Archiv für November 2011

Kartoffel-Gulasch-Suppe

So, endlich mal wieder ein neues Rezept :-) . Ich mache gerade zig Dinge gleichzeitig und verzettel mich dabei im Moment irgendwie *seufz* und wie so oft kommt das, was ich mit am Liebsten tue zu kurz: das Bloggen. Aber – ich verspreche – das wird bald besser.

Bei den kühlen Temperaturen mag ich sehr gerne Suppe. Weil ich aber ein ziemlicher Vielfraß bin, darf sie nicht so wässrig sein, sondern schön sättigend und ordentlich Einlage. Eine, die wunderbar wärmend, sättigend und vor allem geschmacksintensiv ist, ist diese Kartoffel-Gulasch-Suppe. Sie ist relativ schnell gemacht (auch wenn man ein bisschen mit den Töpfen hantieren muss) und lässt sich wie alle guten Suppen und Eintöpfe prima aufwärmen und tagelang essen – und wird jeden Tag besser…

Daher mache ich immer einen großen Topf voll (die Arbeit ist dieselbe). Ich finde, den richtigen “Bums” und das volle Geschmackserlebnis bekommt die Suppe erst durch das total leckere Gulaschgewürz, was man ganz einfach während des Köchelns nebenbei zusammen matscht. Und obwohl ich kein großer Kümmel-Fan bin, ist diese Gulasch-Gewürz-Paste sooooo lecker! Und eignet sich auch ganz hervorragend in “klassischem” veganem Sojaschnetzel-Gulasch. Ihr müsst diese Gewürz-Paste UNBEDINGT probieren (ich hoffe, es fühlt sich niemand unter Druck gesetzt ?! ;-) )

Kartoffel-Gulasch-Suppe

Kartoffel-Gulasch-Suppe

Zutaten für 4-6 Portionen:

  • 1 kg Kartoffeln
  • 2 Liter Gemüsebrühe
  • je eine rote und eine gelbe Paprikaschote
  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 2 Lorbeer-Blätter
  • 1 Stück getrocknete Chilischote
  • 2-3 El Olivenöl
  • 2 geh. El Tomatenmark, dreifach konzentriert
  • 3 El Paprikapulver, edelsüß
  • Salz, Pfeffer
  • 1 Tl Rohrohrzucker

Gulasch-Gewürz-Paste:

  • 1 große Knoblauchzehe (möglichst frisch)
  • 2 1/2 Tl Majoran, getrocknet
  • 1 1/2 Tl Kümmel, ganz oder gemahlen (je nachdem, ob man einen Mörser hat)
  • 1 Tl Salz
  • abgeriebene Schale 1/2 Zitrone

Zubereitung:

Die Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden (ca. 1 cm Kantenlänge) und in die Gemüsebrühe geben. Lorbeerblätter und die Chilischote dazu, dann zusammen aufkochen lassen. Beo mittlerer Hitze 10-15 Minuten köcheln lassen bis die Kartoffeln gar sind.

In der Zwischenzeit die Paprikaschoten schälen (muss nicht, aber ich mache das immer, da ich die Häutchen nicht mag) und fein würfeln, genauso die Zwiebeln.

Für die Gulasch-Gewürzpaste den Kümmel im Mörser zerstoßen, Majoran und Salz dazu, dann die fein gehackte Knoblauchzehe und die abgeriebene Zitronenschale. Alles mit dem Stößel richtig gut durch-mörsern (das Salz wirkt dabei wie Schleifpapier und macht alles schön matschig) bis eine Paste entsteht (die ein bisschen stückig ist, das ist ok…aber der Duft, mmmhhhh…soooo gut!!!).

Die Kartoffeln abgießen, dabei die Gemüsbrühe auffangen. Die Lorbeerblätter und die Chilischote aus den Kartoffeln entfernen und eine gute Hand voll der Kartoffeln zu der aufgefangenen Gemüsebrühe geben und mit ihr zusammen pürieren (dadurch wird die Suppe schön sämig).

Nun das Olivenöl in dem Suppentopf erhitzen und Zwiebel- und Paprikawürfel darin einige Minuten anschwitzen. Tomatenmark und Paprikapulver dazu und leicht mit rösten. Mit der Gemüsebrühe ablöschen. Aufkochen, die Gulasch-Gewürz-Paste dazu, kräftig mit Salz, Pfeffer und Rohrohrzucker abschmecken. Alles ca. 5 Minuten köcheln lassen.

Zum Schluss die Kartoffelwürfel in die Suppe, bei Bedarf nochmal gut abschmecken (sie kann ganz gut Würze vertragen! Wenn noch was fehlt, einfach etwas Hefeflocken oder Sojasauce dazu, das reißt fast alles raus) und heiß servieren.

Et voilà!

Tags: , , , , ,

Blondies

Blondies sind die kleinen Schwestern von Brownies – also ein heller Rührteig voll bepackt mit Nüssen und Schokostückchen und einer Schoko-Glasur. Von der Konsistenz ähnlich wie Brownies, also eher kompakter.

An sich bin ich ja ein großer Brownie-Fan und backe sie regelmäßig, aber ab und zu muss dann auch mal was anderes her – dieses Mal also Blondies. Meine Rezepte sind ja so “konzipiert”, dass kein Ei-Ersatz oder ähnliches gebraucht wird und mittlerweile habe ich da meine eigenen bewährten Techniken entwickelt, nach denen ich die Rezepte aufbaue und Zutaten einsetze. Nichtsdestotrotz lese ich ja auch in vielen anderen blogs – oft amerikanischen – und da ist häufig die Rede vom sog. “Flax-egg”, das sind einfach geschrotete Leinsamen verrührt mit Wasser. Lässt man diese Mischung einige Minuten stehen, geliert das Ganze etwas und wird schleimig. Hierdurch wird das Gebäck wohl ganz gut gebunden, das “Flax-egg” hat also ähnliche Bindungseigenschaften wie Eier. Da das Ganze kein chemischer teurer Ei-Ersatz ist und ich Leinsamen eh immer da habe, habe ich dieses “Flax-egg” hier nun endlich mal getestet.

Meine Begeisterung hält sich aber in Grenzen…erstmal ist es nur mäßig ratsam, die Leinsamen-Mischung in einem hellen Teig zu verwenden, da man überall Leinsamen-Reste sieht (ist aber eine rein optische Sache, denn rausschmecken tut man die Leinsamen nicht!). Die Bindungswirkung war ok, aber auch nicht überragend (meine bisherige Technik gefällt mir da besser), was mich aber am meisten gestört hat, ist, dass die Blondies irgendwie wässrig geschmeckt haben – und da ich sonst nur Zutaten verwendet habe, die ich üblicherweise auch verwende, schreibe ich das dem Flax-egg zu. Dazu kommt, dass hierdurch die Blondies auch ganz frisch bereits irgendwie “alt” geschmeckt haben.

Also, mir persönlich haben die Blondies schon geschmeckt, sie waren aber kein Highlight. Meine Mutter, die gerade zu Besuch war, hat auch probiert und mochte sie gar nicht und sie ist sonst immer recht begeistert von meinen Back-Experimenten…außerdem haben sie eine ziemliche Öko-Optik, was mich nicht stört, aber manche Omnis sicherlich. Ach so, obwohl die Blondies von Anfang an etwas “alt” geschmeckt haben, wurde das nicht mehr, sie haben also nach drei Tagen genauso alt geschmeckt wie frisch aus dem Ofen – kurios…

Aber probiert es selber aus und entscheidet, ob gut oder eher nicht – ich finde, die Nüsse und Schokolade und auch die die Glasur reißen einiges wieder raus. Und wer das mit dem Leinsamen nicht probieren möchte, nimmt einfach 2 El Kartoffelmehl oder Speisestärke stattdessen und evtl. etwas mehr Sojamilch.

Blondies

Blondies

Zutaten für ca. 25 Stück à 5×5 cm:

  • 1 El Leinsamen, gemahlen/geschrotet + 3 El Wasser
  • 40 g Cahews
  • 40 g Mandeln
  • 40 g weiße Reismilchschokolade
  • 50 g Zartbitter-Schoko-Tropfen
  • 110 g Alsan, geschmolzen
  • 250 g Weizenmehl, Typ 550
  • 110 g Rohrohrzucker (für Süßschnäbel 130-150 g)
  • 1/2 Tl Vanille, gemahlen
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 Tl Natron
  • 1 1/2 Tl Weinsteinbackpulver
  • 3 El Sojajoghurt, natur
  • 75 ml Sojamilch
  • ca. 75 g Zartbitterschokolade

Zubereitung:

Die gemahlenen/geschroteten Leinsamen mit dem Wasser verrühren und für 10 Minuten quellen lassen.

Cashews und Mandeln mit dem Messer grob hacken, ebenso die weiße Reismilch-Schokolade. In einer großen Schüssel das Mehl mit dem Rohrohrzucker, Vanille, Salz, Cashews, Mandeln, weißer Schokolade und den Schoko-Tropfen mischen. Weinsteinbackpulver und Natron zufügen.

In einer zweiten Schüssel die geschmolzene Margarine mit Sojajoghurt, Sojamilch und dem Leinsamen-Mix verquirlen (einfach mit dem Schneebesen) und dann zu den trockenen Zutaten geben. Mit einem Löffel alles grob zu einem Teig vermengen, nicht zu stark rühren – kleine Klümpchen machen nichts.

Eine eckige Backform (ca. 25×25 cm) einfetten oder mit Backpapier auslegen, den Blondie-Teig darin verteilen und glatt streichen. Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C Ober- und Unterhitze ca. 25-30 Minuten backen, zum Test, ob der Teig gar ist, unbedingt die Stäbchenprobe machen.

Währenddessen die Zartbitterschokolade in kleine Stücke brechen. Sobald die Blondies fertig sind, aus dem Ofen holen und gleichmäßig mit den Schokostückchen belegen. Einige Minuten warten – durch die Hitze des warmen “Kuchens” schmelzen die Schokostückchen und können dann mit einem Backpinsel zu einem Guss verstrichen werden (ich finde diese Variante super, da man nicht separat Schokolade schmelzen muss – ich mag Sachen, die mich faul sein lassen :-) ).

Die Blondies in der Form abkühlen lassen, dann heraus nehmen und in Stücke schneiden. Durch den Guss schmecken sie nicht nur besser, sondern bleiben auch länger “frisch”.

Et voilà!

    Tags: , , , , , ,

    Kürbis-Kartoffel-Gnocchi mit Lauch-”Sahne”-Sauce und Räuchertofu

    Vor ca. zwei Jahren habe ich in diesem Post die Behauptung aufgestellt, ich würde keinen Kürbis mögen. Dies muss ich nun zum Teil revidieren: ich mag Kürbis nur in gaaanz bestimmten Zusammenhängen, aber dann sehr.

    Eigentlich hatte ich den ganzen Kürbis-Rezepten abgeschworen und nur ein Augenrollen für die unglaublich vielen Kürbis-Variationen auf anderen blogs übrig. Nun ist es aber so, dass ich ein sehr visueller Mensch bin und wahnsinnig gerne Lebensmittel kaufe, die ich schön finde. Und Kürbis ist ja wohl eines der schönsten Lebensmittel überhaupt – finde ich. Die Formen sind toll und die Farben noch viel toller – so satt und warm und (meist) orange oder rot oder gelb. Einfach wunderschön.

    Und so ging ich immer sehnsüchtig an den schönen Kürbissen vorbei und fand es so schade, keinen zu mögen. Aber glücklicherweise ist manchmal mein Kinder-Ich stärker und als ich mal wieder beim Gemüse-Mann war und die schönen kleinen Hokkaido-Kürbisse sah, gab ich dem Haben-Will-Reflex nach und nahm einen winzig kleinen süßen Kürbis mit. Ich habe ihn dann zusammen mit anderen Gemüsen zu einer Gemüse-Suppe verkocht und mich die ganze Zeit gefreut wie eine Schneekönigin, weil ich den leuchtend schönen Kürbis verarbeiten konnte. Und die Suppe war lecker! Hat kaum nach Kürbis geschmeckt, sondern sich wunderbar verbunden mit den übrigen Gemüsen und der Suppe eine tolle Farbe gegeben.

    Nun ist dies aber kein Suppen-Rezept, sondern eines für Gnocchi. Die sind entstanden, da ich vom letzten Suppekochen noch einen halben Kürbis und zwei große Kartoffeln übrig hatte und mich durch die neugewonnene Kürbisliebe die Experimentierlust gepackt hat. Und was soll ich sagen?! Kürbis und Kartoffel zusammen in Gnocchi vereint, leicht süßlich, leuchtend orange und einfach köstlich. Dazu gab es eine leichte feine Lauch-”Sahne”-Sauce mit Räuchertofu-Würfelchen. Ein Gedicht! Wir haben zu zweit die ganze große Portion verdrückt…

    Die Mengenangaben sind sehr ungefähr, da jeder Kürbis und jede Kartoffelsorte ganz unterschiedlich viel Feuchtigkeit enthält. Mein Gnocchi-Teig war sehr klebrig, daher sehen sie auch nicht schön aus, was aber dem Geschmack keinen Abbruch tut. Wem der Teig zu klebrig ist, der gibt einfach noch etwas Weizen- oder Dinkelmehl dazu (oder auch Kartoffelmehl, dann wird´s nicht so pappsig…meine Mama empfiehlt Wiener Griessler!)

    Kürbis-Kartoffel-Gnocchi mit Lauch-"Sahne"-Sauce und Räuchertofu

    Kürbis-Kartoffel-Gnocchi mit Lauch-"Sahne"-Sauce und Räuchertofu

    Zutaten für 3-4 Portionen:


    • 400 g Hokkaido-Kürbis (vor dem Entkernen gewogen)
    • 400 g Kartoffeln (empfohlen werden mehlig kochende, ich kaufe aber immer nur festkochende…)
    • 100-125 g Kartoffelmehl
    • 75-100 g Hartweizengrieß (für die glutenfreie Variante 50-75 g Maisgrieß)
    • Salz, Pfeffer
    • Muskatnuss, frisch gerieben
    • evtl. etwas Weizen- oder Dinkelmehl


    • 1 kleine zarte Stange Lauch
    • 1 kleine Zwiebel
    • 150 g Räuchertofu mit Sonnenblumenkernen und Kräutern (oder Mandel-Sesam, Mandel-Nuss, Räuchertofu pur oder Kräuter-Tofu oder oder oder…)
    • 1 1/2 El Sonnenblumen- oder Rapsöl (neutral)
    • 1 Tl Weizenmehl Typ 405 oder 550
    • 150-200 ml Gemüsebrühe
    • 150 ml Hafer- oder Sojasahne
    • Salz, Pfeffer, Kräutersalz
    • 2 Tl Zitronensaft
    • Muskatnuss, frisch gerieben
    • 2-3 El Hefeflocken
    • 2 El Schnittlauch
    • 2 El Petersilie

    Zubereitung:

    Die Kartoffeln schälen, in kleine Stücke schneiden und in wenig Salzwasser weich garen.

    Den Kürbis entkernen (die Schale bleibt dran!) und würfeln, dann in einem separaten Topf ebenfalls in Salzwasser weich garen.

    Kartoffeln und Kürbis abgießen, den Kürbis mit dem Pürierstab pürieren, die Kartoffeln zerstampfen (nicht pürieren, sonst bekommt man Kleister…). Jetzt erst beides zusammen in eine Schüssel geben und komplett auskühlen lassen.

    Pfeffer, Muskatnuss und Salz zufügen, ebenso wie Kartoffelmehl und Hartweizengrieß. Mit den Händen oder einer Gabel zu einem weichen Teig vermengen. Für ca. 10 Minuten quellen lassen. Abschmecken und ggf. nachwürzen. Falls der Teig viel zu klebrig ist, mehr Kartoffelmehl oder anderes Mehl zufügen. Ein bisschen klebrig ist ok, da man ansonsten später einen Mehlklumpen hat, also eher sparsam mit dem Mehl sein.

    Die Arbeitsfläche leicht bemehlen (mit Kartoffelmehl), ebenso wie ein großes Brett. Den Teig portionsweise zu einer ca. 2-3 cm dicken Rolle formen und hiervon mit einem scharfen Messer 1cm dicke Gnocchi-Stücke abschneiden, nach Wunsch etwas formen und dann einzeln nebeneinander auf das Brett legen. So den ganzen Teig verbrauchen. Unbedingt darauf achten, dass sich die Gnocchi nicht berühren, da sie schnell zusammen kleben.

    In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen.

    In der Zwischenzeit die Sauce zubereiten: hierfür die Lauchstange waschen, putzen und in feine Halbringe schneiden, die Zwiebel putzen und fein würfeln. Den Räuchertofu in ca. 1cm große Würfel schneiden.

    Das Öl in einem Topf oder einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Räuchertofuwürfel darin kurz anbraten, dann Zwiebeln und Lauch zufügen. Alles ca. 5 Minuten unter Rühren anbraten. Mit Mehl bestäuben und mit der Gemüsebrühe ablöschen.

    Die Gewürze und den Zitronensaft zufügen und alles 5 Minuten köcheln lassen.

    Die Gnocchi in das kochende Salzwasser geben und ca. 3 Minuten kochen lassen, sie sind fertig, sobald sie oben schwimmen. Dann zügig abgießen.

    Die Hafersahne und die frischen Kräuter in die Sauce geben, kurz erhitzen und dann zusammen mit den Kürbis-Gnocchi servieren.

    Et voilà!

    Tags: , , , ,