Da ich von meinem ersten veganen glutenfreien Brot so positiv überrascht war, habe ich gleich noch eins gebacken, diesmal mit weniger Fertig-Mix, da der einfach sehr stark nach Leinsamen schmeckt und das mag ich nur manchmal. Dafür habe ich Maisgrieß, also einfache Polenta, für´s Brotbacken entdeckt.
Ich habe schon oft in “normalem” – also glutenhaltig – Brot einen Teil des Mehls durch Hartweizengrieß oder Dinkelgrieß ausgetauscht, das verbessert meiner Meinung nach die Konsistenz und macht das Brot saftiger und irgendwie gehaltvoller vom Geschmack, außerdem bleibt es dadurch länger frisch. Also habe ich diese Erfahrungen einfach auf glutenfreies Brot übertragen. Und was soll ich sagen, es hat wirklich hervorragend geschmeckt! Ich bin voll begeistert. Dieses Brot stellt für mich eine echte Alternative zu konventionellen glutenhaltigen Broten dar.
Man braucht nur wenig Fertig-Mix, dadurch werden die Zutaten günstiger, und es hält wirklich sehr gut zusammen und hat eine Konsistenz wie glutenhaltiges Hefe-Vollkorn-Misch-Brot, finde ich. Man kann das Rezept auch sehr gut variieren durch die Zugabe von Sonnenblumen- oder Kürbiskernen und/oder Hirse- oder Reisflocken. Den Maisgrieß sollte man aber nicht austauschen, da er die Konsistenz und auch den Geschmack stark beeinflusst, außerdem sorgt er für eine erträgliche Farbe, da glutenfreies Vollkornbrot oft sehr grau aussieht.
Zutaten:
- 200 g glutenfreier Mehl-Mix, dunkel (alternativ eine Mischung aus gemahlenen Leinsamen, Buchweizen und Reis)
- 100 g Maisgrieß (Polenta)
- 50 g Kartoffelmehl (zur Not Speisestärke)
- 2 El Sojamehl
- 1 Tl Salz
- 1 Tl Guarkenmehl
- 1/3 Würfel Hefe
- 1 Tl Rohrzucker
- 400 ml lauwarmes Wasser
- 1 El Rapsöl oder Sonnenblumenöl
- etwas Öl zum Bestreichen
Zubereitung:
Die Hefe mit dem Rohrzucker im lauwarmen Wasser auflösen und zehn Minuten stehen lassen.
Zwischenzeitlich die Mehle, Maisgrieß, Guarkernmehl und Salz sorgfältig vermischen. Das Hefewasser und das Öl zufügen und alles mit einem Löffel oder den Knethakten des Handmixers oder der Küchenmaschine gut vermengen. Der Teig lässt sich nicht kneten, dafür ist er zu flüssig. Er erinnert von der Konsistenz eher an Kuchenteig, aber das Getreide quillt noch stark.
Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort ca. 30-45 Minuten gehen lassen. Mit angefeuchteten Händen (oder den Knethaken) einige Minuten gut durchkneten. Zu einem Laib formen und diesen in etwas Maisgrieß wälzen (klebt er später nicht an der Form fest). In ein kleines Gärkörbchen oder eine Brotform legen, abdecken und nochmals 30 Minuten gehen lassen.
Das Brot auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech “stürzen” und im vorgeheizten Backofen bei ca. 200 °C Ober- und Unterhitze ca. 60 Minuten backen, das Brot braucht sehr lange, da es viel Feuchtigkeit enthält. Solange das Brot noch warm ist, ist es außerdem extrem weich, wenn man drauf drückt, es wird es nach dem vollständigen Erkalten fest.
Das Brot erst anschneiden, wenn es völlig ausgekühlt ist, dann beschwerdefrei genießen.
Et voilá!