Irgendwie sind meine Gelüste antizyklisch bzw. anti-saisonal…aus welchen Gründen auch immer habe ich schon seit Tagen einen Jieper auf Apfelkuchen, obwohl gerade Erdbeer- und Rhabarber-Zeit ist.

Da ich ja aber gerade lerne, mehr und besser auf mich zu hören, habe ich dem Appetit nachgegeben und einfach einen sehr leckeren gedeckten Apfelkuchen gebacken, habe zum Glück auch sehr gute deutsche Äpfel bekommen, von daher war´s auch ok.

Um den Kuchen ein wenig auf zu frischen, habe ich in den Teig einige gemahlene Walnüsse gegeben, dass ist aber natürlich variabel. Er sieht daher etwas “ökig” aus, obwohl er mit Weißmehl gebacken wurde, ich denke, mit Vollkornmehl schmeckt er bestimmt auch sehr gut und noch nussiger. Und wie immer bei Herbst-Obst, habe ich mein Flower-Power-Blütengewürz rausgeholt, yummi!

Ich hatte mir den Kuchen nur irgendwie knuspriger vorgestellt, obwohl es hätte klar sein müssen, dass der Teig nicht knusprig wird, hatte da wohl unrealistische Vorstellungen…ich denke, das nächste Mal werde ich bei so einem Jieper einfach mal einen Apfelstrudel machen, der ist nämlich schön knusprig, dünn und blättrig (mmmmhhhh, da kriege ich jetzt schon wieder Appetit drauf…oh je).

gedeckter Apfelkuchen mit gemahlenen Walnüssen

gedeckter Apfelkuchen mit gemahlenen Walnüssen

Zutaten für eine Springform 28 cm:

Teig:

  • 250 g Weizen- oder Dinkelmehl
  • 50 g gemahlene Walnüsse
  • 2 El Rohrzucker
  • 1 gute Prise Salz
  • 1 Prise Vanille, gemahlen
  • 1 Tl Weinsteinbackpulver
  • 1 El Kartoffelmehl (oder andere Speisestärke)
  • 50 ml Wasser
  • 100 g Alsan

Belag:

  • 1 kgÄpfel (zB Boskopp oder Jonagored)
  • 1 El Flower-Power-Blütengewürz (alternativ eine Mischung aus Zimt, Vanille, Muskat, Nelke und Ingwer)
  • 2 El Vollkornsemmelbrösel
  • 1 El Sojasahne
  • 2 El Wasser

Zubereitung:

Die Zutaten für den Mürbeteig zu einem weichen und geschmeidigen Teig verkneten, er sollte nicht zu trocken sein, aber auch nicht total kleben (je nach Konsistenz sonst noch ein paar Tropfen Wasser oder etwas Mehl zufügen). In Klarsichtfolie wickeln und für ca. 30 Minuten in den Kühlschrank legen.

Zwischenzeitlich die Äpfel schälen und vom Kerngehäuse befreien. In kleine Stückchen schneiden und ohne Wasser in einem Kochtopf vorsichtig erhitzen. Wenn man die Äpfel langsam erhitzt, klebt auch nichts am Topfboden an, da sie selber Wasser ziehen und dadurch genügend Flüssigkeit vorhanden ist.

Die Äpfel einige Minuten garen, dabei häufig umrühren. Die Äpfel sollten nur angaren, nicht ganz weich werden.

Wenn Wasser im Topf steht, dieses abgießen, damit die Füllig nicht auf dem Teig “durchsuppt”.

Die Äpfel auskühlen lassen und mit dem Blütengewürz  mischen.

Den Teig in 2/3 und 1/3 teilen. Den größeren Teil zuerst ausrollen, am Besten zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie, dann wird er schön dünn und klebt weder an der Arbeitsfläche noch am Nudelholz. Der Teig sollte ca. 2-3 mm dick sein und eine halbwegs runde Platte mit einem Durchmesser von ca. 32 cm (einfach die Springform zur Probe draufstellen, der Teig sollte ringsum ca. 2 cm überstehen).

Die Teigplatte vorsichtig in die gefettete Springform gleiten lassen und leicht andrücken, es sollte ein regelmäßiger Rand entstehen. Die Semmelbrösel gleichmäßig auf dem Teig verteilen (verhindert, dass der Boden matschig wird) und die APfelfüllung daraufgeben.

Den restlichen Teig ebenso ausrollen, diesmal noch etwas dünner, aber nur mit dem Durchmesser der Springform. Den Teigdeckel so genau wie möglich auf der Füllung platzieren und vor allem am Rand leicht andrücken, so dass er mit dem Rand abschließt. Den Teig oben mit einer Gabel mehrfach einstechen, damit beim Backen der Dampf entweichen kann.

Im vorgeheizten Backofen bei ca. 180 °C Ober- und Unterhitze 25 Minuten backen. Die Sojasahne mit dem Wasser verrühren und den Kuchendeckel mit dieser Mischung gleichmäßig einpinseln (gibt einen tollen Glanz). Weitere 15 Minuten backen bis der Kuchen goldgelb gebacken ist.

Auskühlen lassen und trotz der Hitze draußen genießen (am besten vielleicht sogar lauwarm mit einer Kugel Vanilleeis…).

Et voilá!