Ich weiß nicht genau, ob ich es hier auf dem blog schonmal erwähnt habe, aber ich LIEBE Bratlinge!!! Hm, ich glaube, das steht hier schon irgendwo Als Kind war eines meiner Lieblingsessen Frikadellen. Die mochte ich immer – egal, ob warm oder kalt und genug konnte ich auch nicht davon bekommen. Natürlich nur die selbstgemachten von Mama! Nun ja, an dieser Leidenschaft für gebratene Klopse hat sich auch durch mein veganes Leben rein gar nichts geändert – ganz im Gegenteil. Denn wo es früher nur eine einzige (nämlich die klassische) Variante gab, bieten Bratlinge eine unglaublich tolle Vielfalt.
Man kann sie klassisch zubereiten mit Seitan-Mehl und Sojaschnetzeln, um ein Frikadellen-Feeling zu bekommen, aber auch mit Hirse, Quinoa, Linsen, Haferflocken, Grünkern, Gemüse, Tofu usw. Und je nachdem, was man an Gemüse, Gewürzen, Pesto, getrockneten Tomaten, Kräutern, Kernen und Nüssen zufügt, ergeben sich unglaublich vielfältige Geschmacksrichtungen. Ich finde so toll, dass man Bratlinge ganz unkompliziert an wirklich jeden Geschmack anpassen kann. Damit sind sie auch die perfekte Resteverwertung – sowas mag ich ja. Und selbst totale Frei-Schnauze-Bratlinge schmecken fast immer (Ausnahmen gibt es natürlich immer…). Einzig für die richtige Konsistenz braucht man etwas Erfahrung und Übung, das ist ähnlich wie früher bei Muttis Frikadellen – die hatte auch immer “im Gefühl”, wenn die Masse die richtige Festigkeit und Konsistenz hatte, um gut zusammen zu halten und knusprig zu werden, aber innen trotzdem schön saftig. Dieses Gefühl entwickelt man auch bei Bratlingen meist durch Erfahrung, aber manche Rezepte sind auch echt idiotensicher und damit wunderbar für Anfänger geeignet.
Dieses Rezept ist so eines. Ich muss zugeben, die Grundidee zu den Bratlingen stammt nicht von mir, sondern von Paule und ihrem wunderschönen blog mit tollen Bildern (wirklich sehr zu empfehlen, zumal es dort auch immer mehr vegane Rezepte gibt!). Denn der Clou an diesen Bratlingen sind die roten Linsen, die über Nacht eingeweicht und am nächsten Tag püriert werden. Sie kommen roh zu dem gekochten Grünkernschrot in den “Teig”, der relativ weich ist, aber beim Braten wunderbar fest und saftig wird. Hierfür sorgen eben die rohen pürieren Linsen, ähnlich wie bei echten Falafel, die ja aus eigeweichten und nicht gekochten Kichererbsen hergestellt werden und hierdurch ihre besondere Konsistenz bekommen. Die Bindung, die die Linsen erzielen, ist wirklich toll! Und im Gegensatz zu sonstigen Linsenbratlingen schmeckt man sie kaum raus (ich finde Linsenbratlinge oft zu mehlig…). Der Geschmack kommt eher von dem Grünkernschrot und den Gewürzen. Ich habe hier mit den Mengen ein wenig rumexperimentiert und empfinde dieses hier als für mich perfekt! Die Bratlinge schmecken sowohl warm als auch kalt prima. Bei uns gab es sie (wie fast immer…) mit Pellkartoffeln und veganem Kräuterquark – ein absolutes Lieblingsessen für mich, mmmhhhhh…..
Zutaten für ca. 25 Bratlinge (meine sind immer so 5cm groß):
- 80 g rote Linsen
- 150 g grob geschroteter Grünkern
- 300 ml Gemüsebrühe
- 1/2 Zwiebel
- 1 kleine Knoblauchzehe
- Salz, Pfeffer
- 1 El Paprikapulver, edelsüß
- 1 Tl geräuchertes Paprikapulver (optional!)
- 2 El Hefeflocken
- 1 1/2 Tl Majoran, getrocknet
- 2 Tl Tomatenmark
- 2 El Petersilie, gehackt
- 1 Tl Senf
- 30 g Semmelbrösel
- Öl zum Braten
Zubereitung:
Die Linsen über Nacht in reichlich Wasser einweichen. Am nächsten Tag abgießen und im Mixer/Häcksler/Mixaufsatz oder mit dem Pürierstab pürieren (es dürfen ruhig noch kleine Stückchen drin bleiben).
Den Grünkernschrot zusammen mit den Gemüsebrühe in einen kleinen Topf geben, aufkochen lassen und bei ganz kleiner Hitze ca. 10-15 Minuten köcheln lassen. Hierbei gaaaaaanz oft umrühren, da der Grünkern gerne und schnell anbrennt und dann nicht mehr genießbar ist). AUf der ausgeschalteten Herdplatte ausquellen lassen.
Die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken und zusammen mit der ausgekühlten Grünkernmasse und den restlichen Zutaten zu den pürierten Linsen geben. Alles mit den Händen gut vermengen und kräftig abschmecken. Einige Minuten durchziehen und quellen lassen.
Dann mit feuchten Händen Bratlinge formen und diese in einer beschichteten Pfanne in heißem Öl bei mittlerer Hitze von jeder Seite einige Minuten braten, bis sie schön knusprig goldbraun sind. Auf Küchenkrepp zum Entfetten ablegen und warm oder kalt servieren.
Et voilà!
#1 by Mihl on Freitag, 26. April 2013
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Die møchte ich haben! Sofort. Dabei sollte ich jetzt ins Bett gehen. Aber Rezept ist gespeichert und wird nachgekocht.
#2 by Ursula on Mittwoch, 1. Mai 2013
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Ich habe das Rezept heute abend ausprobiert. Was soll ich sagen: ein echter Knaller, 100 Punkte für dieses superleckere, gelingsichere Rezept. Vielen Dank fürs Publizieren!
#3 by Barbara on Donnerstag, 2. Mai 2013
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Hallo liebe Heldin,
ich habe das Rezept auch schon ausprobiert und wir waren vom Ergebnis total begeistert. Außen knusprig und innen noch schön saftig, die Bratlinge werden bald wieder am Speiseplan stehen.
LG Barbara
#4 by Heldin on Donnerstag, 2. Mai 2013
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Hach, toll! Ich freu mich immer so, wenn ihr meine Rezepte ausprobiert Und wenn sie gelingen und schmecken natürlich noch umso mehr!
#5 by beetroot on Freitag, 3. Mai 2013
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Hallo Heldin,
heute habe ich Deine Bratlinge nach gebraten… Die Konsistenz ist super! Vielen Dank für das Rezept!
Lg
beetroot
#6 by Kerstin on Sonntag, 5. Mai 2013
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Oh. sooo lecker! Habe ich heute ausprobiert und viel zu viel davon gegessen. Werde ich fest in meinen Speiseplan einbauen.
#7 by Stephi on Montag, 6. Mai 2013
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Hallo! Ich hab mich schon öfter auf Deiner Seite rumgetrieben – echt richtig schön! Dummerweise haben mir immer irgendwelche Zutaten gefehlt um mal was richtig nachzukochen.. (mittlerweile bin ich ein bisschen besser ausgestattet.. ) Heute mittag gab’s bei mir diese Bratlinge und sie haben wunderbar geklappt… bei mir das erste Mal, dass überhaupt welche zusammengeblieben sind (sonst gab es dann immer eher Brösel als alles andere..) und richtig lecker waren sie auch noch!
Lieben Dank für das tolle Rezept!
Bis bestimmt bald wieder
Stephi
#8 by Alexchen on Donnerstag, 23. Mai 2013
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Deine Seite ist einfach umwerfend ich würd am liebsten gleich alles auf einmal ausprobieren ( geht ja leider nicht) so lecker sieht das alles aus. Als Vegan Anfänger hatte ich mir doch echt schon Sorgen gemacht ums Kochen hat sich ja nun erledigt so und nun aaaab in die Kücheeee ^^
#9 by Barbwire on Samstag, 25. Mai 2013
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Bin auf deine Seite gestoßen auf der Suche nach einem Rezept mit Grünkern. Was soll ich sagen??
Die Bratlinge waren soooooooooooooo gut, wir konnten es kaum glauben!!! Und natürlich haben wir direkt alle aufgegessen *pfeif*
Vielen Dank für diese Bereicherung!!
#10 by Silke on Donnerstag, 30. Mai 2013
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Meine ersten Bratlinge als Neu-Veganer sind super-lecker geworden, wie so vieles, was ich von Deinen Rezepten schon ausprobiert habe! Vielen Dank!
#11 by Hanna on Sonntag, 2. Juni 2013
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Ich habe gestern diese Bratlinge ausprobiert. Sie sind gut gelungen. Nur leider waren sie geschmacklich nicht mein Ding. Sie schmeckten meiner Meinung nach zu sehr nach den rohen Linsen. Ich werde es mal mit meinem leckeren Tomatensenf als Bindemittel probieren. Das dürfte auch gut schmecken.
#12 by Birgit on Sonntag, 16. Juni 2013
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Nachdem ich im Urlaub in Schottland zweimal veganen burger gegessen habe bin ich wieder zu hause auf die suche nach Rezepten gegangen. Deine Linsen bratlinge habe ich gestern probiert und bin total begeistert. Mega lecker und doch ganz einfach in der Zubereitung. Die gibts jetzt öfter:-)
#13 by Denise on Donnerstag, 18. Juli 2013
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Hi, ich finde deine Seite wirklich schön, tolle Rezeptideen und vor allem auch mal was anderes als die gewöhnlichen Rezepte.
Wir wollen am Wochenende grillen (natürlich vegan) und ich würde so gern mal wieder Burger essen, jetzt frage ich mich ob deine Bratlinge auch zum Grillen geeignet sind, hast du selber schon welche auf dem Grill ausprobiert, wenn ja welche und gab es irgendetwas besonders zu beachten? Ich freue mich auf deine Antwort! LG
#14 by Heldin on Donnerstag, 18. Juli 2013
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Liebe Denise,
vielen Dank für die lieben Worte
Zu den Bratlingen: ich selber habe sie noch nie gegrillt – also weder diese hier noch andere, aber ich grille auch eher selten…grundsätzlich denke ich, dass gerade die Grünkern-Linsen-Bratlingen recht gut geeignet sein könnten, da sie schön fest werden. Ich würde sie von beiden Seiten schön mit Öl einpinseln und sie dann in einer Grillschale grillen – ich glaube, direkt auf dem Rost könnte es Schwierigkeiten geben bzw. ich hätte Angst, dass sie anfangs da durch rutschen und in den Kohle landen…also, zumindest angrillen in der Schale und wenn sie dann fast fertig sind, vielleicht nochmal kurz direkt auf den Rost wegen der Aromen?! Gaaaaaanz zur Not könnte man sie auch in der Pfanne fast fertig braten und dann später auf dem Grillrost zu Ende grillen, aber das ist ja eigentlich nicht so ganz Sinn der Sache…
Falls Du´s ausprobierst, die Bratlinge zu grillen, wäre es toll, wenn Du mir und den Lesern eine Rückmeldung geben könntest, ob und wie´s geklappt hat – das ist sicher auch für andere interessant und auch ich bekomme da gerade richtig Lust zu
Viele Grüße*
#15 by grumbakieschel on Donnerstag, 8. August 2013
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bin veganer-neuling und auf der suche nach rezepten, die nicht so kompliziert sind und finde die seite hier toll! die bratlinge habe ich schon zwei mal ausprobiert und ich muss sagen, daumen hoch, die sind echt klasse! schmecken auch noch kalt als “mitbringsel” am nächsten tag in der mittagspause!
#16 by Tine on Montag, 23. Dezember 2013
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hey! vielen, lieben dank für die tolen rezepte!! leider zerfallen meine bratlinge oft liegt es daran, dass ich keine hefeflocken nehme? leider schwer zu finden und im reformhaus bei mir oft ausverkauft…kann ich auch speisestärke nehmen oder so?? dankööööö