Bagels sind für mich der Inbegriff von einem leckeren Frühstück. Ich weiß nicht, warum, aber ich finde Bagels um Längen besser als Brötchen, die es tatsächlich nur alle paar Monate gibt. Ansonsten backe ich ja meist selbst so richtig schön vollkorniges Sauerteigbrot. Aber so ab und zu gibt´s eben auch Bagels, die ich aber immer nur bei einem ganz bestimmten “Bäcker” (es ist kein Bäcker, sondern so eine Bäcker-SB-Kette – Asche auf mein Haupt…) hole, da ich da weiß, dass sie vegan sind. Oft enthalten sie sonst nämlich irgendeine Form von Milch und/oder Ei.
Ebendiese Bäcker-Ketten-Bagels will ich aber so gar nicht unterstützen, zumal sie mit Weißmehl gebacken sind, was ich gelegentlich sehr gerne esse, vor allem in Kuchen, aber eben in Brot meide. Daher habe ich wieder angefangen, gelegentlich Brötchen statt Brot zu backen, aber das ist eben nicht dasselbe wie Bagels! Bagels sind sehr gehaltvoll, man hat mehr zu kauen als beim Brötchen und mich halten sie auch länger satt (selbst die Weißmehl-Variante…).
Das Besondere an den Dingern ist, dass sie nach dem Formen und Gehen für 1-2 Minuten in Salzwasser gekocht (ja, gekocht!) und erst dann gebacken werden. Hierdurch werden sie so, hm, “chewy” vielleicht?! Jedenfalls bekommen sie eine etwas “zähe” Kruste (sie werden nicht knusprig und sollen das auch nicht…) und sind innen aber schön weich. Ich finde diese Kombination perfekt! Durch das Kochen werden irgendwie die äußeren Poren verschlossen, so dass die Bagels innen nicht trocken werden und meiner Erfahrung nach halten sie sich tagelang, ohne alt zu schmecken. Hierdurch werden sie für mich auch perfekt zum Mitnehmen, denn selbst nach einem Tag im Rucksack schmecken sie immer noch saftig.
Ich habe eine Teil-Vollkorn-Variante gemacht, das Verhältnis von Vollkorn- zu Weißmehl war für meinen Geschmack perfekt, und vor allem schön viele Kerne und Körner in den Teig und oben drauf. Oberlecker!! Und zwei von den Dingern halten mich dann echt gut bis nachmittags satt.
Bagels machen schon recht viel Arbeit, der Teig muss gut geknetet werden und lange gehen, da er recht schwer ist (und ich ungern so viel Hefe nehme…), vor allem aber das Formen ist nervig (der Teig reißt leicht) und das Kochen dauert auch seine Zeit, da bei mir nur 2 Stück in den Topf passten, da sie ja während des Kochens gut aufgehen. Und man muss die ganze Zeit daneben stehen…Aber es lohnt sich wirklich! Vor allem kann man sie sehr gut einfrieren und dann stückweise auftauen, von daher würde ich auf jeden Fall raten, die ganz oder sogar die doppelte Menge zu machen…
Wem das Formen zu nervig ist und wer keinen großen Wert auf das Loch in der Mitte legt, kann die Bagels auch einfach als Brötchen machen, also Bällchen aus dem Teig formen, gehen lassen, etwas platt drücken und dann kochen. Optisch weniger schön, geschmacklich aber identisch.
Ach so, am perfektesten finde ich die leckeren Dinger mit diesem veganen Frischkäse….mmmmhhhh….
Zutaten für ca. 12 Bagels á 10 cm Durchmesser:
- 350 Dinkel (wer keine Mühle zum frisch Mahlen hat, nimmt fertiges Dinkelvollkornmehl)
- 200 g Weizenmehl Typ 550 oder Dinkelmehl Typ 630
- 1 Pckg. Trockenhefe ohne Emulgator
- 2 El Rohrohrzucker
- 2 Tl Salz
- 270 ml Wasser, lauwarm
- 60 ml Olivenöl
- 3 El Sonnenblumenkerne
- 3 El Sesam, ungeschält
- 3 El Kürbiskerne
- 3 El Leinsamen
- 3 l Wasser + 1 1/2 Tl Salz (zum Kochen)
- 2 El Sojasahne + 2 El Wasser (zum Bestreichen)
Zubereitung:
Die Trockenhefe zusammen mit 1 Tl Rohrohrzucker in dem warmen Wasser auflösen und 10 Minuten stehen lassen bis sich viele feine Bläschen bilden.
Den Dinkel fein mahlen und mit dem hellen Mehl sowie restlichem Rohrohrzucker und Salz gut mischen. Das Hefewasser sowie das Olivenöl zufügen und alles am Besten in der Küchenmaschine oder mit den Knethaken des Handmixers ca. 10 Minuten kräftig durchkneten. Der Teig darf ruhig ein bisschen klebrig sein, aber nicht viel.
Die Kerne und Körner mischen und 2/3 davon unter den Teig kneten, das restliche Drittel in einen tiefen Teller geben.
Den Teig an einem warmen Ort abgedeckt mindestens eine Stunde gehen lassen. Danach aus der Schüssel nehmen, von Hand nochmals kräftig durchkneten und in 12 gleichgroße Stücke teilen. Die Stücke jeweils zu Bällchen formen, in die Mitte mit einem Holzlöffelstiel oder den Fingern ein Loch machen und dann das Lochen nach und nach (langsam…) vergrößern (Vorsicht, der Teig reißt leicht – falls das passiert, einfach wieder etwas zusammendrücken) bis es etwa 4 cm groß ist.
Die geformten Bagels auf zwei mit Backpapier ausgelegten Backblechen nochmals ca. 20 Minuten gehen lassen. In der Zwischenzeit das Wasser mit dem Salz zum Kochen bringen und dann (je nach Topfgröße) jeweils zwei Bagels hineingeben und von jeder Seite etwa eine Minute kochen lassen, hierbei gehen sie stark auf.
Die Bagels mittels einer Schaumkelle o.ä. rausnehmen und wieder auf das Backblech legen, die nächsten in den Topf usw.
Die Sojasahne mit dem Wasser mischen, die Bagels damit einpinseln und mit der Oberseite in die übrigen Körner drücken.
Die Bleche nacheinander im vorgeheizten Backofen bei ca. 200 °C Ober- und Unterhitze etwa 20-25 Minuten backen. Auskühlen lassen und genießen…
Et voilá!
#1 by clara on Montag, 18. Juli 2011
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Also, jetzt habe ich wirklich Lust auf Bagel… aber das muss wohl bis zum Wochenende nächste Woche warten
#2 by Heldin on Montag, 18. Juli 2011
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Oh, das ist fies! Wenn Du ein Gefrierfach hast, mach am Besten gleich mehr, sie lassen sich super einfrieren und auftauen – hab ich am Wochenende auch gemacht und mir damit mein Frühstück gerettet
#3 by birrrd on Montag, 18. Juli 2011
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Ich hab ja noch nie Bagel gemacht, aber mag die oben beschriebenen SB-Teile auch sehr sehr gerne. Die sind wie Laugengebäck ohne Lauge. Eine super Konsistenz. Vielleicht probier ichs wirklich mal. Hm. Wenn du hier Rezepte postest animiniert mich das jedenfalls öfters mal Sachen auszuprobieren, die ich vielleicht schon eine Weile im Auge habe, mir dann aber doch zu kompliziert sind.
#4 by Heldin on Dienstag, 19. Juli 2011
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Ja, genau, das Prinzip ist wie beim Laugen-Gedöns, nur wird in Salzwasser und nicht in Natron-Wasser gekocht. Du kannst auch nur helles Mehl nehmen (und ein bisschen weniger Wasser), dann ist die Teigführung ein bisschen leichter und sie schmecken noch mehr wie die SB-Bagels. Oh, da fällt mir ein, dass in deren Mix-Bagels auch noch Röstzwiebeln sind, mmhhh, das wird beim nächsten Mal doch glatt getestet, ich finde das nämlich total lecker .
#5 by Heike on Freitag, 30. September 2011
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Hey, die sind klasse. Hab die Hälfte davon nach dem Kochgang eingefroren und somit Vorrat fürs Wochenendfrühstück. Besser schmecken die aus der Bio-Company auch nicht. Der Teig ist perfekt und ein optischer Hingucker sowieso
#6 by Federchen on Samstag, 5. November 2011
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Hallo,
schmecken sehr lecker. Da ich allerdings schon so Hunger hatte heute Morgen, hab ich sie einfach als Brötchen gemacht und mich nicht lange mit Löchermachen aufgehalten Werd ich definitiv noch öfter backen
Viele Grüße Federchen
#7 by Veronika on Dienstag, 22. November 2011
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Mal wieder ein tolles Rezept! Vielen Dank!!!!
#8 by Kerstin on Donnerstag, 19. Januar 2012
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Habe das Repezt vorgestern ausprobiert und bin mehr als begeistert Mache grade die zweite Portion, weil mein Freund schon fast alle verdrückt hat (zugegeben, ich war auch nicht ganz unschludig)…Super Rezept, riesen Lob an die Heldin
#9 by BigToaster on Donnerstag, 27. Dezember 2012
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einfach wundervoll!!!
danke für das tolle rezept
#10 by Cookies on Mittwoch, 6. Februar 2013
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Schau mal, ich hab diese wunderbaren Dinger heute gemacht
http://cookiesandstyle.blogspot.co.at/2013/02/vegan-wednesday-26.html
#11 by Heldin on Mittwoch, 6. Februar 2013
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Uiuiuiiiiiii!!! Die sehen aber sehr toll und lecker aus Super! Und schönes Foto – da mag ich auch sofort auf der Stelle jetzt ´nen Bagel, mmmhhhhhhh!
#12 by Antje on Mittwoch, 24. April 2013
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Oh die klingen ja richtig lecker Hast du schon mal probiert den Teig am Abend vorzubereiten und sie dann morgens gebacken?
#13 by Heldin on Mittwoch, 24. April 2013
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Danke sehr
Nee, habe ich mit dem Rezept noch nicht probiert über Nacht, aber das sollte eigentlich sehr gut funktionieren – ich denke, ich würde die Hefemenge halbieren, aber sonst…
Viele Grüße*
#14 by Antje on Samstag, 27. April 2013
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Also das hat super funktioniert. Hab den Teig am Abend gemacht und zugedeckt gehen lassen über Nacht. Morgens dann den Rest gemacht und so hatten wir warme Brötchen zum Frühstück
Hab etwas weniger Hefe genommen (ca. 2/3) und rausgekommen sind 4 Bagel und 7 Brötchen.
Also vielen Dank, wirklich ein tolles Rezept, das wird es ab jetzt öfter bei uns geben!
#15 by Mön on Donnerstag, 25. Juli 2013
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Meine ersten Bagel kommen bald aus dem Ofen, sehen jetzt schon lecker aus, habe sie mit Sesam bestreut. Sie erinnern mich an meine Zeit in den USA, sind also auch eine wunderschöne Erinnerung. Klasse! Ich sag vielen Dank fürs Rezept!