.

Mit einem scharfen Messer 2 cm dicke Scheiben von der Rolle abschneiden und flach auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen (eher zwei Bleche, denn die Schnecken sollten etwas Abstand haben, da sie noch aufgehen). Füllung die bei dem Prozedere rausgeschmoddert ist, einfach mit einem Messer oben drauf streichen.

Die Schnecken nochmals ca. 15 Minuten gehen lassen und dann im vorgeheizten Backofen bei ca. 200 °C Ober- und Unterhitze etwa 20 Minuten backen lassen (je nachdem wie dunkel und knusprig man den Teig mag).

Entweder warm gleich essen als Mittag- oder Abendessen mit etwas Salat (oder auch nicht…) oder abkühlen lassen und mitnehmen für unterwegs oder als Snack bei Parties oder wasweißich.

Et voilà!

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Schoko-Cupcakes mit Vanille-Frosting

Jepp, ihr habt richtig gelesen: es gibt doch tatsächlich auf diesem blog nun ein Rezept für Cupcakes. Und dass, obwohl ich ungern Torten oder Törtchen esse. Ich mag einfach viiiiieeel lieber trockene Muffins oder Kuchen oder Zeugs mit Obst (oder Käsekuchen natürlich, aber das ist ja eine ganz eigene Kategorie und kann durch nichts für mich getoppt werden…). Lange, lange, lange also habe ich mich gegen den unsäglich nervigen Cupcake-Trend gewehrt. Einmal probiert, für unlecker befunden, zu viel Creme, zu süß, zu…unlecker eben.

Bis jetzt. Denn optisch machen die kleinen Törtchen ja wirklich was her und da ich ein Mädchen bin, kann ich mich der Optik nicht gänzlich verwehren *seufz*. Vor kurzem hatte ich Geburtstag und liebe Freunde zum Brunchen eingeladen. Das war genau der richtige Anlass, diese Schoko-Cupcakes zu backen (neben einem veganen Käsekuchen, der – nebenbei bemerkt – ganz vorzüglich gemundet hat). Ja, ich muss mir meine Geburtstags-Kuchen selber backen. Das ist aber reiner Selbstschutz (die Geschichte vom Tofu-Kuchen erzähle ich ein andermal). Zudem backe ich einfach viel zu gerne und alsse mir solch eine Gelegenheit doch nicht nehmen!

Die Schoko-Cupcakes sind wunderbar schokoladig und saftig, der Clou ist geschmolzene Schokolade und etwas Karamell-Sirup (gibt´s neben dem Zuckerrüben-Sirup im Supermarkt), yummy. Das Frosting ist sehr einfach zu machen und gelingt immer. Es wird einfach etwas Sojamilch mit wenig Mehl vermischt, erhitzt, so dass es andickt, dann wird die Masse abgekühlt mit Alsan, Puderzucker und Vanille verrührt. Fertig und super lecker. Als Verzierung habe ich die Schoko-Knusper-Herzen von BioVegan genommen, einmal waren sie toll wegen der Optik, aber auch der Geschmack und der Crunch haben perfekt mit dem Schoko-Teig und der Vanille-Creme harmoniert. Einfach perfekt! Sowohl ich als auch meine Gäste waren begeistert von den Törtchen, die weder übersüßt noch mächtig waren.

Schoko-Cupcakes mit Vanille-Frosting

Schoko-Cupcakes mit Vanille-Frosting

Zutaten für 12 Stück:

Teig

  • 225 g Weizenmehl Typ 405
  • 75 g Rohrohrzucker
  • je eine Prise Salz und Vanille, gemahlen
  • 1 1/2 geh. El Kakaopulver, ungesüßt
  • 1 1/2 Tl Weinsteinbackpulver (eher nur 1 Tl!)
  • 2 Tl Zitronensaft
  • 1 Tl Natron (eher nur 1/2 Tl!)
  • 75 ml Sonnenblumenöl (oder anderes neutrales Öl), geschmacksneutral
  • 1 1/2 El Karamell-Sirup
  • 180 ml Sojamilch (oder andere Pflanzenmilch)
  • 50 g Zartbitter-Schokolade

Vanille-Frosting

  • 2 El Weizenmehl, Typ 405
  • 125 ml Sojamilch (oder andere Pflanzenmilch)
  • 50 g Puderzucker
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • 70 g Alsan, weich
  • Schokoherzen zum Verzieren

Zubereitung:

Für den Schokoteig das Mehl mit Rohrohrzucker, Vanille, Salz, Kakaopulver, Weinsteinbackpulver und Natron mischen. Die Schokolade hacken und in einer kleinen Schale im Wasserbad vorsichtig schmelzen. Die Sojamilch mit dem Öl und Zitronensaft verrühren und zusammen mit dem Karamell-Sirup und der geschmolzenen Schokolade zu den trockenen Zutaten geben und alles mit einem Löffel vermischen (nur kurz rühren bis alles vermengt ist).

Den Teig auf 12 Muffinförmchen verteilen (am Besten ein Muffinblech mit Papierförmchen auskleiden), dabei die Förmchen weniger füllen als normalerweise bei Muffins, also nur etwa bis zur Hälfte.

Im vorgeheizten Backofen bei knapp 200 °C Ober- und Unterhitze ca. 25 Minuten backen. Zur Kontrolle die Stäbchenprobe machen und ggf. länger oder kürzer backen.

Herausnehmen und abkühlen lassen.

Währenddessen die Sojamilch in einen kleinen Topf geben, das Mehl dazu sieben und mit einem Schneebesen beides gut verrühren. Den Topf auf mittlerer Hitze erhitzen, dabei rühren und warten bis die Masse deutlich andickt. Sie sollte nicht kochen (ist aber auch nicht schlimm, wenn sie´s tut, aber dann sofort vom Herd nehmen, sonst wird die Creme zu pampig). Dann vom Herd nehmen und komplett abkühlen lassen, dabei gelegentlich rühren, damit sich keine “haut” bildet.

Die weiche Margarine mit dem Puderzucker und der Vanille richtig schön schaumig schlagen (am Besten in der Küchenmaschine oder mit dem Quirl des Handmixers). Dann die Sojamilch-Mehl-Mischung zufügen und einige Minuten kräftig verquirlen bis sich alles zu einer weißlichen luftigen Creme verbunden hat.

Die Creme mit einem Messer gleichmäßig auf die Schoko-Cupcakes streichen und nach Belieben verzieren. Sofort essen und einige Stunden durchziehen lassen, schmeckt beides prima.

Et voilà!

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Feine “Joghurt”-Dinkel-Brötchen

Bei uns gibt es mittlerweile nur noch selbstgebackenes Brot – meist ein Mischbrot aus Roggen und Weizen/Dinkel mit Roggensauerteig und Körnern. Manchmal gibt es dann zur Abwechslung Dinkelbrot mit Dinkelsauerteig. Ich liebe diese Brote, da wir eine tolle und leistungsstarke Mühle haben, so dass ich ausschließlich frisch gemahlenes Vollkornmehl verwende, außerdem habe ich jeweils ganz wunderbar backstarken Roggen- und Dinkelsauerteig im Kühlschrank. Dagegen können alle Bäckerbrote einpacken :-) .

Aber manchmal überfällt auch mich die Lust auf schnödes Weißbrot oder Brötchen und da ich auch hier ungern die Bäckervariante nehme (einerseits habe ich keine Lust auf Emulgatoren und Zusatzsstoffe, vor allem aber schmecken die mir einfach nicht), backe ich auch sowas selber. Man kann ganz einfach recht leckere Brötchen aus Mehl, Hefe, Salz und Wasser machen – ohne ewig lange Gehzeiten oder sonstigen Schnickschnack. Das mache ich, wenn´s schnell gehen soll.

Wenn ich mehr Zeit und Muße habe, wähle ich lieber die Variante, dass ich die Hefe reduziere und dafür die Gehzeit deutlich verlängere und außerdem am Anfang viel und später dann gar nicht mehr knete. Hierdurch werden die Brötchen ganz wunderbar kleinporig und fluffig und bekommen dazu eine knusprige Kruste und schmecken einfach nur richtig aromatisch lecker nach frischen Brötchen.

Dieses Mal habe ich einen Teil des Wassers durch Natur-Sojajoghurt ausgetauscht, dem Teig etwas Olivenöl zugefügt und die Teiglinge in Hartweizengrieß gewälzt. Die Brötchen sind fantastisch geworden. Und obwohl es Weißmehl ist, sind sie unglaublich sättigend (was fast ein bisschen schade ist, da sie so lecker sind). Da ich es noch vorrätig hatte, habe ich Dinkelmehl genommen, Weizenmehl geht aber auch. Auch habe ich den Teig über Nacht gehen lassen (kühl), so dass ich morgens in kurzer Zeit ofenfrische Brötchen hatte, wer weniger Zeit (und Lust) hat, kann die Gehzeit auch auf 2-3 Stunden reduzieren, die Brötchen werden dann nur etwas grobporiger.

Feine "Joghurt"-Dinkel-Brötchen

Zutaten für 8 sättigende Brötchen:

  • 500 g Dinkelmehl Typ 630 (alternativ Weizenmehl Typ 550 oder 1050)
  • 2 knappe Tl Salz
  • 125 ml Sojajoghurt, natur
  • 150 ml warmes Wasser
  • 2 Tl Trockenhefe (ohne Emulgator)
  • 2 El Olivenöl
  • Weizen- oder Dinkelgrieß zum Wälzen

Zubereitung:

Den Sojajoghurt mit dem warmen Wasser verrühren und die Trockenhefe darin auflösen. Für ca. 10 Minuten stehen lassen.

In einer großen Schüssel das Mehl mit dem Salz mischen, Olivenöl zufügen, ebenso wie die Sojajoghurt-Wasser-Hefe-Mischung. Am Besten mit der Küchenmaschine oder den Knethaken des Handmixers 5-10 Minuten kräftig kneten bis ein glatter homogener Teig entstanden ist. Der Teig ist recht weich, sollte sich aber vom Schüsselrand leicht lösen beim Kneten. Je länger man den Teig zu Anfang knetet, desto besser werden die Brötchen.

Die Schüssel abdecken (mit einem Deckel oder Folie, nicht mit einem Handtuch, da er sonst austrocknet) und kühl (nicht Kühlschrank, sondern kühle Zimmertemperatur) über Nacht, aber mindestens 2-3 Stunden gehen lassen.

Die Arbeitsfläche mit Weizen- oder Dinkelgrieß bestreuen und den Teig mit Hilfe einer Teigkarte aus der Schüssel darauf geben. Von dem Teig die gewünschte Menge Teig abstechen und nach Belieben formen (ich forme immer einen Teil zu Kugeln oder Baguette-Brötchen und einen Teil steche ich einfach als Rechteck oder Dreieck ab und forme es gar nicht), dabei möglichst wenig kneten. Die Teiglinge rundum in Weizen- oder Dinkelgrieß wälzen und mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

Jetzt erst den Backofen vorheizen auf 220 °C Ober- und Unterhitze (in der Zeit dürfen sich die Teiglinge auf dem Blech etwas entspannen), dann die Brötchen auf mittlerer Schiene ca. 20-25 Minuten goldbraun backen. Die Hitze nach zehn Minuten auf 190 °C reduzieren. Mit Wasserdampf werden die Brötchen noch besser, also möglichst eine mit Wasser gefüllte ofenfeste Schale direkt auf den Boden des Backofens stellen oder darauf ausgießen, so dass es schön schwadet (Vorsicht vor dem heißen Wasserdampf!).

Herausnehmen und genießen, egal ob lauwarm oder ausgekühlt.

Et voilà!

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Mandel-Zimt-Taler

So, hier nun endlich das versprochene Rezept für lecker weihnachtliche Mandel-Zimt-Taler. Dieses Rezept ist mein Beitrag zu dem veganen Weihnachts-Back-Wettbewerb von twoodledrum. Ich mag ihren blog und die Rezepte sehr, außerdem fand ich die Idee vom Backwettbewerb wirklich schön. Perfekte Voraussetzungen, um mitzumachen :-) .

Der Gewinn – das Buch “Vegane Weihnachtsbäckerei – ist auch sehr reizvoll, aber nicht mein tatsächlicher Antrieb. Ich habe das Buch “Vegan Backen” von Angelika Eckstein, derselben Autorin also, und liebe es sehr. In den letzten Jahren habe ich daraus wirklich schon viele Rezepte nachgebacken, auch, wenn ich sie fast immer nach meinem Geschmack abändere, aber die Grund-Gerüste sind einfach klasse! Kann ich also nur empfehlen, wobei man sich wirklich nicht sklavisch an die Zutaten halten muss.

Nun also zum Rezept der Mandel-Zimt-Taler. Sie sind eigentlich ein Unfall, da ich versucht habe, vegane Zimtsterne nachzubauen. Das hat nicht so richtig geklappt und nach einigem Hin und Her und Rumprobieren und Ergänzen sind daraus Mandel-Zimt-Taler entstanden. Sie sind knusprig, aber innen auch ein bisschen weich, duften ganz wunderbar intensiv und schmecken wie eine Mischung aus Zimt-Sternen und gebrannten Mandeln (so riecht dann auch die Wohnung…).

Dadurch, dass man nichts ausstechen muss, gehen die Taler recht schnell und einfach, der Guss wird vor dem Backen aufgetragen, dadurch bekommen sie eine leichte dünne baiser-artige Kruste, lecker. Ach, und glutenfrei sind die kleinen Leckerbissen auch.

Mandel-Zimt-Taler

Mandel-Zimt-Taler

Zutaten für ca. 45 Stück:

  • 180 g Puderzucker
  • 1 1/2 El Zimt, gemahlen
  • 75 -100 ml Wasser
  • 1 El Zitronensaft
  • je 2 Tl Orangen- und Zitronenschale
  • 300 g gemahlene Mandeln
  • 3 El Maisstärke
  • 3 El Kartoffelmehl
  • 1 Tl Weinsteinbackpulver
  • 4 El Puderzucker
  • 1 El Maisstärke
  • 1/2 Tl Weinsteinbackpulver
  • 1 El Wasser

Zubereitung:

Für den Teig den Puderzucker mit Maisstärke, Kartoffelmehl, Backpulver und Zimt gut vermischen. Zitronen- und Orangenschalen-Abrieb dazu und alles mit dem Zitronensaft und Wasser (mit 75 ml anfangen) verrühren zu einer zähflüssigen Paste. Die gemahlenen Mandeln zufügen und mit einem Löffel oder einer Gabel gut vermengen.

Der Teig ist kein richtiger Keks-Teig, sondern eher wie festerer Kuchenteig, sollte aber möglichst zusammen halten. Sollte er zu bröselig und trocken sein, noch etwas Wasser zufügen. Insgesamt aber möglichst wenig Wasser verwenden.

Die Masse am Besten eine halbe Stunde kühl stehen und quellen lassen.

Mit angefeuchteten Händen und einem Teelöffel kleine Portionen vom Teig abstechen und zwischen den Handflächen zu Kugeln rollen. Platt drücken und die Taler mit etwas Abstand auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen.

Den Ofen vorheizen auf 220 °C Ober- und Unterhitze.

Für den Guss den Puderzucker mit Maisstärke und Backpulver mischen, Wasser dazu und zu einer dickflüssigen Paste verrühren. Die Taler vor dem Backen damit bepinseln und die Bleche nacheinander ca. 5-7 Minuten backen. Unbedingt aufpassen, da die Kekse ganz schnell fertig sind – sie sind dann noch ganz weich, sollten aber auf keinen Fall dunkel werden.

Die Taler auf dem Blech auskühlen lassen und erst dann herunter nehmen – löst man sie noch warm vom Blech gehen sie kaputt, sie werden richtig fest, sobald sie ausgekühlt sind.

Der Guss sollte erst direkt vor dem Backen aufgetragen werden, sonst läuft er runter und die Taler “baden” in einem Zucker-Karamell…

Et voilà!

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Blondies

Blondies sind die kleinen Schwestern von Brownies – also ein heller Rührteig voll bepackt mit Nüssen und Schokostückchen und einer Schoko-Glasur. Von der Konsistenz ähnlich wie Brownies, also eher kompakter.

An sich bin ich ja ein großer Brownie-Fan und backe sie regelmäßig, aber ab und zu muss dann auch mal was anderes her – dieses Mal also Blondies. Meine Rezepte sind ja so “konzipiert”, dass kein Ei-Ersatz oder ähnliches gebraucht wird und mittlerweile habe ich da meine eigenen bewährten Techniken entwickelt, nach denen ich die Rezepte aufbaue und Zutaten einsetze. Nichtsdestotrotz lese ich ja auch in vielen anderen blogs – oft amerikanischen – und da ist häufig die Rede vom sog. “Flax-egg”, das sind einfach geschrotete Leinsamen verrührt mit Wasser. Lässt man diese Mischung einige Minuten stehen, geliert das Ganze etwas und wird schleimig. Hierdurch wird das Gebäck wohl ganz gut gebunden, das “Flax-egg” hat also ähnliche Bindungseigenschaften wie Eier. Da das Ganze kein chemischer teurer Ei-Ersatz ist und ich Leinsamen eh immer da habe, habe ich dieses “Flax-egg” hier nun endlich mal getestet.

Meine Begeisterung hält sich aber in Grenzen…erstmal ist es nur mäßig ratsam, die Leinsamen-Mischung in einem hellen Teig zu verwenden, da man überall Leinsamen-Reste sieht (ist aber eine rein optische Sache, denn rausschmecken tut man die Leinsamen nicht!). Die Bindungswirkung war ok, aber auch nicht überragend (meine bisherige Technik gefällt mir da besser), was mich aber am meisten gestört hat, ist, dass die Blondies irgendwie wässrig geschmeckt haben – und da ich sonst nur Zutaten verwendet habe, die ich üblicherweise auch verwende, schreibe ich das dem Flax-egg zu. Dazu kommt, dass hierdurch die Blondies auch ganz frisch bereits irgendwie “alt” geschmeckt haben.

Also, mir persönlich haben die Blondies schon geschmeckt, sie waren aber kein Highlight. Meine Mutter, die gerade zu Besuch war, hat auch probiert und mochte sie gar nicht und sie ist sonst immer recht begeistert von meinen Back-Experimenten…außerdem haben sie eine ziemliche Öko-Optik, was mich nicht stört, aber manche Omnis sicherlich. Ach so, obwohl die Blondies von Anfang an etwas “alt” geschmeckt haben, wurde das nicht mehr, sie haben also nach drei Tagen genauso alt geschmeckt wie frisch aus dem Ofen – kurios…

Aber probiert es selber aus und entscheidet, ob gut oder eher nicht – ich finde, die Nüsse und Schokolade und auch die die Glasur reißen einiges wieder raus. Und wer das mit dem Leinsamen nicht probieren möchte, nimmt einfach 2 El Kartoffelmehl oder Speisestärke stattdessen und evtl. etwas mehr Sojamilch.

Blondies

Blondies

Zutaten für ca. 25 Stück à 5×5 cm:

  • 1 El Leinsamen, gemahlen/geschrotet + 3 El Wasser
  • 40 g Cahews
  • 40 g Mandeln
  • 40 g weiße Reismilchschokolade
  • 50 g Zartbitter-Schoko-Tropfen
  • 110 g Alsan, geschmolzen
  • 250 g Weizenmehl, Typ 550
  • 110 g Rohrohrzucker (für Süßschnäbel 130-150 g)
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 Tl Natron
  • 1 1/2 Tl Weinsteinbackpulver
  • 3 El Sojajoghurt, natur
  • 75 ml Sojamilch
  • ca. 75 g Zartbitterschokolade

Zubereitung:

Die gemahlenen/geschroteten Leinsamen mit dem Wasser verrühren und für 10 Minuten quellen lassen.

Cashews und Mandeln mit dem Messer grob hacken, ebenso die weiße Reismilch-Schokolade. In einer großen Schüssel das Mehl mit dem Rohrohrzucker, Vanille, Salz, Cashews, Mandeln, weißer Schokolade und den Schoko-Tropfen mischen. Weinsteinbackpulver und Natron zufügen.

In einer zweiten Schüssel die geschmolzene Margarine mit Sojajoghurt, Sojamilch und dem Leinsamen-Mix verquirlen (einfach mit dem Schneebesen) und dann zu den trockenen Zutaten geben. Mit einem Löffel alles grob zu einem Teig vermengen, nicht zu stark rühren – kleine Klümpchen machen nichts.

Eine eckige Backform (ca. 25×25 cm) einfetten oder mit Backpapier auslegen, den Blondie-Teig darin verteilen und glatt streichen. Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C Ober- und Unterhitze ca. 25-30 Minuten backen, zum Test, ob der Teig gar ist, unbedingt die Stäbchenprobe machen.

Währenddessen die Zartbitterschokolade in kleine Stücke brechen. Sobald die Blondies fertig sind, aus dem Ofen holen und gleichmäßig mit den Schokostückchen belegen. Einige Minuten warten – durch die Hitze des warmen “Kuchens” schmelzen die Schokostückchen und können dann mit einem Backpinsel zu einem Guss verstrichen werden (ich finde diese Variante super, da man nicht separat Schokolade schmelzen muss – ich mag Sachen, die mich faul sein lassen :-) ).

Die Blondies in der Form abkühlen lassen, dann heraus nehmen und in Stücke schneiden. Durch den Guss schmecken sie nicht nur besser, sondern bleiben auch länger “frisch”.

Et voilà!

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    Mini-Pizza à la Margarita

    Pizza ist toll – man kann sie mit nahezu allem belegen, was der Kühlschrank und die Fantasie hergeben, die Tomatensauce kann schlicht oder total aufwendig sein, genauso wie der Teig. Mit Vollkorn oder ohne, mit veganem Käse oder Hefeschmelz oder auch nur mit Olivenöl beträufelt: immer lecker. Ich liebe Pizza. Und durch den Einfluss meines Liebsten (der Pizza am Liebsten kalt zum Frühstück ist…) mag ich sie mittlerweile auch gerne kalt, daher mache ich für uns zwei immer zwei ganze Bleche, die NIE als werden…

    Dieses Mal habe ich dem Teig etwas Hartweizengrieß zugefügt, hierdurch wird er etwas elastischer und hat mehr “Biss”. Als Belag wollte ich eine ganz schlichte Margarita, die ich zu unveganen Zeiten gerne mochte und die im Original nur aus Tomaten(sauce), Basilikum und Mozzarella besteht und sehr mild im Geschmack ist. Da ich letztens italienische Kirschtomaten in der Dose ergattert habe und die unbedingt ausprobieren wollte, habe ich aus ihnen die Sauce gemacht, die sehr aufwendig ist, da ich sie mit den Kräutern und Gewürzen aromatisiert, eingeköchelt und durch ein Sieb gestrichen habe. Sie war sehr fein und aromatisch mild im Geschmack, man kann aber problemlos eine schnelle und einfach klassische Tomatensauce aus Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Zucker und italienischen Kräutern machen.

    Bei dem veganen “Mozzarella” ging das Experimentieren weiter: ich nehme immer normalen Hefeschmelz, der ja recht würzig und dominant im Geschmack ist, aber wunderbar schmelzig. Den Schmelz und einen Teil des Geschmacks wollte ich beibehalten, aber alles etwas cremiger, milder und säuerlicher, daher wurde am Original geschraubt, verringert, verändert und zugefügt. Herausgekommen ist eine sehr feine milde Variation, die meine vegane Pizza Margarita für mich perfekt abrundet. Lecker!

    Mini-Pizza à la Margarita

    Mini-Pizza à la Margarita

    Zutaten für ca. 14 Mini-Pizzen à 15 cm Durchmesser:

    • 425 g Weizenmehl, Typ 1050 (alternativ 405er, 550er oder helles Dinkelmehl)
    • 75 g Hartweizengrieß
    • 50 ml Olivenöl
    • 275 g Wasser, lauwarm
    • 1/2 Würfel Frischhefe
    • 1 Tl Rohrohrzucker
    • 2 Tl Salz
    • 1 Dose Kirschtomaten in Tomatensaft (400g) oder Schältomaten
    • 120 ml Wasser
    • knapp 1 Tl Salz
    • 1 geh. Tl Rohrohrzucker
    • 3 El Basilikum, frisch und gehackt
    • ca. 5 Zweige Thymian, frisch
    • 2 El Tomatenmark, dreifach konzentriert
    • Olivenöl zum Beträufeln
    • 25 g Hefeflocken
    • 25 g Weizenmehl Typ 1050 (oder 405er, 550er etc.)
    • 3/4 Tl Salz
    • 1/2 Tl Knoblauchpulver (optional)
    • 1 Tl Senf, mittelscharf
    • 65 g Sojajoghurt, natur
    • 65 ml Sojasahne (oder Hafersahne)
    • 150 ml Wasser
    • 50 g Alsan

    Zubereitung:

    Für den Teig die Hefe mit dem Rohrohrzucker in dem lauwarmen Wasser auflösen und ca. 10 Minuten stehen lassen bis sie zu schäumen beginnt.

    In einer großen Schüssel das Mehl mit dem Hartweizengrieß und dem Salz mischen, das Hefewasser und das Olivenöl zufügen und alles am Besten mit der Küchenmaschine oder dem Handmixer zu einem geschmeidigen Teig verkneten (er ist relativ feucht). 5-10 Minuten kneten, dann abdecken und an einem warmen Ort eine Stunde gehen lassen.

    Zwischenzeitlich die Tomatensauce zubereiten: Hierfür die Tomaten mit Wasser, Salz, Rohrohrzucker, Pfeffer, Thymian und Basilikum in einen Topf geben, aufkochen lassen und ca. 20 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen, zwischendurch rühren.

    Die Tomatensauce durch ein Sieb streichen, so dass die Tomatenhäutchen und die Kräuter im Sieb bleiben. Die Tomatensauce abschmecken und mit dem Tomatenmark verrühren.

    Den gegangenen Teig in ca. 14 gleichgroße Bällchen teilen, rund schleifen und zu Kreisen ausrollen mit etwa 15 cm Durchmesser. Die Teigkreise auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen und gleichmäßig dünn mit der Tomatensauce bestreichen.

    Etwas Olivenöl über jede Pizza träufeln.

    In einem kleinen Topf die Zutaten für den Mozzarella-Schmelz geben, mit dem Schneebesen verrühren und unter Rühren aufkochen lassen. Den Mozzarella-Schmelz mit einem Löffel möglichst gleichmäßig und dünn auf den Pizzen verteilen (wer lieber viel Schmelz mag, sollte die 1 1/2fache Menge des Rezeptes machen).

    Im vorgeheizten Backofen bei 230 °C Ober- und Unterhitze die Bleche nacheinander im oben Drittel des Backofens für ca. 13 Minuten backen (je nach Ofen und persönlichem Geschmack…).

    Servieren und genießen.

    Et voilà!

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    “Käse-Sahne”-Törtchen (ohne Soyatoo :-))

    Wieder mal ein Rezept, welches ich auf Wunsch eines einzelnen Herren entwickelt habe…mein Liebster erzählt mir schon seit Jahren, dass früher – zu unveganen Zeiten – sein Lieblingskuchen eine Käse-Sahne-Torte war. Ich muss zugeben, dass ich das noch nie gegessen habe (wie vielleicht schon das eine oder andere Mal erwähnt, hab ich´s nicht so mit Creme-Torten oder Sahne-Torten…). Auf der Suche nach neuen Rezept-Ideen fiel mir wieder ein, dass es doch mal an der Zeit ist, ein Rezept für eine vegane Käse-Sahne-Torte zu kreieren und tadaaaa: hier isses :-) .

    Herkömmliche Rezepte, sowohl vegan als auch unvegan, schreien neben Quark nach Sahne, welche in Veganer-Kreisen bisher durch Soyatoo-Schlagsahne ausgetauscht wurde. Nun gibt es die seit einigen Monaten nicht mehr und bisher auch kein Äquivalent zum Selber-Aufschlagen. Stört mich persönlich so rein gar nicht, da ich den Soyatoo-Geschmack nie mochte und ihn sehr penetrant durchscheinend finde (und stark nach Soja…). Für vegane Sahne-Torten war sie aber auf Grund der Aufschlagbarkeit natürlich gut geeignet.

    Da ich keine Lust habe, von irgendwelchen Produkten abhängig zu sein und Monopol-Stellungen sowieso fragwürdig finde, war es für mich an der Zeit, ein Rezept für eine vegane Käse-Sahne-Torte zu entwickeln, worin auf jede Art von Pflanzensahne (zum Kochen, also flüssig und nicht aufschlagbar) zurückgegriffen werden kann, je nach Vorliebe. Die Standfestigkeit der Creme wird durch zwei Komponenten erreicht: einmal durch Agar-Agar und zum zweiten durch Johannisbrotkernmehl. Diese Kombination hat für mich das perfekte Ergebnis erzielt – schön weich und fluffig, aber fest genug, um geschichtete Törtchen herzustellen. Man kann die Festigkeit wunderbar variieren und zB noch etwas mehr Johannisbrotkernmehl nehmen, dann wird die Creme noch schnittfester.

    Zu der “Sahne” gesellt sich noch leicht abgetropfter Sojajoghurt und eine ordentliche Portion Zitronensaft und -schale, dazu echte Vanille und etwas Zucker: ein Geschmackstraum! Selbst mir als Sahne-Creme-Soja-Geschmack-Hasserin haben diese Törtchen ganz hervorragend geschmeckt und nach dem Urteil meines Freundes sei der Geschmack genau so wie “Käse-Sahne” sein soll, was für ein Lob.

    In vielen Rezepten habe ich die Verwendung von Dosenobst wie zB Mandarinen o.ä. gelesen. Ich persönlich finde das ganz grauslich und eine Beleidigung meines Geschmacks, aber es scheint sehr üblich zu sein, von daher: wer das mag, sollte unbedingt Obst in diese Törtchen integrieren. Für mich waren sie so genau richtig.

    "Käse-Sahne"-Törtchen (ohne Soyatoo :-))

    "Käse-Sahne"-Törtchen (ohne Soyatoo :-) )

    Zutaten für vier Mini-Törtchen à 8 cm Durchmesser (oder eine Springform mit 18 cm Durchmesser), für eine 26-28 cm Springform die Zutaten etwa verdreifachen:

    • 50 g Weizenmehl Typ 405 oder 550
    • 15 g Cashews, gemahlen (ungeröstet und ungesalzen), alternativ: gehäutete Mandeln, gemahlen
    • 1 Tl Kartoffelmehl
    • 25 g Rohrohrzucker
    • 1 Tl Weinsteinbackpulver
    • je eine Prise Salz und Vanille, gemahlen
    • 1 El neutrales Öl (zB Sonnenblume oder Raps, wichtig ist, dass es geschmacksneutral ist)
    • 60 ml Mineralwasser mit Kohlensäure
    • 250 g Sojajoghurt, natur
    • 200 ml Soja-Sahne (ich hatte CreSoy)
    • 1 El Zitronensaft
    • 1 El abgeriebene Zitronenschale (unbedingt frisch und kein Aroma)
    • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
    • 3 El Puderzucker
    • 1 Tl Agar-Agar
    • 75 ml Sojamilch (oder andere Pflanzenmilch)
    • 1 – 1 1/2 Tl Johannisbrotkernmehl

    Zubereitung:

    Zunächst den Sojajoghurt für ca. 2 Stunden in einem mit Filterpapier ausgelegten Kaffeefilter abtropfen lassen (danach hatte er bei mir noch ca. 180-200 g Gewicht).

    Dann den Biskuit zubereiten: hierfür Mehl, gemahlene Cashews, Kartoffelmehl, Rohrohrzucker, Backpulver, Salz und Vanille in einer kleinen Schüssel mischen, dann Öl und Mineralwasser zufügen und alles mit einem Schneebesen kräftig zu einem recht flüssigen homogenen Teig verrühren.

    4 kleine runde Förmchen oder eine kleine Springform einfetten, dann den Teig gleichmäßig darauf verteilen. Im vorgeheizten Backofen bei knapp 200 °C ca. 15-20 Minuten backen. Der Biskuit sollte auf keinen Fall zu lange drin bleiben, dann wird er zäh. die Oberfläche sollte fest sein, aber auf leichten Druck etwas nachgeben. Ansonsten: Stäbchenprobe machen, sobald nichts mehr hängen bleibt, ist der Teig gar (die genaue Backzeit variiert sehr von Ofen zu Ofen und hängt auch stark von den verwendeten Formen ab).

    Aus dem Ofen nehmen und komplett auskühlen lassen.

    Den Biskuit mit einem scharfen Messer oder einem Bindfaden halbieren oder dritteln, so dass Böden mit ca. 8 mm Dicke entstehen (oder mehr, je nach Geschmack).

    Nun die Creme zubereiten. Hierfür den abgetropften Sojajoghurt mit der Sojasahne, dem Zitronensaft, Zitronenschale und gesiebtem Puderzucker in eine große Schüssel geben und alles mit dem Quirls des Handmixers oder der Küchenmaschine einige Minuten richtig kräftig luftig aufschlagen.

    Agar-Agar mit der Sojamilch in einem kleinen Topf verrühren und unter ständigem Rühren aufkochen lassen und für 2 Minuten köcheln. Hierbei ständig rühren und sehr aufpassen, da das Agar-Agar schnell andickt und nur wenig Flüssigkeit im Topf ist, so dass beides leicht anbrennt. Danach den Topf sofort von der Herdplatte nehmen und die Mischung zu dem Joghurt-Sahne-Mix geben, am Besten während die Küchenmaschine fleißig quirlt (oder der Handmixer, dann mit der anderen Hand gießen, während die eine rührt). Das alles muss sehr schnell gehen und es dürfen keine Pausen entstehen, da das Agar-Agar verteufelt schnell geliert und dann nicht mehr unter zu rühren ist. Wenn man das beherzigt, kann nix schief gehen.

    Die Mischung also immer weiter mit möglichst vielen Umdrehungen kräftig schlagen, damit schön viel Luft in die Masse kommt. Nun während des Rührens (hier auch ganz wichtig, denn wenn man das Johannisbrotkernmehl auf einmal zu gibt und dann erst wieder rührt, klumpt es) nach und nach das Johannisbrotkernmehl zugeben und ständig weiter rühren. Die Masse sollte jetzt schon recht voluminös und aufgeschlagen sein, sie wird aber erst später richtig fest. Wenn sie jetzt noch arg flüssig erscheint, noch etwas mehr Johannisbrotkernmehl zufügen (aber nicht zu viel, insgesamt sollte auf die Menge Creme nicht mehr als 2 Tl verwendet werden).

    Die Creme abschmecken, bei Bedarf noch etwas nachsüßen. Dann den Biskuitboden in einen Tortenring/Anrichte-Ring (man kann auch den Rand der Springform nehmen) legen, etwas Creme darüber, dann der nächste Boden, dann wieder Creme usw., je nachdem, wie viele Schichten man mag und möchte. Nach Lust und Laune verzieren und/oder dekorieren (meins ist das nicht, wie man an dem Foto sieht…ich bin bei sowas sehr puristisch und mag weniger mehr). Die Törtchen für mindestens zwei Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen, den Ring erst direkt vor dem Servieren entfernen. Und genießen….

    Et voilà!

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    Zwetschgen-Traum

    Mein Liebster steht auf Zwetschgen-Kuchen und da die ja derzeit Saison haben, gab es in den letzten Tagen Zwetschgen-Kuchen. Aber natürlich nicht einfach nur Zwetschgen-Kuchen, sonder Zwetschgen-Traum. Auf den ersten Blick kein Unterschied, auf den ersten Biss aber sehr wohl…

    Obwohl ich bei herzhaften Sachen gerne auf Hefeteig zurückgreife, mag ich den bei süßem Gebäck nicht so sonderlich und als Kuchen irgendwie noch weniger. Ich finde, Zwetschgen- oder Apfelkuchen mit Hefeteig wird extrem schnell trocken (und selbst an sehr kleinen Kuchen essen wir zu zweit drei Tage und Hefeteig-Kuchen schmeckt schon nach einem nicht mehr…) und schmeckt oft irgendwie “zäh” und halt einfach nicht so lecker. Quark-Öl-Teig (in vegan natürlich) ist auch nicht meins, der ist so kompakt und ja, weiß auch nicht…und Rührteig mag ich zwar sehr, aber mit so saftigem Obst wie Zwetschgen wird der halt leicht matschig und das mag ich auch nicht.

    Also, was tun? Meine Lösung hier ist ganz einfach Mürbeteig. Den mag ich zu anderem Obst nicht so gerne, weil er schnell keksig und trocken wird, aber im Zusammenspiel mit den saftigen Früchten eignet er sich perfekt und hat dann eher die Konsistenz wie feiner Rührteig. Das heißt: Mürbeteig + saftiges Obst = Geschmack und Konsistenz von Rührteig + Obst, nur ohne matschig sein! Super.

    Oben drauf natürlich die obligatorischen Streusel (Zwetschgenkuchen ohne Streusel geht gar nicht!) und herauskommt ein fantastisch locker lecker zarter Kuchen mit gaaanz vil Geschmack und schön saftig-säuerlichem Obst, mmmhhhh…

    Die Zutatenliste ist sehr überschaubar und unspektakulär, oft hat man alles zu hause und auf jeden Fall gibt es alles in jedem nächsten Supermarkt, also ohne fancy Zeugs und so. Dazu sind sowohl Mürbeteig als auch Streuselteig super schnell gemacht (in etwa 2 Minuten), sollten nur zur besseren Verarbeitung eine Weile kühl gestellt werden, Zwetschgen sind schnell entkernt und klein geschnitten und fertig. Ein Gedicht! Schmeckt sowohl lauwarm als auch kalt, am Besten mit Vanillesauce oder Soja-Schlagsahne (pur geht natürlich auch…), bleibt lange frisch und lecker. Ach ja, für Fett-Vermeider und Auf-Diät-Menschen ist dieses Rezept ja mal so gar nix, der Geschmack lebt von Zucker und Fett – aber es lohnt sich :-) .

    Zwetschgen-Traum

    Zwetschgen-Traum

    Zutaten für eine 18-20 cm Springform (für eine 28 cm Springform das Rezept verdoppeln):

    • 60 g Alsan, weich
    • 50 g Rohrohrzucker
    • 75 g Dinkelmehl Typ 630 (oder Weizenmehl Typ 550 oder 405)
    • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
    • 1/2 Tl Zimt, gemahlen
    • 60 g Alsan, weich
    • 60 g Rohrohrzucker
    • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
    • 1 Prise Salz
    • 1 geh. El Tapiokastärke oder Maisstärke
    • 3 El Wasser
    • 150 g Dinkelmehl Typ 630 (oder Weizenmehl Typ 550 oder 405)
    • 1 Tl Weinsteinbackpulver
    • 450 g Zwetschgen (Pflaumen gehen natürlich auch)

    Zubereitung:

    Aus Alsan, Rohrohrzucker, Vanille, Zimt und Dinkelmehl mit den Fingern einen Streuselteig kneten, das geht hier sehr schnell, da viel Fett verwendet wird, die Streusel sind also sehr weich. Möglichst nicht mehr Mehl zufügen, da sonst die Streusel nicht mehr so “butter”zart werden.

    Den Teig in einer Schüssel mit Deckel für ca. 60 Minuten in den Kühlschrank stellen.

    Für den Mürbeteig die Alsan mit dem Rohrohrzucker schaumig schlagen (mit dem Handmixer oder der Küchenmaschine), dann die Stärke und das Wasser zufügen und kräftig verquirlen. Salz, Vanille, Mehl und Backpulver zufügen und alles zu einem weichen glatten Teig verkneten. Den Teig ebenfalls in einer Schüssel abgedeckt in den Kühlschrank stellen für ca. 60 MInuten.

    Die Zwetschgen waschen, halbieren, entkernen und in kleine Stücke schneiden.

    Den Mürbeteig für den Boden aus dem Kühlschrank nehmen und auf der bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, einen Kreis in der Größe des Bodens der Springform ausschneiden und diesen in die gefettete Springform legen. Aus dem restlichen Teig einen Strang für den Rand rollen und als Rand in die Form drücken.

    Die Zwetschgenstücke gleichmäßig auf dem Teig verteilen, dann darüber aus dem Streuselteig mit den Händen gleichmäßig grobe Streusel verteilen.

    Den Kuchen im vorgeheizten Backofen bei ca. 200 °C Ober- und Unterhitze ca. 35-40 Minuten backen, eventuell den Kuchen für die letzten 10 Minuten mit Alufolie oder Backpapier abdecken, dmait die Oberfläche nihct zu dunkel wird.

    Auskühlen lassen oder lauwarm servieren.

    Et voilá!

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    Marmor-Muffins mit leichter Schoko-Ganache

    Nachdem in der letzten Zeit meine Muffin-Versuche eher missglückt sind, sind diese Marmor-Muffins einfach wunderbar geworden, ich bin begeistert. Der Teig ist locker und weich, dabei nicht bröselig und sowohl schokoladig als auch leicht vanillig und zitronig – so muss perfekter Marmorkuchen sein…

    Marmor-Muffins mit perfekter Marmorierung

    Marmor-Muffins mit perfekter Marmorierung

    Dieses Mal also als Muffins und als “Sahne-Häubchen” habe ich dazu eine leichte Schoko-Ganache gemacht und darauf verstrichen. Die Ganache wird klassischerweise eigentlich mit Schokolade und Soja-Sahne gemacht, aber das war mir zu fettig und zu mächtig, daher habe ich einfach Soja-Reis-Drink genommen und sie ist ganz wunderbar geglückt – zwischen cremig und fest, leicht schmelzig und schön schokoladig. In Verbindung mit dem Marmor-Muffin schmeckt das Ganze traumhaft, mjamjamjam…

    Der Muffin-Teig lässt sich auch hervorragend als Marmor-Kuchen backen, dafür das Rezept einfach verdreifachen und den Kuchen mit der Ganache überziehen.

    Marmor-Muffins mit leichter Schoko-Ganache

    Marmor-Muffins mit leichter Schoko-Ganache

    Zutaten für 6 Muffins:

    • 150 g Dinkelmehl Typ 630 (alternativ: Weizenmehl Typ 405 oder 550)
    • 1 1/2 El Maisstärke
    • 60 g Rohrohrzucker
    • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
    • 1/2 Tl Natron
    • 1 1/2 Tl Weinsteinbackpulver
    • 1 Prise Salz
    • 2 El Zitronensaft
    • 40 ml Sonnenblumenöl
    • 100 ml Soja-Reis-Milch (oder jede andere Pflanzenmilch)
    • 1 1/2 El Kakaopullver (Backkakao ohne Zucker o.ä.)
    • 2 El Soja-Reis-Milch
    • 50 g Zartbitterschokolade (ich empfehle 50% Kakao-Anteil sonst wird die Ganache sehr bitter)
    • 50 ml Soja-Reis-Milch (oder andere Pflanzenmilch)
    • 5 g Kokosfett

    Zubereitung:

    Das Mehl mit dem Rohrohrzucker, Vanille, Natron, Salz und Backpulver mischen. In einer anderen Schüssel das Sonnenblumenöl mit dem Zitronensaft und der Pflanzenmilch verquirlen, dann zu den trockenen Zutaten geben und alles mit einem Löffel verrühren. Nicht lange oder stark rühren, nur gerade so, dass alles vermengt ist (kleine Klümpchen sind nicht schlimm).

    Eine Muffinform mit Papierförmchen auskleiden oder Silikonförmchen verwenden. 2/3 des hellen Teiges gleichmäßig auf die 6 Förmchen verteilen, dann in den restlichen Teig das Kakaopulver und die zusätzliche Pflanzenmilch einrühren. Den dunklen Teig gleichmäßig in den Förmchen auf dem hellen Teig verteilen und mit einem kleinen Löffel, einer Gabel o.ä. den dunklen und den hellen Teig “verzwirbeln”, so dass das typische Marmor-Muster entsteht.

    Im vorgeheizten Backofen bei 180-200 °C ca. 25-30 Minuten backen bis die Muffins gar, aber nicht zu dunkel sind (Stäbchenprobe machen). Aus dem Backofen und der Form nehmen und auskühlen lassen.

    Wenn die Muffins komplett kalt sind, die Ganache zubereiten: hierfür die Pflanzenmilch mit der in grobe Stücke gehackten Schokolade und dem Kokosfett vorsichtig im Wasserbad erhitzen bis die Schokolade geschmolzen ist und sich mit den anderen Zutaten zu einer feinen Creme verbunden hat. Wer mag, kann auch noch etwas Rohrohrzucker zur Ganache geben, falls sie zu herb ist.

    Die Ganache ca. 10 Minuten stehen und auskühlen lassen, damit sie etwas “anzieht”, dann mit einem Pinsel oder auch einfach einem Löffel auf den Muffins gleichmäßig verstreichen. Die überzogenen Muffins für eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen, damit die Ganache etwas fester wird (sie bleibt aber cremig). Herausnehmen und genießen….

    Et voilá!

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